Life - Richards, K: Life - Life
Law erwartete. Glücklicherweise ein Fan von mir! Andrew erzählte mir später, dass er als Jugendlicher ein Bild von mir über seinem Bett gehabt hatte. Jetzt übernahm er das Kommando. An die erste Nacht habe ich keine Erinnerung mehr. Sie gaben mir Morphium. Als ich wieder aufwachte, fühlte ich mich gut.
Sie behielten mich etwa zehn Tage dort. Ein sehr angenehmes Krankenhaus, sehr nette Schwestern. Ich hatte eine bezaubernde Nachtschwester aus Sambia, sie war fabelhaft. Eine Woche lang unterzog mich Dr. Law täglich neuen Tests. »Und«, sagte ich, »was passiert jetzt?« Er meinte, mein Zustand sei stabil. »Sie können jetzt zu Ihrem Arzt nach New York oder London fliegen.« Er war einfach davon ausgegangen, dass ich für die weitere Behandlung den Besten der Welt haben wollte. »Ich will nicht fliegen, Andrew!« Inzwischen hatte ich ihn ganz gut kennengelernt. »Ich fliege nicht.« - »Gut, aber Sie müssen operiert werden.« - »Ich sag Ihnen was: Sie operieren mich, und zwar sofort.« Er sagte: »Sind Sie sicher?« Und ich: »Absolut.« Noch im selben Augenblick wollte ich das wieder zurücknehmen. Hatte ich das wirklich gesagt? Ich forderte jemanden auf, mir den Kopf aufzuschneiden! Aber ja. Ich wusste, dass es getan werden musste. Und ich wusste, er war einer der besten, wir hatten Erkundigungen eingezogen. Ich wollte keinen, den ich nicht kannte.
Also rückte Dr. Law ein paar Stunden später mit seinem schottischen Anästhesisten Nigel an. Und ich hielt es für clever, Nigel zu sagen, dass es nicht leicht sein würde, mich auszuknocken. Keiner hatte das bis jetzt geschafft. Er sagte: »Abwarten.« Zehn Sekunden später war ich weg. Zweieinhalb Stunden später wachte ich wieder auf und fühlte mich fantastisch. Ich sagte: »Was ist jetzt, wann geht’s los?« Und Law sagte: »Wir sind schon fertig, Kumpel.« Er hatte die Schädeldecke geöffnet, die Blutgerinnsel abgesaugt und dann das Knochenstück wie eine kleine Kappe wieder draufgesetzt und mit sechs Titanstiften befestigt. Als ich aus der Narkose aufwachte, fühlte ich mich wohl, abgesehen von den Schläuchen, die sie mir an den Körper geklemmt hatten. Einer kam aus meinem Schwanz raus, einer kam hier raus, der andere da. »Was soll der ganze Scheiß? Wofür ist der da?« - »Morphium« sagte Law. »Also gut, den können wir dranlassen.« Ich wollte mich ja nicht beschweren. Tatsächlich habe ich seitdem nie mehr Kopfschmerzen gehabt. Andrew Law hat Spitzenarbeit abgeliefert.
Ich blieb noch eine Woche im Krankenhaus. Und sie bewilligten mir eine Extraportion Morphium. Sie waren wirklich nett, sehr cool. Ich stellte fest, dass sie eigentlich nur wollten, dass ich mich wohlfühlte. Ich bat sie nur selten um Morphium, aber wenn, dann hieß es: Okay, kein Problem. Der Typ im Bett neben mir hatte eine ähnliche Verletzung. Er hatte ohne Helm einen Motorradunfall gebaut. Er stöhnte ununterbrochen. Die Schwestern saßen stundenlang an seinem Bett und versuchten ihn zu beruhigen. Sie hatten sehr sanfte Stimmen. Ich war inzwischen wieder ziemlich auf dem Damm und sagte nur: »Ich kenn das Gefühl, Kumpel.«
Dann verbrachte ich noch einen Monat in einer winzigen viktorianischen Pension in Auckland. Meine ganze Familie besuchte mich dort, ich danke euch allen. Genesungswünsche von Jerry
Lee Lewis und Willie Nelson trudelten ein. Jerry Lee schickte mir eine signierte Single von »Great Balls of Fire«. Erstpressung. Kommt zu Hause an die Wand. Bill Clinton schickte mir eine Nachricht: »Werd schnell wieder gesund, mein lieber Freund.« Die erste Zeile von Tony Blairs Brief lautete: »Lieber Keith, du bist immer einer meiner Helden gewesen …« Die Geschicke Englands liegen in der Hand eines Mannes, der mich zum Helden hat? Das ist beängstigend. Sogar der Bürgermeister von Toronto schrieb mir einen Brief. Das alles war eine interessante Vorschau darauf, wie meine Nachrufe sich lesen werden. Jay Leno sagte, warum können wir keine Flugzeuge bauen, die das aushalten, was Keith aushält? Und Robin Williams meinte: »Man kann ihn kitzeln, aber nicht killen.« Ich bekam ein paar gute Sprüche zu lesen von wegen Kopfnüssen, die man sich selbst verpasst, zusätzlich zu all den anderen Kopfnüssen.
Die Fantastereien der Presse waren erstaunlich. Weil es Fidschi war, musste ich von einer Palme gefallen sein, klar, und ich musste in zehn Metern Höhe herumgeturnt sein, weil ich mir eine Kokosnuss besorgen wollte. Und dann bauten sie in die Geschichte auch noch
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