Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
war. Sofort war mein Zorn wie weggeblasen. Ich setzte mich auf seinen Schoß, drückte ihn an mich und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. »Mein Geliebter, mein einziger Geliebter, mich hat es nie nach jemand anderem gelüstet als nach dir. Nicht in der Vergangenheit, nicht in meinen Träumen, noch nicht einmal in diesen Fantasien, die du für so überspannt hältst. Ich habe dich in meinem anderen Leben gewählt, und ich wähle dich auch in diesem.«
Er ließ sich von mir trösten. Dabei sagte er kein Wort, sondern hielt mich nur fest. Ich hatte zwar Brom gegenüber das Thema heruntergespielt, aber in Wahrheit waren Baltics emotionale Narben so tief, dass ich mich zu fragen begann, ob sie wohl jemals heilen würden.
Das Abendessen war vergessen, als ich tat, was ich konnte, um seinen Herzschmerz zu lindern. Erst nachdem er mir erlaubt hatte, ihn zu lieben, hatte ich das Gefühl, das Thema noch einmal anschneiden zu können.
»Baltic, schlaf jetzt nicht, ich will mit dir reden«, sagte ich und richtete mich auf.
Er öffnete ein Auge und betrachtete mich verärgert. »Ich habe dir gerade Lust bereitet, und jetzt willst du reden? Meine Ysolde …«
»Ja, ich weiß, deine kostbare alte Ysolde hätte dich zu so einem Zeitpunkt niemals belästigt, aber da ich nicht so perfekt bin wie sie, musst du dich eben damit abfinden.«
Er überraschte mich, indem er leise lachte, mich in den Hintern kniff und zur Seite rückte, damit ich mich bequemer an ihn kuscheln konnte. Müßig strich ich über seine starken Brustmuskeln und fuhr mit dem Finger über das Sippen-Symbol, das er über dem Herzen trug.
»Du warst keineswegs perfekt, meine Liebe. Du wolltest auch damals schon nach der Liebe immer reden, obwohl ich dir für gewöhnlich kaum zu antworten brauchte.«
»Wahrscheinlich wusste ich, dass ich sowieso keine Antwort bekommen würde. Ich meine mich erinnern zu können, dass du nach dem Akt meistens sofort eingeschlafen bist«, sagte ich und küsste sein Schlüsselbein.
Mit einem Seufzer schloss er die Augen.
»Ich möchte über Constantine und dich reden«, sagte ich und stützte mein Kinn auf meine gefalteten Hände.
Er riss die Augen auf und blickte mich finster an. Wahrscheinlich hätte er wieder irgendeine empörte Erklärung abgegeben, aber ich kam ihm zuvor, indem ich fortfuhr: »Ich möchte wissen, warum Constantine sich mit Antonia von Endres getroffen hat, und, was noch wichtiger ist, warum der Erste Drache dich aus deiner Sippe geworfen hat.«
Er lag ganz still da, und ein paar Sekunden atmete er noch nicht einmal. Dann blinzelte er. »Woher weißt du von Constantine und Antonia?«
»Ach, du willst erst dieses Thema klären? Okay. Ich hatte heute eine Vision. Nicht wie die Visionen vorher, sondern eine aus einer Zeit, in der ich noch nicht einmal geboren war.« Ich berichtete ihm kurz, was ich gesehen hatte.
Er verzog das Gesicht. »Warum solltest du eine solche Vision haben? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Weder dieser Bastard Constantine noch Antonia hatten etwas mit dir zu tun.«
»Es ergibt einen Sinn, wenn der Erste Drache möchte, dass ich eine Aufgabe erledige, die mit den beiden zu tun hat.«
Er schwieg wieder, dann sagte er schließlich: »Ich wusste gar nicht, dass sie sich tatsächlich getroffen hatten, obwohl ich es eigentlich vermutet habe. Antonia war sehr ehrgeizig, und sie erwartete von mir das Gleiche.«
»In welcher Hinsicht ehrgeizig? Dass du Wyvern wirst oder wie?«
»Nein, darum kämpfte ich bereits«, sagte er und streichelte mir träge über den Rücken. »Ich sollte mehr sein als nur der Wyvern der schwarzen Drachen. Sie wollte, dass ich den gesamten Weyr kontrolliere, damit wir gemeinsam über die Anderwelt herrschten.«
»Du liebe Güte. Und sie glaubte, das würde sie erreichen, indem sie die Konkurrenz ausschaltet?«
Baltic zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihr gesagt, es wäre Wahnsinn. Ich wollte Constantine um die Position des Erben herausfordern und diese rechtmäßig erwerben, aber sie war nicht gerade berühmt für ihre Geduld.«
»Und was ist dann passiert? Warum bist du aus der Sippe ausgestoßen worden?«
»Durch einen komplizierten Umstand, der nichts mit deiner Vision zu tun hat«, antwortete er nach einer langen Pause.
»Ich will ja nicht in dich dringen, wenn du es nicht erzählen willst«, sagte ich und fuhr mit dem Finger die starken Muskeln auf seiner Brust entlang. »Aber wenn ich wüsste, was passiert ist, dann könnte mir das vielleicht einen
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