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Lila Black 03 - Elfentod

Lila Black 03 - Elfentod

Titel: Lila Black 03 - Elfentod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justina Robson
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Gebärmutter und Eierstöcke. Der künstliche Ersatz, in der Reihenfolge der Implantation: linker Arm, rechter Arm, linkes Bein, rechtes Bein, infrastrukturelle Verstärkungen und Übersetzungen, KI-Strukturen für interne Systeme, Waffenanalyse und externe Kommunikation, Sichtverstärkung und bewegungssensorgesteuertes Kamerasystem, Analysegeräte für das nicht sichtbare Spektrum und die molekulare Ebene, Verarbeitungsknoten, Datenbanken, Systeme für die endokrine Anpassung, pharmakologische und chemische Synthetisierer, kybernetische Kommunikationsgeräte, Micromak-Reaktor, Reaktorkontrollgeräte.
    Wo normale Frauen ein Baby austragen würden, saß bei ihr die Imitation eines Sterns, der noch lange weiterbrennen würde, wenn schon der letzte Rest ihres schwachen Fleisches vergangen war.
     
    Ihre KI fragte unnötigerweise: Vertraust du ihnen nun?
    Nein, ich vertraue euch Scheißkerlen kein bisschen. Was haben sie mit meinen Körperteilen gemacht?
     
    Mittlerweile waren die Ergebnisse ihrer Berechnung der Erfolgschancen eines Angriffs eingetroffen. Es gab keine.
    Sie ließ ihre Wahrnehmung wieder in die Echtzeit zurückgleiten, wandte sich im Gehen nach links und stieß die Tür zum medizinischen Flügel auf. Die Leute hier waren an ihre Anwesenheit gewöhnt. Schwestern lächelten sie an, Ärzte nickten ihr zu.
    Wir sind in Gefahr, teilte sie ihrer KI mit, als spräche sie zu Tath. Sie hatte keine Ahnung, ob die KI sie hören konnte. Lila hatte sie noch nie direkt angesprochen und wusste darum nicht, ob es überhaupt möglich war. Du musst wissen, dass andere Systeme von deiner Art uns feindlich gesinnt sind. War ihre KI ihr gegenüber loyal? Dachte sie von Lila und sich selbst als einer Einheit? Scherte es sie überhaupt? Du musst dich bereithalten, von außen kommende Befehle und Programme abzuwehren. Nun, sie würde es herausfinden müssen, denn ihr anderer Plan war zum Scheitern verurteilt. Sie konnte nicht losziehen und alle Steuereinrichtungen finden und zerschlagen, bevor jemand sie fand. Nur die direkte Kommunikation mit dem Bewusstsein der Maschine hatte auch nur eine marginale Chance auf Erfolg. Sofern die Maschine ein Bewusstsein besaß. Wenn du das nicht tust, dann endet unser gemeinsamer Weg hier, denn dann schaffen wir es nicht.
    Und sofern sie nicht auf der gegnerischen Seite stand und sie die Gefangene der KI war. In dem Fall würde Lila allein es nicht schaffen. Die KI und die anderen Menschen könnten unter einer Decke stecken und die Experimente Teil einer langen Reihe sein, bei der diverse Absprachen getroffen worden waren. Aber sie hatte nur diese Chance. Und außerdem würde sie nie erfahren, ob die KI sie hereingelegt hatte. Niemals. Und doch musste sie das Wagnis eingehen.
    Sie sendete das Signal mit sehr geringer Reichweite. Wie erwartet befanden sich zwei Steuereinheiten in der Forschungsabteilung. Gleichzeitig registrierte sie einige mehr und erkannte, dass noch weitere Geräte existierten, die andere Frequenzen und Einstellungen nutzten. Dafür gab es nur eine mögliche Erklärung.
    Sie ging schneller, beachtete zwei Techniker nicht weiter, die sie fragten, was sie hier tat. Während sie noch redeten, zog sie dem einen den mit einem Clip befestigten Sicherheitspass vom Kragen und stieß ihn beiseite, um an die dahinterliegende Tür zu gelangen.
    »Sie dürfen da nicht rein …«
    »… abgesperrter Bereich … biologisch bedenklich … keimfrei …«
    Sie versuchten sie aufzuhalten, aber sie schob sie beiseite und öffnete die Tür zur Schleuse. Ein Alarm wurde ausgelöst, aber dann war sie im System und unterbrach ihn. Sie war nicht sicher, ob ihr da ihre eigene KI half. Doch es geschah, was Lila wollte, auch wenn sie nicht wusste, wie.
    In Aquarien und Behältern, Gläsern und Flaschen wandten sich ihr Teile von Dingen zu, um sie sanft anzublicken. Sie erkannten sie wieder. Für einen Moment wähnte sie sich zurück im Suk, wo sie auf verschrumpelte Wesen geblickt hatte, die sich in zähflüssiger Masse zuckend bewegten. Aber dann bewegte sie sich vorwärts – die Maschine ging weiter, wo sie es sich nicht traute –, passierte die zweite und dritte Tür und erreichte ein Zimmer, das ihrem eigenen ähnelte.
    Da waren sie, an Drähte angeschlossen, auf dem Rücken liegend, und starrten mit offenen, leeren Augen an die Decke, von der ein feiner Nebel auf ihre Gesichter herniederregnete und sie sediert hielt. Ein Mann und eine Frau, beide Cyborgs. Genau wie sie.
    Lila fühlte etwas,

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