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Lied des Schicksals

Lied des Schicksals

Titel: Lied des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merice Briffa
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ungeduldig von allen erwartet worden, insbesondere von Ruan. Mrs Clancy nahm ihn unter Tränen ungestüm in die Arme.
    Â»Hier ist es nicht mehr so wie früher, seit ihr jungen Leute alle fort seid, die ihr ständig nach was zu essen gequengelt habt. Wie geht es deiner Ma und Nelson?«
    Â»Beide sind bei guter Gesundheit, Mrs Clancy, und was Sie da backen, riecht so gut wie immer. Schokoladenkuchen?«
    Die Köchin lachte so heftig, dass ihre Wangen schwabbelten. »Ich kann mich gut erinnern, was für ein Nimmersatt du warst, wenn ich Schokoladenkuchen gebacken hab. Und wie du dir hinter meinem Rücken noch mehr Stücke stibitzt hast. Aber jetzt musst du warten, bis der Kuchen fertig gebacken und abgekühlt ist. Und dann mach ich dir noch eine schöne Schokoglasur drauf.«
    Â»Mrs Clancy, haben Sie den Kuchen etwa extra für mich gemacht?«
    Â»Ich wollte dich doch so richtig willkommen heißen, mein Junge.«
    Â»Ich muss zugeben, dass ich mich auf Langsdale immer noch wie zu Hause fühle, auch wenn es mir auf Riverview sehr gefällt.«
    Â»Wenn man eine glückliche Kindheit hatte, bleibt der Ort, an dem man aufgewachsen ist, immer etwas Besonderes. Da kommt Ned.«
    Darcy schüttelte dem Farmarbeiter die Hand. Er freute sich sichtlich, den alten Mann zu sehen. Während sie ein paar Nettigkeiten austauschten, stellte Mrs Clancy einen Teller mit Keksen auf den Tisch und schenkte Tee ein. Dann kam ein weiterer Mann herein und musterte Darcy mit unfreundlichen Blicken. Ned stellte ihn vor.
    Â»Darcy, das ist Ted Skink. Ted hat Nelsons Stelle auf Langsdale übernommen. Ted, das ist Darcy Winton. Er will die Schafe abholen, die wir letzte Woche auf den Hof getrieben haben.«
    Darcy wurde mit einem Grunzen begrüßt, seine ausgestreckte Hand ignoriert. Er sah, dass Ned die Stirn runzelte, und spürte, wie er selbst die Mundwinkel spöttisch verzog. Dieser Ted Skink war also auch jemand, der keine Mischlinge mochte. Nun ja, die Welt war voller ungehobelter Dummköpfe, und er hatte für solche Männer nichts übrig.
    Allerdings wunderte er sich, wieso Con Trevannick, der doch in Rassen- und Glaubensfragen so tolerant war, einen solchen Mann eingestellt hatte. Er fragte Ruan danach.
    Â»Ich kann nur sagen, Darcy, dass sich Skink verdammt gut mit Schafen auskennt. Er hat eine Menge Ahnung, und man muss gerechterweise zugeben, dass er nie nachlässig ist, was seine Arbeit angeht.«
    Â»Aber du magst den Mann nicht.«
    Â»Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Kumpel. Ich finde, er sollte eher Skunk als Skink heißen. Und ich glaube, Pa weiß nicht, wie der Typ wirklich ist.«
    Â»Wie ist er denn?«
    Â»Er scheint irgendwie generell unzufrieden mit dem Leben zu sein. Er ist höflich, wenn es sein muss, aber sonst ist er immer richtig eklig. Die Schäfer mögen ihn alle nicht. Als die Scherer hier waren, war er mehr als einmal in eine Schlägerei verwickelt. Doch irgendwie wurden immer die Scherer beschuldigt, sie hätten die Schlägerei angezettelt. So ein Typ ist dieser Skink. Bösartig und gemein, und trotzdem schafft er es, dass Leute wie mein Vater ihn für einen guten Kerl halten.«
    Â»Und wie behandelt er dich?«
    Â»Respektvoll, wenn Pa oder Ned in der Nähe sind. Doch wenn ich mit ihm allein bin, stichelt er die ganze Zeit. Offenbar will er, dass ich die Beherrschung verliere. Ich kann dir sagen, Darcy, eines Tages verpasse ich ihm eine.«
    Â»Warum tust du’s denn nicht?«
    Â»Ich geb es ja nur ungern zu, aber ich bin ein bisschen feige. Skink ist ein verdammt guter Kämpfer. Ich würde zweifellos den Kürzeren ziehen. Darcy, lass dir von mir einen guten Rat geben, halt dich von dem Mann fern, solange du hier bist. Er hasst Aborigines fast genauso sehr wie Chinesen. Poo Sun, unser Gärtner, ist eines Tages mit einer Mistgabel auf ihn losgegangen. Ich hab den kleinen Kerl noch nie so wütend erlebt. Er war echt auf Mord aus.« Bei der Erinnerung an diesen Zwischenfall musste Ruan lachen. »Skink hat geglaubt, er würde aufgespießt. Er ist abgehauen, als wäre ein Stier hinter ihm her. Seitdem ist Skink Poo Sun aus dem Weg gegangen. Das ist auch gut so, denn Poo Sun wird ihm niemals die Beleidigung seiner Vorfahren verzeihen.«
    Trotz Ruans Rat und seiner eigenen Abneigung gegen Ted Skink war Darcy bereits am nächsten Morgen mit dem Mann alleine. Er war zum Fluss

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