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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Alfheim glauben soll, obwohl du doch aus deiner eigenen Erfahrung mit Thanatopia weißt, dass das alles Quatsch ist. Hast immer schon zwei Herren gedient, deiner Kaste und deinem Haus und ihr und den Daga. Hast immer gebuckelt und ihre Herablassung ertragen, weil du dir eingeredet hast, du würdest um des Gemeinwohls willen gegen deine Natur handeln, während du in Wirklichkeit einfach nur nicht den Mumm hattest, auf dein eigenes Herz zu hören. Wenn du ihn hättest, würdest du nicht hier sitzen und drauf warten, dass mein Blut irgendwelche Verwerfungszauber in der Interstitial-Region ermöglicht, wenn deins es ebenso gut könnte. Du hättest schon vor Monaten ohne mein Zutun Alfheim retten können, wenn du den Mut gehabt hättest, dich ihr entgegenzustellen und ihr wertloses Leben dem ewigen Dunkel in den Rachen zu werfen. Du bist nicht einfach nur ein Mistkerl, sondern obendrein noch ein Feigling. Was hat sie dir versprochen? Familiäre Verbindungen, Aufstieg, Macht?«
    »Wir töten keine Blutsverwandten. Du gehörst zu meiner Familie«, fauchte Tath zurück.
    »Nicht mehr«, sagte Zal, und dank seiner stimmlichen Ausdruckskraft hatten diese Worte etwas so Eisiges und zugleich Wehmütiges, dass Lila das Blut in den Adern gefror. »Wir sind schon lange geschiedene Leute.« Er klappte seine Flügel ein, und sie verschwanden von einer Sekunde auf die andere. Ohne sie wurde es kalt im Raum.
    Die Kränkung mochte ja alt sein, aber Taths Schmerz war akut und heftig, sein Ärger kaum bezähmbar.
    Lila hatte Mühe, sich zu konzentrieren. Herzensgefährte – meldete ihre KI endlich: Freundschaftsbekundung, emotionale Nähe (ersten Grades), Lebensaltermarkierung (nur auf Freundschaften zwischen Erwachsenen bezogen), sexuelles Verhältnis (zweiten Grades, sporadisch), Bindungsintensität (ersten Grades), Konnotationen (beschwichtigend, überredend), Sprecher akzeptiert von sich aus temporäre Unterlegenheit hinsichtlich Macht und Ansehen innerhalb der Beziehung.
    Dann waren sie also mal mehr als nur gute Freunde gewesen!, dachte Lila. Großartig. Das wird ja mit jeder Sekunde komplizierter! Wie alt ist Zal? Wie alt ist Dar? Aber sie hatte keine Zeit, sich das alles jetzt zusammenzupuzzeln. Sie versuchte, die aufflammende Eifersucht auf Dar zu ignorieren, aber ihre Wut über seine Lüge konnte sie nicht wegschieben. Tath weidete sich an ihrer Bestürzung, rächte sich dafür, dass sie ihm seine Gefühle für Arië vorgeworfen hatte.
    »Alfheims gesamte Macht und Stärke kommt aus Aparastil«, sagte die Fürstin jetzt so sanft und freundlich, als gäbe sie eine Dinnerparty für ihre besten Freunde. »Wie es jede andere Sphäre auch tut, müssen wir unsere Heimat unter Einsatz von Leib und Leben schützen. Das wirst du doch nicht in Frage stellen.«
    »Das ist Schwachsinn«, sagte Zal, und alle Elfen im Raum zuckten unter seiner otopischen Ausdrucksweise zusammen. »Was hier passiert, ist die Folge einer Politik, die du vor Jahren eingeleitet hast, und hat nichts mit anderen Sphären zu tun. Je gewaltsamer du die I-Region zu manipulieren versuchst, desto grimmiger werden die Reaktionen, und sie werden Alfheim in Stücke reißen. Frag jeden beliebigen Wissenschaftler in Dämonia. Oder studiere zumindest mal deren Fakten.«
    Ariës hübsche, korallenrote Lippen schürzten sich ärgerlich. »Du hast Alfheim im Stich gelassen und dich in den Dienst entarteter Magie und schwarzer Künste gestellt. Dein Wort kann mich zu gar nichts veranlassen. Welche Beweise hast du für deine Behauptungen? Ist es denn so, dass Dämonia innigen Umgang mit den Anderwelten pflegt und sich absoluter Sicherheit erfreut?«
    »Dämonias Grenzen sind offen …«, begann Zal geduldig.
    »Weil kein vernünftiges Wesen diese Sphäre betreten würde!«, schoss ein Gefolgsmann der Fürstin zurück.
    »… sind offen und werden in der Tat von Geistern und anderen Wesen der I-Region überquert, und das ist gut so. Den Dämonen ist klar, dass die I-Region der Klebstoff ist, der uns alle zusammenhält, was auch dein gefügiger kleiner Sklave Ilya nur zu genau weiß. Durchlässigkeiten zwischen den Sphären sind nun mal Teil ihrer dynamischen Koexistenz. Kein Ort kann je völlig rein bleiben. Du kannst Aparastil nicht retten, indem du den Kontakt mit allem verweigerst, was nicht in direkter Linie von den Valar abstammt. Du solltest die Grenzen unverzüglich wieder öffnen.«
    »Die Saaqaa waren nie so schlimm, ehe die Otopier auftauchten«, sagte Arië. »Alle

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