Lila Black 03 - Elfentod
-gewinn?«
»Ja«, sagte Lila. Die Antwort fiel ihr leicht, weil das unterschiedliche Gewicht der Dinge leicht feststellbar war.
»Aber keine Veränderung der Elemente?«
»Vielleicht sind die Metalle …«
»Ich meine, ob du einen Strauß Blumen erzeugen kannst.«
»Nein.«
Jones erhob sich. »Ich gehe jetzt«, sagte sie; ihre langen, zerzausten Haare bewegten sich und leuchteten mit einem Mal.
»Augenblick«, sagte Malachi und griff nach ihr. »Wir hatten eine Abmachung.«
»Ich bin gekommen, und wir haben uns unterhalten«, antwortete sie. Ihre Stirn wirkte im matten Licht mit einem Mal bleich und glänzend. »Wenn das nicht das war, was du hören wolltest, ist das nicht mein Problem.«
»Du hältst mich hin.« Seine Augen wurden zu langen roten Schlitzen. Lila erschrak, sie hatte ihn noch nie so offensichtlich wütend gesehen. »Ich kann dir ansehen, dass du etwas weißt.«
»Na, dann sieh genau hin, Feenmann, denn näher kommst du an mein Wissen nicht heran.« Sie warf ihnen einen prüfenden Blick zu, wie ein kleines Mädchen, das sich nach einer wütenden Äußerung ihren Eltern gegenüber fragte, ob es nicht zu weit gegangen war.
Sie hob abwehrend die Hände und sagte, erst beschwichtigend, aber schnell in Geplapper übergehend: »Na gut, über das Steinamulett weiß ich wirklich nichts, aber ich vermute, dass es ein Feenamulett aus alten Zeiten ist. Die Spirale ist eindeutig … nun, das muss ich dir wohl kaum sagen. Du willst es nicht wissen, sonst hättest du es schon längst erkannt, immerhin weiß jede Fee, was das ist. Und zu dieser anderen Sache, diesem Technologiezeug, will ich euch nur so viel verraten: Lasst es in Frieden. Es funktioniert, du lebst, es geht dir gut, also lass es in Frieden. Versuch nicht herauszufinden, wer es gemacht hat oder warum. Du willst gar nicht wissen, wo das herkommt, und ich tue dir einen so großen Gefallen damit, dir nichts darüber zu sagen, dass du mir das Ende des Regenbogens in die Tasche stecken solltest.« Sie schlug auf die leere Tasche ihres alten Mantels und wandte sich an Lila. »Ich wünschte wirklich, ich hätte bessere Neuigkeiten. Du bist Zals Mädchen, hm? Ihr beide habt interessante Freunde. Hat Malachi dir von den Schwestern erzählt?« Sie warf Malachi einen gehässigen Blick zu. »Nein? Das überrascht mich. Nun, vertrau mir in dieser Angelegenheit, es ist wirklich besser, du lässt es gleich bleiben, denn solchen Ärger willst du dir nicht einbrocken. Man sieht sich. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken.« Ein Schnalzen ertönte, und nur der Geruch von Ozon blieb zurück.
Lila blickte über die vielen leeren Flaschen zu Malachi. »Sie hatte wirklich Angst.«
Er nickte mit heruntergezogenen Mundwinkeln. »Das ist nicht gut.«
»Sie muss diese Technologie in der I-Region gesehen haben«, sagte Lila. »Irgendwo da draußen, wo auch immer sie sich herumtreibt.«
»Vielleicht, aber vielleicht auch nicht. Es tauchen immer wieder Dinge auf, werden an den Strand der Realität getrieben und gehen dann wieder unter.«
Lila stand auf und sagte entschlossen: »Ich muss noch einmal mit ihr sprechen, sie dazu bringen, es mir zu zeigen.«
»Setz dich«, sagte Malachi beruhigend.
Sie blickte ihn entschlossen und wütend an.
»Setz. Dich.« Diesmal war es ein Befehl, ohne jedes Mitgefühl. Dann fügte er sanfter hinzu: »Es gibt keinen Grund, gleich loszustürmen. Sie hat nicht gelogen, was den Schlüssel angeht. Ich vermute, dass sie bei Sachen, die ihr Angst machen, aufrichtig bleibt, und der Rest war auch nicht gelogen. Was bedeutet, dass wir beide uns wieder hinsetzen und uns noch eine Weile unterhalten sollten. Wir müssen planen und unsere Geschichten aufeinander abstimmen.«
Lila setzte sich, ließ ihn dabei aber nicht aus den Augen, hielt ihn grimmig im Blick.
Er seufzte und ließ die Schultern ein wenig hängen. Er sprach ruhig und sehr leise: »Ich vermutete, dass dein Amulett dort den Schlüssel darstellt, aber dann habe ich es als zu unwahrscheinlich verworfen. Das können wir abhaken. Es gibt eine Menge alter Halbgötter im Feenreich, die alles geben würden, um das Ding in die Finger zu bekommen, darum wirst du es weiter tragen und verbergen, und wir sprechen nicht mehr darüber, solange wir nicht dazu gezwungen sind. Nicht, bis wir es … brauchen.« Er erwiderte ihren Blick und bat sie so, ihm nicht zu widersprechen.
»Schlüssel wozu?«
Er seufzte, und die unsichtbare Last auf seinen Schultern wurde schwerer. »Zum
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