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Light Dragons

Light Dragons

Titel: Light Dragons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K MacAlister
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warmen, goldenen Schein eingehüllt zu sein. »Quäle ich dich mit meinen Fragen, Kind?«
    »Nein, nein, ich verstehe nur nicht, was das soll. Ich muss jetzt wirklich gehen. Mein Sohn …«
    »… kommt auch noch ein paar Minuten lang ohne dich aus.« Sie wartete, und ich blickte mich im Raum um. Die anderen drei Drachen beobachteten mich stumm. Anscheinend waren sie ganz zufrieden damit, dass Kaawa dieses seltsame Gespräch führte. Ich seufzte innerlich. »Lass mich nachdenken … früheste Erinnerung. Du meinst vermutlich als Kind.«
    »Ja. Was ist das Erste, an das du dich erinnerst? Die Stimme deiner Mutter vielleicht? Ein Lieblingsspielzeug? Etwas, wovor du Angst hattest?«
    Es konnte ja nichts schaden, wenn ich ihr den Gefallen tat. Erneut stocherte ich in der undurchdringlichen Masse meiner Erinnerung herum. Ich fand nichts. »Ich habe leider wirklich ein schlechtes Gedächtnis. Ich kann mich an gar nichts aus meiner Kindheit erinnern.«
    Wieder nickte sie, als hätte sie nichts anderes erwartet. »Dein Sohn ist doch erst neun, hast du gesagt. Dann musst du dich doch an den Tag erinnern, als du ihn geboren hast.«
    »Ja, natürlich …« Ich stockte, weil mir zu meinem Entsetzen klar wurde, dass ich mich nicht daran erinnerte. Ich sah im Geiste sein Gesicht vor mir, aber er sah so aus wie jetzt, nicht wie ein Säugling. Panik überflutete mich. »Beim Heiligen Kreuz! Ich kann mich nicht daran erinnern!«
    »Beim Heiligen Kreuz?«, fragte May.
    Verwirrt starrte ich sie an. Ich bekam Gänsehaut, als mir klar wurde, dass irgendetwas mit mir absolut nicht in Ordnung war. »Was?«
    »Du sagtest › Beim Heiligen Kreuz ‹ . Das ist ein ziemlich archaischer Ausdruck, oder?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«, erwiderte ich. Meine Stimme wurde schriller. »Ich habe einen Nervenzusammenbruch, und du regst dich über so eine alberne Formulierung auf? Begreifst du denn nicht?« Ich sprang auf, packte May an der Bluse und schüttelte sie. »Ich kann mich nicht an Broms erstes Wort erinnern. Ich weiß nicht mehr, wann er angefangen hat zu laufen oder überhaupt, wie er als Baby ausgesehen hat. Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern!«
    »Kannst du dich daran erinnern, wie du deinen Mann geheiratet hast?«, fragte Kaawa, während May sanft meine Finger von ihrer Bluse löste.
    Erneut bekam ich Gänsehaut. Ich durchforstete mein Gehirn, packte mein Gedächtnis sozusagen mit beiden Händen und schüttelte es, aber nichts kam heraus. »Nein«, flüsterte ich. Die Panik wurde von Angst überlagert. »Was ist mit mir los? Warum kann ich mich an nichts mehr erinnern?«
    »Es ist genauso, wie ich mir gedacht habe«, sagte Kaawa und ergriff mein Kinn mit den Fingerspitzen, um mir prüfend in die Augen zu schauen. »Deine Erinnerung wurde ausgelöscht.«
    »Warum sollte das jemand tun?«, jammerte ich. Am liebsten wäre ich aus dem Haus gerannt und hätte mich ins erste Flugzeug nach Spanien gesetzt. »Warst du das?«
    »Nein, Kind«, sagte sie ernst und ließ mein Kinn los. »Ich vermute, du bist aufs Vergessen konditioniert worden.«
    »Darauf konditioniert, meinen eigenen Sohn zu vergessen? Das ergibt doch keinen Sinn! Wer sollte denn ein Interesse daran haben, dass ich ihn vergesse?«
    »Es ist schon in Ordnung, Ysolde … äh … Tully«, sagte May beruhigend und führte mich sanft wieder zurück zur Couch. »Ich weiß, dass dir all das Angst macht, aber du hast eben noch mit deinem Sohn telefoniert, weißt du noch? Du sagtest, es geht ihm gut.«
    Ich klammerte mich daran und kämpfte gegen die Angst an, die mich zu überwältigen drohte. »Ja, es ging ihm gut, aber ich muss jetzt wirklich nach Hause. Es tut mir leid, aber ich kann nicht länger hierbleiben.«
    Ich kam bis zur Tür, doch dann ertönte Kaawas Stimme.
    »Und was willst du machen, wenn du wieder eine Fugue hast, während dein Sohn bei dir ist?«
    Ich erstarrte und drehte mich langsam um. »Ich bekomme sie nur einmal im Jahr. Habe ich das nicht erwähnt?«
    »Du hast deinem Sohn gesagt, dass du nicht weißt, warum du sie gerade jetzt hattest. Das hast du doch gesagt, oder?«
    Ich nickte. Meine Schultern sanken herab. »Sie hätte erst Ende Oktober kommen müssen.«
    »Und doch hast du sie jetzt gehabt.«
    »Aber, Kaawa, das war …«, setzte May an.
    Die ältere Frau hob die Hand, und May verstummte.
    »Ich hatte sie bislang immer nur einmal im Jahr«, sagte ich. »Das war jetzt eine Ausnahme. Ich weiß nicht, warum sie so früh gekommen ist, aber ich

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