Lila Black 03 - Elfentod
Lila. Wir fanden sie, aber sie waren gerade … beschäftigt. Also schlugen wir ein Stück entfernt das Lager auf und legten uns schlafen, und da träumte ich von etwas Großem und Schrecklichem und Grausamem, das sich näherte, und dass das Feenreich wegen dieses Dings umgekehrt würde, darum vermutete ich, dass es der Schlüssel sein könnte, und dann beschlossen Pop und ich, dass wir ihn nicht haben wollten. Also dachten wir uns, wir geben ihn jemandem, der nicht weiß, was er ist, jemandem, der keine Fee ist und ihn darum sicher aufbewahren wird.«
»Sie war am besten geeignet«, verteidigte Poppy sich. »Sie ist tödlich und total reizbar. Und sie war nett zu Zal, und er gehört zu denen, die von den Liebenswerten gemocht werden, darum ist auch mit ihm nicht zu spaßen, also …«
Madrigal hob die Hand. »Ich habe verstanden. Aber jetzt, wenige Monate später, befindet sie sich in Jacks Stadt. Katze«, sie blickte auf, »du musst etwas darüber gewusst haben. Sie ist deine Verbündete.«
»Ich dachte, sie würde ihn von hier fernhalten«, sagte er.
»Glaubst du, sie ist eine von ihnen?«, fragte Madrigal nach einer Minute des Nachdenkens.
»Was bedeutet das?«, fragte Teazle und erschreckte sie damit, weil er bisher geschwiegen hatte.
»Eine für die Halle«, sagte Poppy. »Wir dachten, Zal wäre einer, aber dann stellte es sich heraus, dass wir falsch lagen.«
Viridia nickte.
»Eine was?«, wollte Teazle wissen.
»Eine von denen, die verloren sein sollten«, sagte Malachi. »Eine der Heldinnen des Lichts. Wesen mit großer Macht und dem Verlangen, das Richtige zu tun.«
Poppy nickte noch immer begeistert. Ihre Gefühle wechselten in rasantem Tempo, blieben aber unvermittelt stark. »Ihr wisst, wie gefährlich sie sind. Wir suchen sie gerne und dann …«
»… verlieren wir sie«, sagte Viridia. »Aus strategischen Gründen. Damit nichts Schlimmes passiert. Dafür haben wir eine Halle im Darunter, wo wir sie ablegen.«
»Wäre es nicht besser, die zu verlieren, die das Verlangen haben, das Falsche zu tun?«
Viridia sah Teazle an, als habe er den Verstand verloren. »Aber nein. Die löschen sich doch selbst aus. Die sind ein Klacks. Leicht zu entdecken, leicht zu töten. Ziemlich armselige Gestalten. Nicht mal die Teufel rühren sie an. Man muss auf die aufpassen, die glauben, Gutes zu tun. Hat dir deine Mutter gar nichts beigebracht?«
»Ich habe an ihren Ratschlägen immer schwer gewürgt«, grummelte Teazle, und sein trockenes Schnauben klang eher nach einem Monster als nach einem Engel.
»Ihr verliert euch in der Zukunft«, sagte Madrigal mit der Autorität von jemandem, der so etwas schon tausendmal gehört hatte. »Euer Problem ist in diesem Augenblick Jack, der den Schlüssel haben will. Eure Freundin besitzt ihn, und sie ist jetzt zweifelsohne bei Jack. Wenn er ihn in die Finger bekommt, wird er alles öffnen, nicht nur die Halle.«
»Warum?«, fragte Teazle.
»Wegen der Magie der Königin«, sagten die Feen in einem Singsang, als sei dies die offensichtlichste Sache der Welt.
»Weiht mich ein«, schlug der Dämon vor. »Solange wir nicht losziehen, um bei Jack zu Hause ein bisschen zu morden, könnt ihr mir genauso gut erklären, warum ich morden werde. Ich nehme doch an, es wird noch gemordet?«
»Höchstwahrscheinlich«, sagte Malachi und schauderte. »Woraus bestehen übrigens deine Schwerter?«
»Irgendein Licht«, sagte Teazle ohne großes Interesse. »Aber erzählt mir von der Königin; klingt sexy.«
Alle Feen zögerten.
Nachdem sie untereinander Blicke ausgetauscht, dabei nur Teazle ausgelassen und so Malachi als Sprecher ausgewählt hatten, sagte dieser: »Das Problem ist, dass wir schon so lange hier sind, dass wir uns an die Antwort nicht mehr erinnern. Jeder erinnert sich an den Begriff ›Magie der Königin‹, aber niemand weiß mehr, was er bezeichnet.«
Madrigal nickte. »Alle Feen existieren zugleich auf allen Ebenen des Feenreichs – zumindest alle wahren Feen –, aber dieser Ort hier steckt fest. Niemand ist seit dem Fall tiefer vorgedrungen als bis hierher oder von hier aufgestiegen. Das Problem ist, dass wir wichtige Informationen und Gegenstände dort aufbewahren, wo sie nicht zufällig gefunden oder auf dumme Weise eingesetzt werden können.«
»Etwas zu verstecken, bedeutet, es zu verlieren«, warf Poppy eifrig ein. »Sonst ist es nicht gut genug versteckt.«
»Also«, schloss Malachi. »Wir würden es dir gern verraten, können es aber nicht.«
»Ich
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