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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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begann Schnu sogleich aufgekratzt zu schnattern.
    »Hu sitzt seitdem in einer Ecke und hält sich die Augen zu«, berichtete Pu in pflichtbewusstem Ton.
    Die Vorstellung verblüffte Lilli. »Also, das muss … Hu nicht. Es reicht, wenn ich nicht pausenlos angestarrt werde.«
    »Wu hat dich aber angeguckt!«, pfiff Pu. »Beim Schwarzaugenmoppel! Und als er gemerkt hat, dass er guckt, hat er sich zur Strafe den Kopf gestoßen.«
    »So etwas ist wirklich nicht nötig!«, sagte Lilli eindringlich. Dann runzelte sie die Stirn. »Was ist ein Schwarzaugenmoppel?«
    Jesahja kicherte.
    »Na, ein Moppel!«, erwiderte Schnu mit großer Selbstverständlichkeit. »Mit schwarzen Augen … und Ohren!«
    »Eigentlich ist es ein Schwarzaugenohrenmoppel!«, verbesserte Pu.
    »Oh, die Pandamutter!«, rief Lilli. Mit diesem Wort schienen Pu und Schnu allerdings nichts anfangen zu können. »Wisst ihr irgendetwas über sie?«, fragte Lilli.
    »Sie wohnt neben den Halskühen.«
    Lilli überlegte. Im Gehege neben der Pandamutter hatte sie Giraffen gesehen. »Kennt ihr denn das Baby vom …« Lilli konnte das Moppelwort kaum aussprechen.
    »Baby?«, echote Schnu und legte den Kopf schief. »Oh! Du meinst Minimoppel!«
    Lilli grinste. »Äh, ja. Wisst ihr etwas über ihn?«
    »Minimoppel schnarcht immer«, bemerkte Pu. »Auch, wenn er gar nicht schläft!«
    Jesahja stieß Lilli an. »Da drüben sind Leute.«
    Lilli hatte die Familie ebenfalls gesehen. Die Leute waren zwar zu weit entfernt, um etwas zu hören, aber sie erinnerten Lilli daran, dass sie sich kurzfassen sollte. »Ich brauche eure Hilfe«, sagte sie zu den Äffchen auf dem Dach und trat noch näher an den Käfig heran. In knappen Sätzen erklärte sie ihnen nun, dass sie der Pflegerin mit der grünen Haarsträhne den Schlüssel abnehmen sollten.
    »Wir nehmen nie Sachen von Menschen in Blau!«, versetzte Schnu, als Lilli fertig war.
    »Menschen in Blau?« Lilli überlegte. Die Pfleger des Tierparks trugen allesamt blaue Overalls.
    Schnu fuhr fort: »Wir kennen die Frau mit dem grünen Streifen. Sie ist eine Blaue!«
    »Ja, das stimmt. Aber wir geben ihr den Schlüssel später wieder zurück«, versicherte Lilli. »Wir brauchen ihn ganz dringend, um Schnuffi … ähm, um Minimoppel zu helfen.«
    Als Jesahja den Namen hörte, gluckste er in sich hinein.
    Pu und Schnu saßen derweil sehr ernst am Rande des Daches. »Gut, wir machen eine Ausnahme«, entschied Pu schließlich und kringelte nervös seinen Schwanz. »Wir fragen Hu und Wu, ob sie uns helfen und die Blaue ablenken.«
    »Ja, das ist eine gute Idee! Wir warten hier!«, rief Lilli Pu und Schnu nach, die sich in Windeseile vom Dach schwangen und davonflitzten.
    »Wer schreit so laut vor meinem Bau herum?«, wetterte auf einmal eine wütende Stimme. Vor Lilli tauchte ein haariger Kopf mit Nase und zwei großen Zähnen auf. »Kann man denn nicht einmal seine Ruhe haben, wenn es auf den Winterschlaf zugeht, eh?« Es war ein Murmeltier. Böse scharrte es mit den kurzen Füßen im Stroh, als nähme es Anlauf. »Weg mit dir, du Krawallbürste!«, polterte es, schoss ein Stück nach vorn und machte ein drohendes Zischgeräusch.
    »Oh, Verzeihung«, entschuldigte Lilli sich höflich. Die Drohgebärde konnte sie nicht erschrecken. »Tut mir sehr leid.«
    Jesahja hingegen schien das Murmeltier nicht ganz geheuer zu sein. Er nahm Lilli rasch am Arm und führte sie hinter ein Wärterhäuschen. »Die Affen werden uns hier bestimmt finden, oder?«, fragte er.
    Das taten sie. Es verging nur eine Viertelstunde, dann hörte Lilli ein hohes Trillern. »Hey, Lilli, guck mal!« Lilli fuhr herum. Pu und Schnu und zwei weitere Lisztäffchen kamen auf sie zu. Pu zog mit sichtlicher Anstrengung ein Schlüsselbund hinter sich her.
    »Rasselstäbchen sind die schönsten Sachen!«, zirpte Schnu und betrachtete verzückt die klirrenden Schlüssel.
    »Ihr seid die Besten!« Lilli lief zu den Äffchen, und Pu überreichte ihr mit gewichtiger Miene das Bund. »Wenn du Minimoppel findest, sag ihm doch, dass wir ihn vermissen.«
    Lilli blickte ihn fragend an.
    »Wir sind manchmal ins Moppelrevier geklettert und haben mit Minimoppel gespielt«, erklärte Schnu. »Er hat zwar komisch geschnarcht, aber ansonsten war er ein netter Typ.«
    »Das mache ich«, versprach Lilli lächelnd. Aber dann wurde sie ernst. Sie hatten nun den Schlüssel – und mit diesem Schlüssel würden sie in ein Haus einbrechen! Beim Gedanken daran wurde Lilli ganz

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