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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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siebte Welt.«
    »Ja.«
    »Gab es jemals eine siebte Welt?«
    »Soweit ich weiß, nicht. Aber mein Wissen erstreckt sich nur bis zum Anfang des Feengeschlechts. Es ist also gut möglich, dass es eine Katastrophe gab, bevor jemand es bemerken konnte, bevor jemand überhaupt jemand war. Diese Instabilität braucht dem Bericht zufolge sehr lang, im Wortsinn ganze Zeitalter, um zu entstehen. Wir erleben nun die Endphase des Prozesses, nicht den Beginn.«
    »Dass Otopia also durch den Bombenvorfall durchlässiger wird …«
    »Im Vergleich dazu war die Bombe kein Vorfall, eher ein kleines, nebensächliches Ereignis, das den Zugang marginal erleichterte. Die Bombe hat entweder eine bestehende Annäherung verstärkt oder war ein Symptom dieser Sache. Das spielt keine Rolle.«
    »Und du glaubst noch immer nicht, dass der Bombenvorfall für all diese …«
    Malachis Gesicht verfinsterte sich.
    »Ich glaube es nicht«, sagte sie. »Und es macht auch keinen Unterschied.«
    »Oh doch, das tut es«, antwortete er. »Wenn sie die Auswirkungen der Bombe umkehren und in Otopia alles wieder ›normal‹ wird, dann werden fast alle, die du kennst, auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Wir würden uns um die Instabilität trotzdem sorgen müssen, egal ob das geschieht, aber ihr hättet dann keinen Einfluss mehr darauf. Immer vorausgesetzt, wir werden bei diesem Experiment nicht einfach ausgelöscht. Aber da die Menschen uns ohnehin nicht als echt ansehen, spielt das wohl keine Rolle.«
    »Sie schaffen es trotzdem nicht«, sagte sie. »So etwas kann in einem sich ausbreitenden Universum nicht rückgängig gemacht werden.«
    Malachi blickte sie nachdenklich und überrascht an. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es bei ›Wer wird Millionär‹ mitgekriegt«, sagte sie matt, hatte aber keine Ahnung, woher sie es wusste. »Aber darum würde ich mir an deiner Stelle keine Sorgen machen. Ich bin nicht mal sicher, dass sie den Bombenvorfall wiederholen können, denn es handelte sich dabei um eine seltene Quantenkollision an einer bestimmten Raumzeitposition. Sie könnten es Jahrmillionen lang versuchen und nichts bewirken.« Sie leerte ihr Bier und warf die Flasche zu den anderen. »Wo vermutest du die Fernbedienung, und wie viele gibt es davon?«
    »Ich vermute, dass es mehr sind, als dir lieb ist, und sie sich an Orten befinden, die du nicht kennst«, sagte er. »Wir brauchen ein wenig Magie, um an sie heranzukommen.«
    »Ich glaube, ich weiß, was für Magie du meinst«, sagte sie und stand auf. Sie schwankte kurz, als Ingwer und Minze ihr in den Kopf stiegen, aber dann fand sie ihr Gleichgewicht wieder. Es war so einfach, dass sie nicht wusste, warum es ihr nicht früher schon eingefallen war. Aber wenn es funktionierte, würde es wahrscheinlich bemerkt werden.
    »Was tust du da?«
    »Ich weiß nicht genau«, sagte sie. »Bleib hier, und gib mir Bescheid, wenn Williams aufwacht. Ich muss ein paar Sachen allein erledigen.«
    »Beeil dich.« Er wies auf die Uhr, die zwei zeigte.
    »Nur eine Frage«, sagte sie. »Wie kommt man von hier ins Feenreich, ich meine, wenn man nicht selbst eine Fee ist?«
    »Ich bringe dich hin«, sagte er. »Oder einer von uns wird es tun. Man kann nicht versehentlich dorthin gelangen, und es gibt auch keine Portale. Oder du suchst einen Feenring, aber den findest du nur, wenn einer von uns will, dass du ihn findest. Es macht also keinen Unterschied.«
    »Wir müssen sowieso dorthin, um etwas gegen die Motten zu besorgen, richtig?«
    »Richtig.«
    »Dann halte dich bereit, denn wir müssen vielleicht sehr überstürzt aufbrechen.« Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Ansprache sah sie ihm in die Augen und hoffte, dass er sie nicht nach dem Grund fragte. So viele ihrer Abmachungen beruhten auf Geheimnissen, und sie wusste, dass er keinen Grund hatte, ihr eine Bitte zu erfüllen. Sie konnte ihm nicht mal sagen, was sie vorhatte, darum konnte sie ihm kaum einen Vorwurf machen, falls er sich jetzt aus der Sache zurückzog.
    Er nickte. »Was ist mit Zal?«
    »Wenn er hier ist, kommt er mit. Wenn nicht, gehen wir allein.«
     
    Malachi blickte ihr nach, als sie das Zelt verließ. Ein Windstoß trug den Geruch uralten Staubs und Regens herein. Er ging zu seinem Computer und schaltete zur Sicherheitskamera in Williams’ Büro um. Sie schlief noch immer.
    Er beeilte sich, die benötigten Dinge zusammenzusuchen, dann dematerialisierte er sich und nahm den kurzen und unangenehmen Weg durch die eisige I-Region nach Dämonia. Er

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