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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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seine Hand beiseite.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Das geht dich nichts an«, sagte er. »Wir kommen zu spät. Folgt mir.«
    Sie blickte zurück, und der Satyr starrte sie an. Er zerfiel nicht, starrte nur. Er gab einen Laut von sich oder bewegte die Lippen, und im Kristall neben ihm blieb der Dicke stehen und sah sie ebenfalls an. Eine Hand ergriff ihr T-Shirt und zog sie weiter. Sie hörte hinter sich einen Streit, während sie weiter dorthin starrte, von dem Anblick völlig gefangen. Dann wurde sie in eine Schneewehe geworfen und verlor sie aus den Augen.
    Sie hatten gleichzeitig die Lippen bewegt, gesprochen, ohne dass etwas zu hören gewesen war.
    Hilf uns.
    Ein schwerer Körper prallte gegen sie, in stinkendes, nasses Fell gehüllt. Sie stolperte, fuhr die Muskelkraft hoch und stieß Moguskul beiseite, der versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Er war geschickt und verwandelte sein Stolpern in einen Schritt zur Seite, wirbelte herum, zum Angriff bereit. Zal hatte einige Meter weiter Position bezogen. Moguskul zischte und schüttelte sich wie ein Tier, um die vom Elfen hervorgerufene Schläfrigkeit loszuwerden. »Du bist kein Mensch«, sagte er zu ihr, in einer Mischung aus Abscheu und Neugier. »Aber du riechst wie einer und siehst wie einer aus. Bist auch kein Dämon.« Er wandte sich Zal zu und fletschte die Zähne wie ein Hund. »Aber du riechst wie einer und kämpfst wie einer, auch wenn du Elfentricks benutzt, du betäubender Mistkerl.«
    »Süße Träume«, sagte Zal gehässig, wirkte dabei jedoch recht entspannt und warf Lila einen Blick zu, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging.
    »Halt die Luft an, Söhnchen«, antwortete der große Jäger, zupfte übertrieben seine Kleidung zurecht und prüfte seine Waffen. »Du wirst sie später noch brauchen.«
    »Da stecken Leute im Eis«, sagte Lila. »Ich wollte nur wissen, warum.«
    »Hier gibt es eine Menge Dinge«, antwortete Moguskul. Er presste die Lippen aufeinander und drehte sich um. »Und keines davon geht euch was an. Kommt.«
    »Nein«, sagte Zal.
    »Ihr müsst mit mir zum Schloss kommen«, sagte der Jäger, blieb erneut stehen, drehte sich jedoch diesmal nicht um. »Wenn nicht, zwinge ich euch dazu.« Er war entschlossen, seinen Worten Taten folgen zu lassen.
    »Warum?«, fragte Lila und bereitete sich auf den Kampf vor.
    »Jack will euch persönlich treffen«, lautete die Antwort, die auf einer Wolke heißen Atems ritt.
    »Das haben wir bereits gehört«, stimmte Zal zu. »Aber das heißt noch lange nicht, dass wir ihn auch treffen wollen. Wir haben anderweitig zu tun. Du hältst uns auf. Die Zeit ist knapp.«
    »Er wird euch zu eurem Moment zurückschicken«, sagte Moguskul in die Luft vor sich. Er war entspannt und bewegte nur die Lippen.
    »Dazu wird es reichen, einfach weiterzugehen«, sagte Zal in versöhnlichem Tonfall, um zu zeigen, dass alle Unannehmlichkeiten beseitigt werden können, man sogar darüber lachen kann. Er gab dem Jäger eine Chance, aber der merkliche Energieanstieg, den Lila bei ihm wahrnahm, zeigte deutlich, dass er Gegenwehr erwartete.
    »Zwingt mich nicht, mit euch zu kämpfen«, sagte der jagende Feenmann. Er ließ die Schultern hängen und wirkte wie ein getretener Hund.
    »Die Wahl liegt bei dir«, sagte Zal lässig.
    »Bei euch«, antwortete der Feenmann so leise, dass man die Worte durch den dämpfenden Schnee kaum hören konnte.
    Nichts rührte sich. Lila wurde etwas schwindelig, sie sehnte sich danach, dass dieser dräuende Moment endlich vergehen, sich auf die eine oder andere Weise auflösen würde. Die Stille schien beinahe eine eigene Präsenz zu entwickeln, als lauschten die Schneeflocken und einzelnen Steine der Gebäude und hielten sie fest, genossen die Unentschlossenheit und die Spannung in all ihrem Vorsatz.
    Das ist Jack, dachte sie. Dies alles, die Kälte und der Stillstand, das alles ist er.
    Sie sah Zal an und sagte: »Wir stecken in ihm drin.«
    »Das ist mir scheißegal«, sagte Zal im melodischen Singsang der Dämonen. Er war nun beinahe völlig schwarz, ein dunkler Schemen vor dem hellen Eis, und sein Gesicht mit pechschwarzen Löchern, wo die Augen liegen sollten, wies die längere, fremdartigere Form der wahren Schattenhaften auf. Im Gegensatz zu allen anderen war von seinem Atem kaum etwas zu sehen. »Er hat uns bereits getroffen, er will sich uns nur nicht zeigen, damit wir seinem Weg folgen müssen. Es ist mir egal, wie groß er ist oder was er will. Ich folge seinen Befehlen nicht

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