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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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Bett. Renata wird dir etwas zubereiten.«
    Eine Stunde später hatte ich Ingwer-Hühnchen und frische Erbsen im Magen und eine Absicht, von der ich nur hoffen konnte, dass Gabriel und May sie nicht herausfinden würden. Ich zog mir Jeans und T-Shirt an, hängte meine Tasche über die Schulter, drückte auf den roten Knopf, der in einer Ecke der Fensterbank blinkte, und wartete gespannt, ob eine Sirene ertönte.
    Nichts geschah. Ich seufzte erleichtert. Anscheinend setzte der Schalter die Alarmanlage am Fenster außer Betrieb. Ich spähte hinaus. Mein Zimmer lag im zweiten Stock, und zu meinem Leidwesen gab es weder ein Regenrohr noch einen Balkon. Auch Efeu rankte nicht am Gebäude hoch, und eine Leiter lehnte schon gar nicht an der Mauer. Es gab tatsächlich keinen anderen Weg, als aus dem Fenster zu springen.
    Ich setzte mich auf die Fensterbank und ließ beide Beine herabbaumeln. »Ich kann nur hoffen, dass der Sprung funktioniert oder ich unsterblich bin, denn wenn nicht, werde ich mich in einem üblen Zustand befinden«, murmelte ich.
    Ich holte tief Luft, schloss die Augen und streckte die Hände aus, um einen Lichtzauber zu flüstern, einen Zauber, der Magier zeitweilig vor Schaden schützt. Ein schwacher goldener Schein legte sich um meinen Körper, der zu prickeln begann, ein sicheres Zeichen dafür, dass ich von magischer Kraft umgeben war. »So viel zu Ihrem Verbot, Dr. Kostich«, sagte ich selbstgefällig und sprang vom Fensterbrett.
    »Aua!« Ich spuckte ein Stückchen trockenen Rasen und einen zu Tode erschreckten Käfer aus. »Aua. Gott im Himmel, aua!«
    Der Lichtzauber wirkte nicht, aber das merkte ich erst eine halbe Sekunde später, als ich bäuchlings auf dem Boden des winzigen Gartens aufschlug.
    Ich berührte meine Nase, um festzustellen, ob sie gebrochen war. »Aua.« Sie wackelte ganz normal. Also war sie wohl nicht zertrümmert. Langsam setzte ich mich auf und bewegte vorsichtig meine Arme und Beine. Alles tat mir weh, aber mehr als blaue Flecken schien ich nicht davongetragen zu haben. Entweder hatte der Zauber doch gewirkt, oder ich war tatsächlich unsterblich.
    »Ich wünschte, ich … aua … ich wüsste, was von beidem es war«, murmelte ich, als ich mich mühsam erhob und um das Haus herumhumpelte. Nach ein paar Schritten ging es schon besser.
    »Jetzt muss ich zuerst einmal Savian finden«, sagte ich und blickte die Straße entlang. Zu dieser Nachtzeit herrschte kaum Verkehr, und es kamen nur wenige Autos vorbei. Ich machte mich auf den Weg zu einer belebteren Kreuzung, um mir dort ein Taxi zu nehmen, als plötzlich ein Auto mit quietschenden Reifen neben mir bremste und ein Stück weiter vorne zum Stehen kam.
    Zu meinem Erstaunen legte der Fahrer den Rückwärtsgang ein, und als der Wagen auf meiner Höhe war, ging die hintere Tür auf.
    »Steig ein!«, befahl der Mann, der ausstieg.
    Ich starrte ihn verwundert an. »Wie hast du …«
    » Steig ein!« Baltic wartete erst gar nicht darauf, dass ich seiner Aufforderung nachkam; er packte mich einfach und warf mich ins Auto. Dann stieg er ebenfalls ein und knurrte dem Fahrer etwas zu. Bevor ich mich vom Boden hochrappeln konnte, wurde ich nach hinten geschleudert, als der Wagen losschoss wie eine Rakete.
    »Hey!« Ich ließ mich von Baltic auf den Sitz ziehen. »Das war jetzt absolut unnötig! Ich bin doch kein Sack Kartoffeln, den du einfach so herumschleudern kannst!«
    »Ich betrachte dich auch keineswegs als Sack Kartoffeln.«
    »Gut.« Ich warf ihm einen bösen Blick zu. »Falls du vorhaben solltest, Gabriels Haus in die Luft zu jagen, solltest du dir das noch mal überlegen.«
    Zu meiner Überraschung lächelte er. »Ich sehe, dass sich dein Bedürfnis, mir zu sagen, was ich tun soll, über die Jahrhunderte erhalten hat, Gefährtin.«
    »Ich bin nicht deine Gefährtin«, erwiderte ich spröde und zog das Sweatshirt glatt, das von dem Manöver ganz verdreht war. »Das war ich vielleicht in der Vergangenheit, aber jetzt heiße ich Tully, und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich auch so nennen würdest.«
    »Dein Name ist Ysolde de Bouchier, und du bist meine Gefährtin. Warum hast du Zuflucht bei den silbernen Drachen gesucht?«
    Ich blickte zum Fahrer.
    Baltic folgte meinem Blick und sagte etwas in einer Sprache, die ich nicht verstand.
    »Es tut mir leid, aber ich spreche kein Russisch.«
    »Das war Zilant, nicht Russisch.«
    »Nun, das spreche ich auch nicht.«
    »Doch.«
    »Nein.«
    »Doch. Ich habe es dir selber

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