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Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Lila Black 01 - Willkommen in Otopia

Titel: Lila Black 01 - Willkommen in Otopia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Ich bin schon tot, ging ihr auf, und sie sah zu Dar hinüber. Ich war entbehrlich. Ein teurer Prototyp, eine Geheimwaffe, und das hier ist mein Testlauf – sie wollen sehen, was aus mir wird, wenn sie mich alleinlassen. Aber andererseits – sie so unerprobt in eine solche Hölle zu schicken und das alles nur, um einen selbstzerstörerischen Elfen zurückzuholen, das ergab doch gar keinen Sinn, und sie zweifelte an ihren eigenen Zweifeln und stopfte sie rasch in eine der mentalen Schubladen, die ihre KI für solche Zwecke bereithielt. Während des Rests dieses kaum auszuhaltenden Mahls tat sie so, als ob ihr Hund Okie unterm Tisch läge und der leichte Hauch von Andalun- Energie, der sie gelegentlich streifte, sein weich behaarter Schwanz wäre.
    Als sich der Hofstaat schließlich zurückzog, um seine Vorbereitungen für den Gewaltigen Zauber zu treffen, beorderte Arië Dar und Tath zu sich. »Zals Veränderung beunruhigt mich zutiefst«, sagte sie. »Ich bin jetzt überzeugt, dass er eine große Gefahr für uns darstellen könnte. Vielleicht wird er versuchen, den Zauber irgendwie zu stören. Aber wenn da dieses Spiel zwischen ihm und der otopischen Agentin im Gange ist, lässt es sich ja womöglich nutzen, um ihn unter Kontrolle zu halten.« Zum ersten Mal hörte Lila Unsicherheit in Ariës Stimme, und im selben Moment sah sie auch, wie müde und angespannt die Fürstin war. »Bist du sicher, dass der Preis, den der Verlierer zahlen muss, der Tod der Liebe ist? In diesem Fall würde er keine Loyalität zu nichts und niemandem mehr kennen außer zu diesem abscheulichen Geschöpf.«
    »Ich bin mir sicher«, sagte Tath, und Lila verschloss Sorchas wörtliche Aussage (du wirst nie wieder jemand anderen lieben) fest in ihrem Denken. Ariës Andalun war unterdessen damit beschäftigt, Taths Ätherleib zu streicheln und auch den von Dar zu umgarnen. Lila sah, wie beide gegen die Lust ankämpften, die ihnen Ariës Anerkennung und Gunst bereitete. Es ekelte sie an, Taths Widerstand unter dieser Berührung dahinschmelzen zu fühlen und erkennen zu müssen, wie wehrlos er – wie alle Elfen – gegen die Zuwendung einer ranghöheren, mächtigeren und angeseheneren Person war. Zum ersten Mal begann sie, das Verhalten der Elfen, ihre Schwäche, ihre sanften Umgangsformen, ansatzweise zu verstehen. Tath umschmeichelte Arië auf die gleiche Art, damit sie ihm glaubte. Lila musste dazwischengehen, um bei Verstand zu bleiben.
    Welches Spiel läuft da zwischen dir und ihr?
    Geht dich nichts an, beschied sie Tath.
    Kommen wir jetzt noch mal mit Zal zusammen?
    Sie ist nicht die Herrin von Sathanor geworden, weil sie leicht zu überreden oder zu täuschen wäre. Ich würde mich auf nichts verlassen.
    Tja, dann musst du wohl ganze Arbeit leisten, um sie zu überzeugen. Häng dich mal richtig rein, sagte Lila. Sie distanzierte sich innerlich von den Empfindungen des Elfen bei diesen ätherischen Berührungen, weil sie diese schmierige Kriecherei unmöglich noch länger aushalten konnte.
    Zal hier herauszuhauen und ihn zu Jelly Sakamoto zurückzubringen, schien ihr im Lichte dessen, was sie inzwischen wusste, ein bizarres Ziel, obwohl sie sich sicher war, dass die Verhinderung des Gewaltigen Zaubers und Zals Befreiung durchaus vereinbare Aufgaben waren und ihre Bosse ihr, wenn sie nur mit ihr kommunizieren könnten, befehlen würden, beides zu tun.
    Und dann war da ihr eigener Zustand, die Benommenheit und Übelkeit und das sehnliche Verlangen, Zal wieder zu berühren, und sei es noch so flüchtig, egal, wie, wo und warum. All ihre Sinne warteten nur darauf, als ob er der Katalysator wäre, der etwas Wunderbares bei ihr bewirken würde. Sie versuchte, nicht daran zu denken, aber es war unmöglich. Selbst Arië erinnerte sie an Zal, und Dars Gegenwart erinnerte sie an die kurze Intimität mit ihm, als er sie nicht zurückgewiesen, nicht unattraktiv gefunden hatte, selbst wenn es nur dazu gedient hatte, sie hierher zu locken, selbst wenn alles an ihm eine doppelte oder dreifache Fassade war und er in Ariës Diensten stand. An dieses eine kleine Stückchen Wahrheit klammerte sie sich.
    »Nun gut«, sagte Arië schließlich und ging wieder auf Abstand. »Du magst es mit dieser Taktik versuchen, Tath, und einsetzen, was du an Kräften besitzt, aber sei vorsichtig wegen der wilden Magie und für den Fall, dass der Preis des Verlierens doch ein anderer ist. Dar, komm mit mir und assistiere uns.«
    Dar sah Tath und Lila an. Sein Andalun streifte

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