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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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Abend mit ihm gesprochen haben?« Klangen ihre Worte harmlos genug, oder war ihr Gesicht so rot, wie es sich anfühlte? Ob ihre Mutter etwas ahnte? Doch die nächste Bemerkung ihrer Mutter ließ sie aufatmen.
    Â»Mit seiner Einladung, ihn nach Creswick zu begleiten, hat Darcy dir die Gelegenheit gegeben, mit ihm über eure Meinungsverschiedenheiten zu sprechen. Sei vernünftig, Etty. Bemüh dich, nicht die Beherrschung zu verlieren oder Darcy zu provozieren.«
    Â»Das werde ich.«
    Nachdem Etty rasch ihren Kaffee getrunken hatte, ging sie auf ihr Zimmer, um sich zum Reiten umzuziehen. Meggan blieb mit ihren aufgewühlten Gedanken allein zurück. Ihr war nicht entgangen, dass Etty zunächst vermieden hatte, Darcy anzusehen, und dass die Wangen ihrer Tochter leicht errötet waren. Da sie selbst als junge Frau verbotene Leidenschaft erlebt hatte, war sie sich ziemlich sicher, dass Darcy und Etty zumindest einen Teil der Nacht zusammen verbracht hatten. Würde ihre Leidenschaft ebenfalls ein glückliches Ende finden wie bei ihr und Con? Meggan hoffte für Etty, dass es so wäre. Blieb nur noch das Problem mit Louisa.
    Als Etty zum Stall eilte, wartete Darcy draußen auf sie. Die Pferde waren bereits gesattelt. Als Etty den schwarzen Hengst sah, war sie sehr überrascht. Sie hatte sich zwar keine besonderen Gedanken darüber gemacht, auf was für einem Pferd Darcy gekommen war, doch nun merkte sie, dass sie Goonda erwartet hatte.
    Â»Erinnerst du dich noch an Midnight, Etty? Ich habe ihn jetzt seit über zwei Jahren.« Seine Worte klangen heiter, doch seine Augen glühten. Etty erwiderte seinen Blick mit ebenso großer Leidenschaft, dann senkte sie die Augenlider. Es arbeiteten nämlich einige Männer in der Nähe.
    Â»Ich kann mich an ihn erinnern. Ist er schwierig zu reiten?«
    Â»Für mich nicht. Dir würde ich allerdings niemals erlauben, auf seinen Rücken zu klettern.«
    Â»Das würde ich auch gar nicht wagen.« Sie ließ sich von Darcy beim Aufsteigen auf Mirabelle helfen und beobachtete dann, von brennender Liebe verzehrt, wie er sich in den Sattel schwang. »Was ist denn aus Goonda geworden?«
    Â»Die habe ich zu Hause auf Riverview gelassen, damit mein Cousin Harry sie reiten kann, solange ich in Bendigo wohne.«
    Inzwischen hatten sie ihre Pferde in Bewegung gesetzt. »Du wohnst in Bendigo?«, fragte sie erstaunt.
    Â»Ja.« Darcy lächelte zu ihr hinüber. »Ich wohne jetzt seit fast einem Jahr in Bendigo.«
    Â»Das habe ich nicht gewusst.«
    Â»Nein. Wir müssen über eine Menge Dinge reden, Etty.«
    Â»Ja, das müssen wir.«
    Â»Sollen wir im leichten Galopp reiten?«
    Â»Ich würde Mirabelle gern richtig galoppieren lassen.«
    Â»Wenn Mirabelle galoppiert, will Midnight das auch, und dann rast er wie der Teufel und ist nur noch mit viel Glück zu bändigen.«
    Etty stellte sich vor, wie der schwarze Hengst mit fliegender Mähne und wehendem Schweif über eine offene Weide galoppierte, mit Darcy auf dem Rücken. Das wäre ein unvergesslicher Anblick.
    Â»Na schön, dann reiten wir eben im leichten Galopp.«
    So ritten sie nebeneinander, bis sie sich der Grenze von Langsdale näherten, wo Darcy Midnight so weit zügelte, dass er im Schritt ging. Auch Etty hielt Mirabelle zurück, damit sie neben Midnight blieb.
    Â»Wir machen einen kleinen Umweg und reiten erst zum Fluss.«
    Etty nickte. Sie wusste, was Darcy meinte. Es handelte sich um den Fluss, der eine halbe Meile vom Farmhaus entfernt floss. Nicht weit von der Stelle, wo sie jetzt von der Straße abbogen, mündete er in einen größeren Fluss. Das Gebiet um die Mündung herum war dicht mit Gras und schattigen Bäumen bewachsen. Als sie noch klein waren, war das bei ihren Familien ein beliebter Ort für Picknicks gewesen. Später, als sie alt genug waren, um ohne Begleitung eines Erwachsenen auszureiten, waren sie auch oft dort gewesen. Nun war es der Ort, an dem Darcy sie wieder in die Arme nahm.
    Sobald sie abgestiegen waren, hatte er sie an sich gezogen, sein Gesicht in ihrem Haar vergraben und ihre Wange an seine Schulter gedrückt.
    Â»Etty, Etty, ich kann ohne dich nicht leben. Sag mir, dass du das Gleiche empfindest. Sag mir, dass dir die letzte Nacht genauso viel bedeutet hat wie mir.«
    Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. »Die letzte Nacht hat mir alles bedeutet. Ich

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