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Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Delphine in Seenot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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mit meiner Mutter?«
    »Sie ist eine bekannte Persönlichkeit! Die Leute kennen sie aus dem Fernsehen! Wenn deine Mutter sich für die Demo einsetzt, werden wir ganz bestimmt ernst genommen! Glaubst du, sie würde uns helfen?«
    Lilli hob zweifelnd die Achseln. Ihre Mutter war ein harter Brocken. »Ich kann ja mal mit ihr reden«, sagte sie und machte sich umgehend auf die Suche. Frau Susewind saß auf der Terrasse der Pension und kritzelte mit verbissener Miene auf ihren Papieren herum, strich ganze Zeilen durch und stöhnte leise.
    »Mama?«, fragte Lilli mit dünner Stimme.
    Ihre Mutter reagierte nicht.
    »Mama?«, fragte Lilli noch einmal, diesmal etwas lauter.
    Da hob ihre Mutter den Blick. »Was ist denn?«, fragte sie in genervtem Tonfall.
    Lilli biss sich unsicher auf die Unterlippe. Doch der Gedanke an die Delphine und die Möglichkeit, ihnen zu helfen, machte ihr Mut. »Ich wollte dich mal was fragen.« Sie holte tief Luft und erzählte ihrer Mutter von Jesahjas Idee. Frau Susewind sah sie währenddessen mit ausdruckslosem Gesicht an. Als Lilli fertig war, spielte ihre Mutter unruhig mit ihrem Kugelschreiber herum und sagte: »Ich habe leider keine Zeit, für euch irgendwelche Leute anzusprechen. Mein Konzept für die Talkshow muss bis zum Ende des Urlaubs fertig sein!« Sie klopfte mit dem Kugelschreiber nachdrücklich auf die Notizen, die vor ihr auf dem Tisch lagen. »Das hier wird meiner Karriere eine ganz neue Richtung geben, Lilli. Das ist enorm wichtig für mich.« Als sei das Thema damit erledigt, wandte sie sich wieder ihren Unterlagen zu.
    »Vielleicht können Oma und ich dir helfen«, hörte Lilli die Stimme ihres Vaters hinter sich sagen. Er stand in der Terrassentür und hatte den Wortwechsel offenbar verfolgt. »Komm, Lilli, wir suchen im Telefonbuch nach der Nummer vom Lokalradiosender. Die Idee mit der Demo ist wirklich toll.« Lillis Vater bedachte seine Frau mit einem vorwurfsvollen Blick.
    »Ich habe gestern wegen des Konzerttags schon nicht arbeiten können!«, verteidigte sich Lillis Mutter.
    Herr Susewind seufzte und ging mit Lilli ins Haus, um ihr bei den Vorbereitungen für die Demonstration zu helfen.
    Innerhalb der nächsten Stunden überschlugen sich die Ereignisse. Jesahja rief beim Radio an und sprach wie ein Erwachsener mit den Redakteuren. Er erzählte von den verirrten Delphinen und vom großen Problem des Lärms im Wasser. Kaum eine halbe Stunde später lief ein Beitrag über die Delphine und die geplante Demonstration im Lokalradio. Der Radiosprecher rief die Hörer dazu auf, sich am folgenden Tag um achtzehn Uhr auf der Promenade des Urlaubsortes einzufinden und für den Schutz der Nordseetiere zu demonstrieren. Als Lilli das hörte, hüpfte sie vor Begeisterung um das Radio herum.
    Mit Omas Hilfe entwarfen Feline und Lilli an Genovevas Computer ein Flugblatt, das sie kurz darauf in einem kleinen Kopierladen im Ort viele hundert Male ausdrucken ließen. Bewaffnet mit den Blättern, marschierten Lilli, Jesahja, Lillis Vater, Lillis Oma und Genoveva kurze Zeit später durch die Straßen des Ortes und drückten jedem Urlauber und jedem Einheimischen, der ihnen begegnete, ein Exemplar in die Hand.

    Feline fuhr in ihrem Rollstuhl vorneweg und brüllte immer wieder mit Marktschreierstimme: »Macht mit! Rettet die Tiere der Nordsee!« Lilli konnte kaum fassen, wie sehr sich das zuvor traurige und stille Mädchen seit den gestrigen Ereignissen verändert hatte.
    Durch den Radiobeitrag, der inzwischen mehrere Male wiederholt worden war, wussten viele Leute bereits über die Delphine und die Demonstration Bescheid. Es schien, als sei die Aktion mittlerweile zum Stadtgespräch geworden. Überall diskutierten die Menschen über die kleine Delphin-Sensation und darüber, dass ihnen und allen Meeresbewohnern vor der Küste geholfen werden musste.
    Nach vielen aufregenden Stunden machten sich die drei Susewinds, Jesahja, Genoveva und Feline wieder auf den Heimweg. Von dem frischen Wind, der an diesem Tag über die Küste pfiff, hatten sie alle ganz gerötete Wangen.
    Sobald sie Haus Ferienglück betraten, rief Genoveva: »Jetzt mache ich uns erst mal Gänsebraten mit Gummibärchen!« und verschwand in der Küche.
    »Lass uns Mama erzählen, dass wir es auch ohne ihre Hilfe geschafft haben«, sagte Lillis Vater augenzwinkernd.
    Lilli hatte eigentlich keine Lust, mit ihrer Mutter zu reden, aber sie folgte ihrem Vater trotzdem. Sie fanden ihre Mutter am selben Platz wie zuvor, tief über

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