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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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bestürzt mit dem Kopf, so dass sein weißer Haarschopf hin und her schwang. »Wir sind jetzt wieder lieb …«
    »Es tut mir leid«, entgegnete Lilli. »Ich kann das jetzt nicht genauer erklären, aber ihr dürft mich nicht anstarren! Niemand darf uns zusammen sehen.«
    Pu trillerte: »Dürfen wir dir auch nichts abnehmen?«
    »Bitte? Was meinst du damit?«
    Schnu pfiff: »Sachen!« Die Augen des Äffchens leuchteten auf. »Hast du irgendwelche Sachen dabei?«
    »Was? Nein, ich …«
    »Doch!« Pu flitzte um Lilli herum. Er war so schnell, dass Lilli gar nicht wusste, wie ihr geschah. War er an ihr hochgeklettert? Im nächsten Moment saß er schon wieder vor ihr. In der Hand hielt er das Zugticket, das sie sich in die hintere Tasche ihrer Jeans gesteckt hatte. Neugierig drehte er es hin und her und schnupperte daran. »Langweilig«, befand er dann allerdings und warf es auf den Boden.
    Lilli fielen beinahe die Augen aus dem Kopf. »Du hast mich beklaut!«, brachte sie hervor, während Jesahja sich bückte und das Ticket mit erstaunter Miene aufhob.
    Die beiden Äffchen blickten Lilli mit großen, unschuldigen Augen an. »Wir mögen Sachen«, erklärte Schnu, als sei das, was gerade geschehen war, das Normalste auf der Welt. »Menschen haben Sachen.«
    Lilli war fassungslos. »Ihr bestehlt die Zoobesucher?«
    Pu und Schnu machten ratlose Gesichter. »Stehlen? Was ist das?«
    Bevor Lilli antworten konnte, zischte Jesahja: »Da kommen Leute!«
    Lilli zuckte zusammen. Sie hatte keine Zeit mehr, den Äffchen etwas zu erklären. Schnell sagte sie: »Bitte lauft mir nicht nach. Und sagt all euren Freunden, dass sie mich nicht anstarren sollen!«
    Da schob Jesahja sie schon weiter. Die Lisztaffen blieben staunend hinter ihnen zurück.
     
    Lilli und Jesahja wanderten durch den Tierpark. Sie nahmen nun wieder Wege, auf denen sich viele Menschen aufhielten, und so fiel Lilli keinem der Tiere sonderlich auf. Lediglich ein müder Puma wandte gemächlich den Kopf, als sie vorüberging, und brummte: »Na so was … ein zweibeiniger Puma …« Aber dann döste er schnell wieder ein.
    Schließlich erreichten Lilli und Jesahja das Pandagehege. Lillis Herz begann schneller zu schlagen. Eine große Menschenmenge drängte sich um das Gitter, mit dem das Gehege eingezäunt war. Die Leute hielten zahllose Handys in die Höhe – offensichtlich, um die Pandamutter zu fotografieren. Doch wo war sie? Lilli konnte durch all die drängelnden Menschen nichts erkennen.
    »Wir kämpfen uns nach vorn«, sagte Jesahja, und schon tauchte er unter Taschen und Ellbogen hindurch. Lilli folgte ihm und drängelte sich durch die dicht stehenden Leute. Kurze Zeit später standen sie direkt vor dem Gehegezaun der Pandamutter.
    »Da ist sie!«, wisperte Lilli aufgeregt. Auf einer Wiese saß eine große schwarzweiße Bärin mit schwarzen Augenringen und schwarzen Plüschohren. Friedlich knabberte sie an einem Stück Bambus. Dabei schaute sie die vielen Menschen auf der anderen Seite des Zaunes nachdenklich an.
    Lilli beobachtete das Tier genau, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen. »Was machen wir denn jetzt?«, fragte sie Jesahja leise. »Ich kann doch hier auf keinen Fall mit der Bärin reden! All diese Leute …«
    Jesahja blickte düster drein. »Ich weiß auch nicht«, sagte er. Und das hörte man selten von ihm.
    Da teilte die Menge sich plötzlich. Ein Kamerateam kam auf sie zu! Lilli und Jesahja wichen zur Seite, als ein Reporter mit einem Mikrophon an das Pandagehege herantrat. Der Kameramann gab ein Zeichen, und gleich darauf begann der Reporter, über die »Panda-Tragödie« zu sprechen. Nachdem er einiges erzählt hatte, was Lilli und Jesahja schon wussten, sagte er: »Pandabären stammen ursprünglich aus China, daher trägt diese Bärin den Namen Long Peng Hui, was so viel bedeutet wie
Glänzender Drachenvogel.
Den Pflegern des Tierparks Zupplingen ist das allerdings zu umständlich, und aus diesem Grund nennen sie die Bärin Käthe.« Der Reporter lachte. Dann bat er eine Pflegerin mit einer grünen Haarsträhne zu sich vor die Kamera.
    »Das ist die Frau aus dem Fernsehbericht«, flüsterte Jesahja. »Arizona Kuchenblum.« Lilli erkannte sie ebenfalls wieder. Sie war diejenige, die sich um das Pandababy kümmerte.
    Der Reporter fragte sie nach dem Pandabärchen.
    »Schnuffi geht es leider immer noch nicht besser«, berichtete die junge Frau. »Ich bin Tag und Nacht bei ihm.« Sie wischte sich erschöpft über die Stirn. »Ich

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