Light Dragons: Eine feurige Angelegenheit (German Edition)
versorgten. »Willst du dich nicht auch mit mir befassen?«
»Ich glaube nicht, dass du es verdient hast. Du warst immerhin derjenige, der angefangen hat, indem du dich auf Kostya gestürzt hast.«
Vom Fußboden kam ein Stöhnen. »Es war alles nur seine Schuld. Oh Gott, ich glaube, ich muss mich übergeben.«
Baltic blickte mich aus seinem guten Auge an. Sein Blick war so traurig, dass ich schließlich doch ein Taschentuch hervorzog und das Blut von seiner Nase tupfte. »Setz dich«, sagte ich und drückte ihn in den dick gepolsterten Sessel, in dem Aisling gesessen hatte.
»Vorsichtig«, warnte er mich und ließ sich langsam in den Sessel sinken. »Ich habe bestimmt ein paar gebrochene Rippen.«
»Ach ja?« Plötzlich wurde ich wütend. Ich fuhr herum. »Wer von euch hat Baltic die Rippen gebrochen?«
Drake und Gabriel zeigten auf den Boden.
»Er hat mir die Schulter ausgerenkt und das Schlüsselbein gebrochen«, erklärte Kostya mit gequälter Stimme.
»Wir zwei sprechen uns noch, Konstantin Fekete«, sagte ich und warf ihm einen finsteren Blick zu.
»Wenn ich überlebe, kannst du es gerne versuchen«, erwiderte er stöhnend.
Es dauerte eine Weile, bis wir alle Männer zusammengeflickt hatten. Alle vier mussten Drachenblut trinken, einen besonders starken, würzigen Wein, den nur Drachen und ihre Gefährten trinken konnten, damit sie wieder zu Kräften kamen und die schlimmsten Wunden verheilen konnten.
»Vielleicht können wir ja jetzt zum geschäftlichen Teil übergehen und über diesen lächerlichen Krieg reden«, sagte ich, als alle sich bequem niedergelassen hatten. »Ich möchte über den Tod der blauen Drachen sprechen. Es ist zweifelhaft, ob es überhaupt einen Beweis dafür gibt, dass Baltic sie auf dem Gewissen hat.«
Drakes Handy klingelte. Halb fluchend, halb stöhnend erhob er sich und ging steifbeinig ans andere Ende des Zimmers, um den Anruf entgegenzunehmen.
»Der Beweis wurde auf dem letzten sárkány erbracht«, sagte Gabriel erschöpft und trank noch einen Schluck Wein. »Baltic war zum Zeitpunkt der Morde in der Gegend. Er wurde von einem der Überlebenden gesehen. Es ist bekannt, dass er mit Fiat zusammengearbeitet hat, von dem wir wissen, dass er auch etwas mit den Morden zu tun hatte.«
»Wirklich? Warum wurde dann über seinen Kopf ebenso wie über meinen nicht die Todesstrafe verhängt?«, fragte ich aufgebracht. Der Gedanke daran, wie der gesamte Weyr falsche Schlussfolgerungen gezogen hatte, machte mich wütend.
»Fiat ist …« Gabriel blickte zu Drake.
»Geisteskrank«, beendete Aisling den Satz. »Er hat völlig den Verstand verloren, sagen jedenfalls Drake und Bastian. Jim würde sagen, er hat einen Sprung in der Schüssel, und da stimme ich ausnahmsweise einmal mit ihm überein. Letzten Monat hat Drake versucht, mit ihm zu reden, aber er hat die ganze Zeit nur darüber gequasselt, dass eine Frau seinen Untergang plant. Sie habe arrangiert, dass er getötet werden soll, nachdem sie ihn für ihre eigenen Zwecke missbraucht hat.«
»Chuan Ren? Ich kann verstehen, dass sie ihn töten wollte, nachdem er ihre Sippe gestohlen hat, aber wie soll sie ihn für ihre Zwecke benutzt haben? Er muss wirklich wahnsinnig sein, wenn er solche paranoiden Behauptungen aufstellt. Aber vielleicht ist er nicht so durchgeknallt, dass wir nicht doch mit ihm reden können. Vielleicht sollten wir es noch einmal versuchen«, schlug ich vor. »Möglicherweise dringt ja jemand zu ihm durch.«
»Das bezweifle ich«, sagte Drake, der zu uns zurückgekehrt war. Er humpelte nur noch ganz leicht.
»Glaubst du, er ist so verrückt?«, fragte ich ihn.
»Nein.« Er blieb vor Baltic stehen und bedachte ihn mit einem langen, kalten Blick. »Du kannst Fiat nicht befragen, weil er nicht mehr da ist.«
Seine Worte schlugen ein wie eine Bombe.
»Ist er tot?«, fragte Gabriel.
»Nein. Verschwunden. Bastian war am Telefon. Er hat mich angerufen, um mir zu sagen, dass Fiat aus dem Gefängnis entwichen ist.«
»Nicht schon wieder«, stöhnte Aisling. »Wollen wir wetten, dass Chuan Ren ihn entführt hat, damit sie ein paar Löcher in ihn stechen kann?«
»Wenn das so ist, kann sie mehr, als wir angenommen haben. Chuan Ren ist tot. Fiat hat sie vor zwei Stunden umgebracht.«
Trotz der Wärme im Zimmer wurde es mir eiskalt. Überrascht starrten wir Drake an. Alle außer Baltic, der nur mäßiges Interesse zeigte.
Drake musterte ihn. »Bastian sagt, Baltic ist derjenige, der Fiat befreit hat.«
12
»Du
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