Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
Vom Netzwerk:
wäre.
    May kam hinter einem Baum hervor und lächelte, als sie mich sah. »Da bist du ja. Wir haben dich überall gesucht. Wir dachten schon, dir wäre etwas passiert – agathos daimon! Das ist Baltic.«
    »Ja, er ist mit mir in meiner Vision«, sagte ich. »Wie kommt es, dass du ihn auch siehst?«
    »Lauf weg!«, sagte May, packte meinen Arm und zog mich hinter sich her.
    »Du verstehst nicht. Ich muss mit ihm reden …«
    »Nicht hier in der Schattenwelt«, schrie sie und hielt mein Handgelenk mit eisernem Griff fest.
    »Ysolde!«, brüllte Baltic voller Wut.
    »Hier entlang!« May riss brutal an meinem Arm, als ich stehen bleiben wollte. Ich prallte gegen die Seite des Autos und sah einen Moment lang Sterne.
    »Boah!«, sagte Brom, der angerannt kam und mich besorgt musterte. »Du bist einfach so aufgetaucht, wie vom Himmel gefallen! Sullivan?«
    »Mir geht es gut. Ich bin nur ein bisschen benommen.«
    »Baltic ist hier«, keuchte May und warf sich Gabriel an den Hals. »In der Schattenwelt. Beinahe hätte er sie gehabt. Wir sind gerade noch so entkommen.«
    »Dann wird er …« Noch während Gabriel sprach, formte sich die Luft vor ihm zur Gestalt eines Mannes, der aus dem Nichts hervorsprang. »… bald auf uns losgehen.«
    »Tut ihm nichts!«, schrie ich, als sich Gabriel und Kostya auf Baltic stürzten. »Lasst mich mit ihm reden.«
    »Haltet ihn fest!«, befahl Drake, der um das Auto herumkam.
    »Oh Mann, ich fasse es nicht! Beinahe hätte ich es verpasst!« Jim kam mit Aisling die Treppe heruntergelaufen.
    »Ich belege ihn mit einem Bindezauber«, rief sie und begann ein Muster in die Luft zu zeichnen.
    »Nein!«, schrie ich und griff nach ihrer Hand, um sie aufzuhalten. »Warum tut ihr das? Hört auf! Das muss ein Ende haben!«
    Baltic schrie etwas in einer slawischen Sprache und schüttelte Kostya und Gabriel ab. Sekundenlang trafen sich unsere Blicke. In seinen Augen standen Wut, Hoffnung und Schmerz, doch bevor ich auch nur blinzeln konnte, war er verschwunden.
    »Heiliger Bimbam«, sagte Brom mit aufgerissenen Augen. Er fuhr mit den Händen durch die Luft, wo eben noch Baltic gestanden hatte. »Das muss ich auch lernen.«
    »Er ist weg«, sagte ich und hatte unerklärlicherweise das Gefühl, ein Teil von mir selbst sei gerade gestorben.
    »Er ist wieder ins Jenseits geflohen«, knurrte Kostya und wischte sich das Blut von der Nase. »Er ist nichts als ein niederträchtiger Feigling. Er ist uns schon einmal entkommen, weil er weiß, dass nur May ihm dahin folgen kann.«
    »Grrr!«, schrie ich. Plötzlich war ich von derselben Wut erfüllt wie Baltic. Ich packte Kostya am Hemd und schob ihn zurück, bis er gegen das Auto prallte.
    »Sullivan?«, sagte Brom verwundert.
    »Warum hast du das getan?«, schrie ich Kostya an. Ich packte ihn an den Haaren und schlug seinen Kopf gegen das Auto. »Du warst doch sein Freund! Er hat dir vertraut! Und du hast ihn verraten wie alle anderen!«
    Eine Wildkatze landete auf meinem Rücken, biss und kratzte mich und zog an meinen Haaren.
    »Sie soll aufhören, sie soll aufhören!«, schrie Brom und tanzte um uns herum. Alle drei – Kostya, Cyrene und ich – landeten auf dem Boden.
    Es dauerte einen Moment, bis sie uns getrennt hatten – Cyrene weigerte sich, mich loszulassen, bis May ihr die Finger einzeln aus meinen Haaren löste –, aber danach war auch mein Zorn verraucht. Ich zitterte und keuchte unter den Nachwirkungen meines Anfalls.
    Aisling reichte mir ein Taschentuch, damit ich mir das Blut von den Kratzern, die Cyrene mir zugefügt hatte, aus dem Gesicht wischen konnte. Brom schmiegte sich wortlos an mich und musste beruhigt werden. Ich legte den Arm um ihn, drückte meine Wange auf seinen Scheitel und kämpfte gegen die Tränen an.
    »Nun, wir wollten doch einen Beweis, dass sie Ysolde ist«, sagte Aisling. Kostya betastete vorsichtig seinen Hinterkopf, während Cyrene um ihn herumgurrte. »Das war wohl ziemlich eindeutig, oder?«

9
    »Muss ich dich jetzt de Bouchier nennen?«, fragte Brom, als ich den Notizblock, auf dem er seine wissenschaftlichen Experimente notierte, in seinen Rucksack packte.
    »Nein, natürlich nicht.« Ich stand auf. Am liebsten hätte ich ihn umarmt, aber das hatte ich bereits getan, und er hatte vor zwanzig Minuten mit fester Stimme erklärt, es dürfe »nur eine Umarmung pro Abschied« geben.
    »Aber das ist jetzt dein Name, oder? Der Typ, der aufgetaucht ist, war dein Mann, bevor du Gareth geheiratet hast.«
    Ich seufzte. Ich

Weitere Kostenlose Bücher