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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Mittlerweile waren sie bei der dritten Flasche angelangt. »Es war das Einzige, was mir einfiel, um eine ungefährliche, aber störende Ablenkung für den Geheimdienst zu schaffen. Ich dachte, das verschafft uns die Zeit, um deine Fernsteuerung unter Kontrolle zu bekommen. Nun ja, zumindest haben wir uns den Chip verschaffen können. Aber es ist schlimmer, als ich beabsichtigt habe. Und jetzt kann ich sie nicht wieder vertreiben.«
    »Und das weiß keiner? Warum nicht? Warum spioniert dich keiner aus?«
    »Oh, das tun sie, das tun sie.« Malachi grinste und wies auf einige Symbole, Gegenstände, Zeichen im Raum. »Aber ich habe meine Möglichkeiten, mich ihnen zu entziehen.«
    »Hoodoo«, sagte sie, wiederholte jedoch nur, was Zal einmal gesagt hatte.
    »Sehr nützlich in vielen Belangen, wenn man es mit Bedacht einsetzt.« Er rieb Finger und Daumen aneinander und lachte. »Zal weiß das. Leider ist er ein Spielertyp. Es ist besser, wenn er es nicht selbst probiert.«
    »Warum nicht?«
    »Hoodoo hat stets seinen Preis.«
    »Was ist es?«
    »Eine Kraft.« Er zuckte erneut mit den Schultern und ließ den Kopf hängen. »Ein Spiel.« Er lächelte schmal, und sie beschloss, es gut sein zu lassen; sie würde es nicht verstehen und kannte dieses Lächeln nur zu gut.
    »Also, was machen wir jetzt?«
    »Ich hatte vor, die Motten zurückzurufen, sobald wir dich gefunden haben«, sagte er langsam und leise. »Aber vielleicht hat es seine Vorteile, damit noch zu warten. Vielleicht sind sie das Einzige, was den Geheimdienst daran hindert, sich auf dich und mich zu konzentrieren. Sie haben deine Exekution auf jeden Fall erst einmal aufgeschoben, weil sie glauben, dass du die besten Chancen darauf hast, das Mottenproblem zu lösen. Wir sollten sie in diesem Glauben lassen. Und zudem ist es ja auch die Wahrheit.«
    »Beim ersten Teil stimme ich dir zu.«
    »Ja, nun, wir werden ins Feenreich reisen, um die Fähigkeit zu erlangen, sie zurückzurufen. Sobald wir diese Möglichkeit haben, können wir immer noch entscheiden, wie wir sie nutzen.«
    »Um sie zu erpressen.«
    »Vielleicht. Das wissen wir erst, wenn wir zurückkehren.«
    Sie hob die Augenbrauen.
    »Die Dinge nehmen eine fremdartige Qualität an, wenn man Zeit im Feenreich verbringt«, sagte er. »Ein logisches Vorgehen, wie du es eben beschreibst, wirkt nach der Rückkehr nicht mehr so gradlinig. Bleiben wir also bei dem, was wir haben. Bis dahin …« Er warf einen Blick auf die Schreibtischuhr. »Bevor Williams aufwacht, solltest du dich mit Jones unterhalten.«
    »Der Gestadenläuferin.«
    »Ja.«
    Lila machte Anstalten aufzustehen.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Malachi und bedeutete ihr, sitzen zu bleiben. »Ich rufe sie her.«
    Er flackerte, im wortwörtlichen Sinne. Sie starrte ihn an, und obwohl sie nicht an dem zweifelte, was sie sah, weil sie es beliebig oft zurückspulen und noch einmal ansehen konnte, stand ihr doch der Mund offen. Er verblasste und dann verschwand er. Soweit sie sich erinnerte, hatte Mal so etwas noch nie zuvor getan. Oder vielleicht doch? Wer wusste das schon? Der Geheimdienst wohl nicht, da war sich Lila sicher. Einige Sekunden war da nur ein Schatten, wo er gestanden hatte, und zeitweilig schien er Ohren, Schnurrhaare und einen Schwanz zu besitzen. Dann war er wieder da, von einem Augenblick zum andern.
    »Sie kommt gleich«, sagte er heiser, wischte sich Schweiß von der Stirn und kippte mit ungewöhnlicher Gier den Rest seines Biers in sich hinein.
    Lila nippte an ihrer Flasche und quittierte die wandelbaren Geschmacksnuancen von Ingwer mit einem Nicken, als sei das alles vollkommen normal. Sie nahm einen wohlbekannten Druck wahr, wie wenn Teazle sich irgendwohin teleportierte, nur einige Einheiten sanfter, auf irgendeiner Mikro-Skala. Dann waren sie im Zelt zu dritt. »Hey«, sagte ein Mädchen von der Ecke aus.
    Lila war überrascht, wie jung sie war und wie erschöpft sie wirkte. Zu einem abgerissenen T-Shirt und ebensolchen Jeans hatte sie eine Elfenjacke und diverse Gürtel und Stücke einer Lederrüstung hinzugefügt, sodass sie nun entfernt an einen Förster erinnerte. Sie war schmutzig, ihre Augen jedoch leuchteten. Lila fragte sich, ob sie irgendwelche Drogen genommen hatte, aber aufgrund von Taths Reaktion erkannte sie, dass es auf Äther zurückzuführen war.
    Malachi verteilte eine weitere Runde Getränke und sagte: »Lila, das ist Jones. Jones, Lila Black.«
    »Hey«, sagte Jones und setzte sich auf den Boden. »Also, was

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