Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
Vom Netzwerk:
gibt es?«
    Lila war nach einem weiteren Blick sicher, dass Jones menschlich war; zumindest war sie es einmal gewesen. Tath entrollte sich und kam so weit an die Oberfläche, wie er es wagen konnte. Lila und er sprachen immer noch nicht wieder miteinander.
    »Erinnerst du dich an die Geisterjäger, von denen ich dir erzählte?«, fragte Malachi Lila.
    Sie nickte. Bei der Sache bekam sie Gänsehaut. Mit der freien Hand hob sie das Amulett an. »Was kannst du mir hierüber sagen?«
    Jones zog die Nase hoch und rieb sich die Augen, dann rutschte sie heran. Im gleichen Maße, wie sie näher kam, wich Tath zurück. Lila kam es vor, als könne sie Malachi kurz durch den Kopf der Frau hindurch sehen, aber dann war sie bei ihr angekommen – sie roch nach Schweiß. Sie nahm das Amulett in die Hand, versuchte aber nicht, es näher zu sich zu ziehen oder von Lilas Hals zu lösen.
    »Lederband, Holzkreis … Treibholz, vom Meer gezeichnet, keine Verzierungen … eingelegter Stein, ein ungeschliffener Karneol … ein Fundstück. Ein Schutzamulett, sehr primitiv, wie es aussieht. So weit, so langweilig, aber wir befinden uns auch im verdammten Otopia, und ich bin ein Mensch, was hast du also erwartet?«
    »Ist nichts Ungewöhnliches daran?«
    »Soweit ich sehe, nicht. Warum, hat dir eine Fee versprochen, es würde die Toten wiederbeleben oder so was?« Jones warf Malachi ein spöttisches Lächeln zu, und er verdrehte die Augen.
    »Nein«, sagte Lila enttäuscht. »Und was ist mit diesem?« Sie zeigte ihr die silberne Spirale.
    Jones ergriff diese auf die gleiche Weise, drehte sie in den Fingern. Als sie das offene Ende erreicht hatte und die Spirale abziehen wollte, befand sich die Schnur wieder in der Mitte, was stets geschah. Sie ließ die Spirale erschrocken los und sah sie sich erneut an. »Ich weiß nicht«, sagte sie, aber ihre Schnodderigkeit war Interesse gewichen. »So was habe ich noch nie gesehen.«
    »Das liegt daran, dass du nur wenige Feen kennst«, sagte Malachi und rutschte unruhig auf seinem Kissen hin und her.
    »Aber die Magie hat hier gewirkt«, sagte Jones und blickte ihn verwundert an. Dann wischte sie sich mit einer abrupten Geste die Dreadlocks aus dem Gesicht und warf sie über die Schultern. »Ich meine, einige Sachen funktionieren auch hier, aber das bedeutet, dass sie an ihrem Heimatort …«
    »Extrem mächtig sind, ich weiß«, sagte er. »Ich weiß auch nicht, was das ist, aber es muss vor dem Sturz, bei dem wir die höhere Magie verloren, hierhergekommen sein.«
    Beide Frauen blickten ihn abwartend an.
    »Das ist schon lange her, vermute ich«, sagte er. »Vor der Geschichtsschreibung der Menschen. Nun ja, ungefähr zu der Zeit, als die Höhlenmaler in Lascaux die Wände beschmiert haben. Da besteht sogar ein Zusammenhang … Aber das führt jetzt zu weit. Noch was zu trinken?«
    Sie nickten schweigend, und er holte drei weitere Flaschen, die er verteilte, während er weitersprach: »Vor dem Sturz verfügten die Feen über die größte ätherische Macht aller bekannten Welten, und die Elfen und Dämonen schmiedeten fortwährend Pläne, wie sie selbst mächtiger werden könnten. Also kämpften wir ein bisschen gegen sie. Und zur gleichen Zeit war die Menschheit auf ihre eigene Geschichte beschränkt. Sie holten sich jedoch Hilfe von uns, die sie durch Bestechung, Bezahlung, Charme, gewonnene Spiele oder einfach Großzügigkeit auch oft genug erhielten. Nach einer Weile wurde klar, dass einfach zu viel verloren ging oder missbraucht wurde, sodass wir beschlossen, die höhere Magie zu verlieren, bis die ganze Angelegenheit wieder ins Reine gekommen wäre.«
    »Verlieren?«, fragte Lila.
    »Es war besser, dass wir sie selbst verloren, als dass sie uns gestohlen und für böse Taten eingesetzt wurde«, sagte Malachi. »Darum nahmen wir sie und warfen sie über den Rand. Darum heißt es der Sturz.«
    »Den Rand von was?«, wollte Lila wissen.
    Jones jedoch nickte langsam, die Augen nachdenklich zu Schlitzen verengt. »Über den Rand der Welt.«
    »Ja, allerdings ist sie im Feenreich kein Teller mit einem Rand, der in das Nichts übergeht. Im Feenreich herrscht ätherische Gravitation. Wie bei einem schwarzen Loch im physischen Universum. Das Nichts beugt das Feenreich. Wie dem auch sei, wir warfen die Magie über den Rand, und damit war sie im Darunter unerreichbar.«
    »Und wie wolltet ihr sie wiederbekommen?«
    »Ach, das ist wie der Versuch, Feen zu ertränken. Diese Dinge tauchen wieder auf, wenn sie

Weitere Kostenlose Bücher