Light Dragons
außerhalb von London gelegen, um Baltic zu erzählen, was passiert war, seit ich in Gabriels Haus aufgewacht war.
»Du wusstest, dass ich lebe, hast aber nicht sofort nach mir gesucht?«, fragte er, als wir vor einem Tor hielten und der Fahrer einen Sicherheitscode eingab.
»Die Leute haben von dir geredet, ja, aber ich dachte, ich sei völlig durchgedreht und du wärest nur Fantasie«, antwortete ich. Ich behielt den Fahrer fest im Auge, um mir den Code einzuprägen, für den Fall, dass ich schnell fliehen musste.
»Du bist nicht geisteskrank.«
»Nein, das ist mir jetzt auch klar, aber wenn du aufwachen und dich an kaum etwas erinnern würdest, dabei aber äußerst reale Träume von einem tyrannischen Mann hättest, der dich sogar mit dem Tod bedroht, was würdest du dann denken?«
Der Schmerz in seinen Augen gab mir einen Stich ins Herz. »Oh, Baltic!« Ohne nachzudenken, ergriff ich seine Hand und drückte sie an meine Wange. »Ich wollte dir nicht aus dem Weg gehen. Dass du real bist, glaubte ich erst, als ich dich im Park sah, und da wusste ich, dass ich dich suchen musste, um mit dir zu reden. Du musst doch verstehen, dass es nicht einfach war zu akzeptieren, dass ich mir die Erinnerungen nicht nur einbildete, sondern dass sie tatsächlich Schatten der Vergangenheit waren.«
Er ergriff meine Hand, beugte sich vor und küsste jeden Finger einzeln, während der Wagen über eine gepflasterte Einfahrt zu einem schlichten, weißen Regency-Haus fuhr, das an der Vorderseite mit Efeu bewachsen war. »Als ich dich heute Nachmittag gesehen habe, dachte ich einen Moment lang, auch ich sei wahnsinnig.«
Lächelnd rieb ich seine Knöchel an meiner Wange. »Ich hatte keine Ahnung, dass du real warst. Hast du in die Vergangenheit gesehen?«
»Ja, das tue ich manchmal. Aber für gewöhnlich ist es zu schmerzlich.«
Die Erinnerung daran schien ihn traurig zu machen, und wieder war ich machtlos dagegen. Ich schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest, um Licht in seine Dunkelheit zu bringen. »Auch mich hat es traurig gemacht, sie – uns – so glücklich zu sehen und dabei zu wissen, wie alles endete.«
»Nichts ist zu Ende«, sagte er. Seine Lippen glitten über meine Schläfe, mit sanften, kleinen Küssen, die mich fast zum Weinen brachten. »Jetzt bist du ja hier. Das Leben hat wieder begonnen.«
Ich schmiegte mein Gesicht an seinen Hals, küsste seinen Puls, sagte jedoch nichts.
Das Auto hielt vor dem Haus, und ich blickte mich um, bevor ich mich von Baltic hineinführen ließ. Das Grundstück war hübsch, wenn auch ein bisschen kahl, abgesehen von einem Tennisplatz und einem Swimmingpool im hinteren Teil.
Baltic führte mich hinein und redete kurz mit dem Fahrer. Neugierig blickte ich mich um. Ob dieses Haus wohl meine Seele ebenso befriedigte wie das andere? Die Eingangshalle war in Weiß und Eierschalenfarbe gehalten, mit weißen Bodenfliesen, einer eleganten Treppe in Weiß und einem prachtvollen Kristallleuchter. Alles war sehr hübsch … aber was fehlte, waren Wärme, Seele und Behaglichkeit.
»Komm«, sagte Baltic und streckte die Hand aus, als er mit dem Fahrer gesprochen hatte. Ich stellte fest, dass auch er die Alarmanlage einschaltete, bevor er mich zu einem Raum geleitete, der von der Eingangshalle abging.
Ich ignorierte seine Hand. Ich brauchte ein bisschen Abstand, um meinen Verstand – von meiner Libido ganz zu schweigen – unter Kontrolle zu halten. »Das ist also … aah!«
Er sprang mich förmlich an und zog mich auf die Couch herunter. Sein Mund lag heiß auf meinem.
»Baltic!«, schrie ich und versuchte, ihn wegzustoßen.
»Wir vereinen uns jetzt!«, verkündete er, als ob das alles wäre.
»Den Teufel werden wir tun!«
Daraufhin küsste er mich mit so viel Feuer, dass meine Füße brannten, als er fertig war.
»Boah!«, ächzte ich und schob ihn weg. »Ich kann das nicht. Du musst mir ein bisschen Zeit lassen. Außerdem muss ich dir noch etwas sagen …«
»Wir haben keine Zeit«, unterbrach er mich und schob seine Hände unter mein Sweatshirt. »Ich muss Anspruch auf dich als meine Gefährtin erheben, bevor es jemand anderer tut.«
»Jetzt warte mal.« Ich packte ihn an den Handgelenken, damit seine Hände nicht weiter vordrangen. »Ich stimme dir ja zu, dass wir über vieles reden müssen, und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich diesen Kuss unendlich genossen habe.«
»Du brauchst dich dafür nicht zu schämen«, unterbrach er mich. »Wir sind vereint.«
»Nein,
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