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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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dazu Lust haben«, sagte Malachi mit einer wegwerfenden Geste. »Ich wollte damit nur sagen, dass dein Anhänger vermutlich aus dieser Zeit stammt. Heute, wo die Zeiten friedlicher sind, würden wir niemals so viel Kraft für einen Schutzzauber aufwenden.«
    Lila runzelte die Stirn und dachte an ihre Erlebnisse in Bathshebat. »Aber die Feen sammeln Magie. Dient das nicht zur Vorbereitung … auf einen …« Sie brachte es plötzlich nicht über sich, das Wort Krieg auszusprechen.
    »Genau«, überraschte Malachi sie. »Dann und wann ziehen wir los und versuchen zurückzuholen, was wir verloren haben, und alles Neue zu erlangen, das uns gefährlich erscheint.«
    »Warum?«
    »Es ist besser, wir verlieren es, als ihr benutzt es.«
    »Warum habt ihr dann nicht auch Nuklearwaffen verloren?«, fragte Lila. »Wo ihr doch so herablassend seid zu glauben, man könne niemandem irgendwas anvertrauen?«
    »Weil sie rein physisch sind«, sagte der Feenmann. »Und dazu noch unbelebt. Man kann sie nicht berühren. Was das Vertrauen angeht, so liefert dir ein Blick in den Spiegel vielleicht eine Antwort.« Er zog eine Augenbraue herunter, ahmte damit aber nur ihre eigene Verärgerung nach.
    »Das war ein bisschen hart«, sagte Jones.
    Lila zuckte die Achseln. »Du hast keine Ahnung. Das ist in Ordnung. Das ist prima.«
    »Hast du versucht, ihn abzunehmen?«, fragte Malachi und machte eine Bewegung, als hebe er etwas über den Kopf.
    »Nein.« Sie umfasste das Band und zog. Es blieb an ihrem Kinn hängen, und als sie es dort löste, verfing es sich an ihrem Ohr und beim nächsten Versuch in ihrem Haar. Egal, wie sie es bewegte und zog, es schien immer ein wenig zu eng, um es abzunehmen.
    Sie ließ einen Finger zu einer Klinge werden …
    »Ach du meine Güte!«, rief Jones, wobei sie zurückwich und beinahe stürzte.
    … und durchtrennte das dünne Lederband, das jedoch, nachdem die Klinge hindurchgeschnitten hatte, immer noch intakt war.
    Malachi nickte. »Es ist alt.«
    Lila hielt die Schnur noch immer in der Hand und konnte es kaum glauben. Sie wollte es nicht noch einmal durchschneiden und damit wie ein ungläubiger Anfänger dastehen, darum verschob sie dies auf später, wenn sie allein wäre. Aber durch ihren Körper war ein Schauder gelaufen, vom Herzen bis hinab zu den Sohlen ihrer schweren Stiefel. Sie verwarf den Gedanken. Lächerlich. Natürlich würde sie es abnehmen können. Später.
    »Ist das der Grund, warum ich hier mit euch meine Zeit verschwende und euren teuren Fusel trinke?«, fragte Jones, warf Malachi einen glühenden Blick zu und wies mit einer Kopfbewegung auf Lilas Hand.
    »Hast du so etwas auf deinen Reisen schon einmal gesehen?«, fragte er daraufhin.
    »Ich sehe ja im Moment kaum was davon«, sagte Jones.
    Lila warf Malachi einen Blick zu, und der nickte knapp. Sie beschloss, dass sie Jones vertrauen würde, wenn er es tat, und hob den rechten Arm. Sie musste sich nicht mal mehr ein bestimmtes Bild vorstellen; die Veränderungen fielen ihr mittlerweile so leicht, wie die Hand zu öffnen.
    »Dämonenjagd, große Reichweite.«
    Ein kaum hörbares Klicken und Sirren, der Tanz der Atome, dann war sie von der Schulter an ein Raketenwerfer, allerdings ohne Munition.
    »Nahkampf, Ehrenwaffe.«
    Fssss. Klingen und etwas, das eher an einen Arm und eine Hand erinnerte. Finger, aber zu wenige.
    »Scharfschütze.« Ein Gewehr.
    »Mittlere Reichweite.« Handkanone mit untergebauter Pistole.
    »Luftkampf.« Wieder Raketen.
    »Elfen.« Sie verfügte wieder über ihren Arm und ihre Hand … und einen Langbogen, der beinahe die Decke des Zeltes durchstieß.
    »Kannst du auch etwas anderes als Waffen formen?«, fragte Jones, als sich Lila zurücklehnte.
    Lila war müde und fühlte sich schmutzig. »Nur lustige Sachen.« Flaschenöffner. Feuerzeug. Taschenlampe. Ventilator.
    »Und ist das anstrengend?«
    Lila schüttelte den Kopf, fragte sich aber langsam, worauf Jones hinauswollte. »Nein.«
    Jones lehnte sich zurück und stellte die halbleere Flasche ab. Sie dachte eine Weile wippend nach, dann sagte sie: »Du weißt, wie schwer so etwas im physischen Raum zu bewerkstelligen ist …« Es war eine einführende Aussage und doch eine halbe Frage.
    »Es ist bisher noch keine Kraft bekannt, die dies im physischen Raumzeitgefüge in diesem Umfang leisten könnte«, sagte Lila.
    »Und selbst in den ätherischen Ausformungen ist es nicht einfach. Beinahe augenblickliche Umwandlung. Gibt es einen Masseverlust oder

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