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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Reiter tot ist, hat er eine Loyalitätskrise.«
    »Wie lange hält so etwas an?«
    »Das weiß ich nicht. Aber irgendwann wird er uns entweder auffressen oder sich hinsetzen, und dann wissen wir Bescheid.«
    »Ich dachte, Drachlinge wären wie Katzen und würden keinen Herrn dulden«, sagte Lila.
    »Ich dachte, sie wären wie Hunde …«, sagte Sorcha, die andere Spezies nie wirklich wahrgenommen hatte und auch kein Interesse an ihnen zeigte.
    »Sie sind weder wie Katzen noch wie Hunde«, sagte Zal.
    »Ich schätze, sie sind eben eine Drachenart«, murmelte Lila und nahm am Rande wahr, dass die KI Lexikaeinträge anfertigte und dafür alle Rechenleistung aufwandte, die nicht für den Kampfmodus benötigt wurde. Sie hielt den Blick abgewendet, nur für den Fall, dass Blickkontakt das Wesen provozierte. Drachen mochten es nicht, beobachtet zu werden, wenn man der einzig existierenden otopischen Quelle vertrauen durfte. Es stand dort verzeichnet, dass jede Überwachung dieser Kreaturen schnell und einseitig beendet worden war.
    »Jaaaaaaa«, sagte der Drachling auf Dämonisch. Er starrte während der peinlichen Stille, die darauf folgte, in die Ferne.
    Sie nutzten die Zeit, um die Leere der Berge zu betrachten, einen Blick auf die dunklen und verwachsen wirkenden Wälder zu werfen, die sich an den unteren Abhängen ausbreiteten, und auf die glitzernden Gletscher weit über ihnen. Eine milde Brise wehte, und in der Sonne war es warm.
    »Sieht doch ganz nett aus«, sagte Lila nach einigen Minuten. »Vielleicht ein bisschen groß. Wie wollen wir ihn hier find …«
    »Rruhe«, sagte der Drachling. In seinen Worten lag eine fremdartige Autorität, die sogar Lila auffiel. Zal und Sorcha schwärmten unwillkürlich gleichzeitig aus, um ihn in die Zange nehmen zu können. Niemand sprach. Thingamajig drehte Däumchen und machte sich auf seinem Felsplateau neben Lila möglichst klein in dem Versuch, unauffällig zu wirken.
    Lila musterte den Drachling aufmerksam. Seine Augen, die fast aus Licht zu bestehen schienen, waren sehr auffällig, und er besaß eine massige, krokodilartige Schnauze, in der sich schlitzförmige Nüstern blähten. Die kleinen Kämme und Grate an seinem Kopf waren aufgestellt. Er lauschte. Sie hätte nur zu gern gewusst, worauf.
    Zal erhob sich langsam, aber mit sicheren Bewegungen. Er blickte in die gleiche Richtung wie der Drachling, und seine Ohren waren zur Seite gestellt, was Lila mittlerweile sagte, dass er den Äther überwachte.
    »Es kommt«, sagte er ruhig. »Steht auf.«
    Lila erhob sich. »Was kommt?« Wenn er sprach, durfte sie es wohl auch. Für ihre Sinne war die Wildnis vor ihr leer, bis auf das angenehme, nachmittägliche Sonnenlicht und zunehmende Windstöße, die auf nahenden Regen hinwiesen, aber das Verhalten der anderen machte sie langsam nervös. Da sie keine Munition mehr besaß, überlegte sie sich nun, was sie mit Klingen, Elektrizität oder Tönen ausrichten könnte oder indem sie die herumliegenden Dinge als Wurfgeschosse einsetzte. Tath regte sich nach langem wieder und kroch aus ihrer Brust in ihre Arme, wo sich sein ätherischer Leib ihrer Haut näherte und dann Kontakt mit der äußeren Welt aufnahm. Das Amulett an ihrem Hals wurde heiß.
    Der Kopf des Drachlings ruckte blitzschnell herum und sah sie direkt an, ging dann aber sofort wieder in seine Hab-Acht-Stellung über.
    Das Werk deines Magiers hat auch gegen Drachenartige Bestand,  sagte Tath. Beeindruckend.
    Die Magie hat nicht gewirkt, widersprach Lila. Sonst hätte er nichts bemerkt.
    Aber er hat mich nicht entdeckt.  Die ätherische Form des Nekromanten kroch wie ein unsichtbarer Mantel bis zu ihrem Hals hinauf und glitt durch ihre Panzerung, um die Welt um sie herum zu prüfen. Er wandte sich in die gleiche Richtung, in die auch die anderen starrten; Lila konnte noch immer nichts erkennen. Zal hat recht.
    Was ist es denn?
    Der Tod,  sagte Tath, und Lila kannte ihn gut genug, dass sie ihn nicht fragen musste, ob er das wortwörtlich meinte. Offenbar sah er keine Hoffnung für sie alle, die Ankunft dessen, was da kam, überleben zu können. Darum waren Einzelheiten zur Natur der Sache überflüssig.
    Ich kann nicht glauben, dass es da draußen Dinge gibt, die so viel schlimmer …
    Wen interessiert, was du glaubst?,  fragte Tath.
    Diesmal tat ihr seine Antwort nicht weh. Sie blickte auf die angenehm eintönige Landschaft und wurde nur unruhig, weil sie Taths Bedürfnis spürte, sich zu verstecken oder zu

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