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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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beigebracht.«
    »Ich würde ja gerne die ganze Nacht mit dir darüber streiten, aber ehrlich gesagt habe ich etwa tausend Fragen an dich, und ich werde nicht eine Einzige stellen können, wenn wir uns darüber unterhalten, ob ich deine Sprache beherrsche oder nicht.«
    »Da gibt es eine ganz einfache Lösung – streite dich nicht mit mir.«
    »Du bist noch derselbe Tyrann wie früher, weißt du das?«, sagte ich und stieß ihn vor die Brust.
    Er packte meine Arme und zog mich so dicht an sich heran, dass unsere Nasen nur noch Millimeter voneinander entfernt waren. »Und du bist noch genauso streitsüchtig wie früher! Du hast keinen Respekt vor mir!«
    Wir starrten einander an. Dann kniff er die Augen zusammen und schnüffelte. »Warum riechst du nicht mehr so wie früher?«
    Ich wand mich aus seinem Griff und zog erneut mein Sweatshirt glatt. »Nun, es tut mir leid, aber dafür kannst du dir selbst die Schuld zuschreiben, Mister. Ich verschwinde jetzt mal ins Jenseits. Ich hatte nämlich keine Zeit mehr zu baden, sondern wollte mich gleich auf die Suche nach Savian machen, damit er dich findet. Ich muss nämlich mit dir reden, was nicht nötig wäre, wenn du nicht einfach so verschwunden wärst.«
    »Du magst es ja für einen Zeitvertreib halten, drei Wyvern gegenüberzustehen, die dich vernichten wollen, aber ich ziehe es vor, meine Zeit anders zu verbringen«, erwiderte er trocken.
    Ich lächelte leise. Der Baltic aus meinen Träumen hatte keinen Sinn für Humor. » Na gut, ich gestehe dir zu, dass du eine Zeit lang verschwinden musstest – sie waren in der Überzahl. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, mich zu beleidigen, indem du sagst, ich stinke.«
    »Das habe ich doch gar nicht – um Gottes willen, Gefährtin! Ich habe doch nicht gesagt, dass du stinkst!«
    »Doch, das hast du! Du hast gesagt …«
    »Ich habe gesagt, du riechst nicht so wie sonst, und das tust du auch nicht.« Er hob die Hand, als ich protestieren wollte. »Du riechst nicht wie ein Drache.«
    »Oh. Na ja, Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht … hey!«
    Baltic vergrub seine Nase in meine Halsbeuge. »Du riechst … nach Mensch.«
    »Ich bin ja auch ein Mensch«, erwiderte ich. Auf einmal bekam ich keine Luft mehr. Seine Berührung elektrisierte mich und sandte lustvolle Schauer über meine Haut. Seine Haare strichen über meine Wange, und am liebsten hätte ich seinen Kopf mit beiden Händen gepackt und ihn bis zur Bewusstlosigkeit geküsst.
    »Nein, das bist du nicht. Du bist ein Drache.«
    »Nein. Ich bin ein Mensch. Mein Name ist Tully, und ich bin jetzt ein Mensch. Ich habe zwar mittlerweile die Tatsache akzeptiert, dass ich in der Vergangenheit ein Drache namens Ysolde war, aber jetzt bin ich ein Mensch. Leckst du mich etwa?«
    Ich hielt es nicht aus. Ihn an meinem Körper zu spüren, seinen Duft – so undefinierbar, wie der Himmel nach einem Regenguss – wahrzunehmen brachte mich an den Rand der Selbstbeherrschung. Als seine Zunge eine flammende Spur über mein Schlüsselbein leckte, wusste ich, dass ich ihn aufhalten musste. Mit letzter Kraft stieß ich ihn von mir.
    Er leckte sich über die Lippen und blickte mich mit unergründlicher Miene an. »Du schmeckst noch genauso. Wie kommt es, dass du anders riechst, aber genauso schmeckst?«
    »Woher soll ich das denn wissen?«, fragte ich und versuchte, mich wieder unter Kontrolle zu bringen. »Ich habe noch mit der Tatsache zu kämpfen, dass du tot warst und jetzt nicht mehr. Wohin fahren wir überhaupt?«
    »Ich stehle dich dem silbernen Wyvern«, erklärte er hochzufrieden.
    »Da ich freiwillig mitgekommen und sogar aus dem Haus geflohen bin, um dich zu suchen, kannst du das wohl kaum als rauben bezeichnen.«
    »Von meiner Gefährtin würde ich auch nichts anderes erwarten«, erwiderte er.
    Ich seufzte, wahrscheinlich zum fünfzehnten Mal an diesem Tag. »Ich habe das Gefühl, dass ich ziemlich viel seufze in der letzten Zeit«, sagte ich.
    »Das liegt daran, dass du dich nach mir verzehrst. Warum hast du mir nicht gesagt, dass du am Leben bist?«, fragte er.
    »Warst du immer schon so arrogant?«, fragte ich und fuhr, ohne ihm die Gelegenheit zu einer Antwort zu geben, fort: »Nein, sag nichts. Die Visionen, die ich hatte, haben die Frage schon beantwortet. Ich werde dir sagen, was ich weiß, aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass das zu mehr Fragen als Antworten führen wird.«
    Es brauchte die gesamte Fahrt zu einem großen Haus, etwa eine Stunde

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