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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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jedoch abschätzig. »Wenn du wirklich so ein Intelligenzpaket wärst, wie alle sagen, könntest du dir das denken!«, pfefferte sie ihm entgegen.
    »Trina!«, ermahnte Oma Korks. »Es gibt keinen Grund, unhöflich zu werden.« Sie lächelte Jesahja freundlich an. »Meine Enkelinnen haben in unserem Zoo leider Hausverbot.«
    Stimmt!, dachte Lilli. Wegen all der Gemeinheiten, die Trixi und Trina sich im Zoo geleistet hatten, war ihnen von Frau Essig-Steinmeier strengstens untersagt worden, dort jemals wieder einen Fuß hineinzusetzen.
    »Die beiden mögen Tiere allerdings sehr gern«, fuhr Oma Korks fort. »Deshalb haben wir heute einen Ausflug nach Zupplingen gemacht.«
    Zweifelnd zog Lilli die Augenbrauen hoch. Trixi und Trina mochten Tiere? Das war schwer zu glauben – nach allem, was sie Tieren in der Vergangenheit angetan hatten.
    »Lass uns weitergehen«, drängte Trina ihre Oma und trat ungeduldig von einem Bein auf das andere. »Ich hab keinen Bock, mit diesen Versagern zu reden.«
    Oma Korks blickte Lilli und Jesahja entschuldigend an, dann verabschiedete sie sich und folgte Trina, die bereits weitergegangen war. Trixi zögerte einen winzigen Augenblick, als wolle sie noch etwas sagen, aber dann folgte sie ihrer Oma und ihrer Schwester.
    »Das war knapp«, murmelte Jesahja.
    »Du hast uns mal wieder den Hals gerettet«, gab Lilli zurück. »Allerdings denkt Trina jetzt, du wärest blöd …«
    »Das ist mir so was von egal!« Jesahja lachte. Aber dann wurde er schnell wieder ernst. »Ich habe nachgedacht … darüber, wie wir an das Pandababy herankommen können.«
    Lilli setzte sich auf. »Ja? Und?«
    Jesahja schaute sie forschend an. »Bist du bereit, noch mehr Risiken auf dich zu nehmen?«
    Lilli biss sich auf die Lippe.
    »Bist du bereit, womöglich riesigen Ärger zu bekommen?«
    Lilli wurde es mulmig zumute. Doch dann dachte sie an Schnuffis ängstliches Gesicht und daran, wie er in ihrem Albtraum um Hilfe geschrien hatte. »Ja«, würgte sie hervor.
    »Gut.« Jesahja rieb sich die Stirn. »Hier ist der Plan: Bevor der Park heute Abend schließt, verstecken wir uns hinter einem Wärterhäuschen.«
    »Wir bleiben nach der Schließung im Park?« Lilli spürte, wie ihre Knie weich wurden.
    »Dann kannst du ungestört mit der Pandamutter reden.«
    Das leuchtete Lilli ein. Es gab wohl keine andere Möglichkeit, mit der Bärin zu sprechen, als zu warten, bis alle Besucher fort waren. »Gut, das machen wir«, sagte sie mit leicht schwankender Stimme. »Aber wie kommen wir zu Schnuffi?«
    Jesahja wiegte bedächtig den Kopf. »Wir brauchen Arizona Kuchenblums Schlüssel zu dem roten Haus.«
    »Und wie sollen wir den kriegen?«
    Ein schelmisches Lächeln glitt über Jesahjas Gesicht. »Haben die Lisztäffchen dir nicht erzählt, dass sie gern Sachen klauen?«
    Lillis Augen weiteten sich. Die Lisztäffchen!
     
    Lilli und Jesahja stapften suchend durch den Tierpark. Wo waren nur die Lisztaffen? Sie mussten sie unbedingt finden. Gerade liefen sie an einem Elefantengehege vorüber und hielten dort nach den Affen Ausschau, da hob die Anführerin der Elefantenherde auf einmal den Rüssel und trompetete in ohrenbetäubender Lautstärke: »Seht euch das an! Da! Was ist das?« Alle Elefanten trabten mit wuchtigen Schritten an den Rand ihres Reviers, um das seltsame rothaarige Mädchen zu bestaunen, das für sie erstaunliche Ähnlichkeit mit einem Elefanten aufwies.
    Lilli zog erschrocken den Kopf ein und hetzte mit Jesahja davon. »Puh!«, japste sie, sobald die Elefanten außer Sichtweite waren. »Hat das jemand mitgekriegt?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Jesahja.
    Plötzlich hörte Lilli ein trillerndes Pfeifen. »Da ist sie wieder!« Eine andere Trillerstimme rief: »Guck da nicht hin! Wir dürfen nicht zu ihr hingucken!«
    Lilli fiel ein Stein vom Herzen. Zwei kleine Lisztäffchen mit schneeweißer Irokesenfrisur saßen auf dem Dach eines Murmeltierhauses! Sie war nicht sicher, ob es Pu und Schnu waren, denn die Äffchen hatten ihr hastig den Rücken zugedreht, sobald sie Lilli entdeckt hatten, und taten nun so, als ob sie sie nicht bemerkten.
    Jesahja sagte leise: »Hier sind kaum Leute. Ich glaube, du kannst schnell mit ihnen reden.«
    »Hey«, rief Lilli mit halblauter Stimme. »Ihr dürft mich wieder beachten.«
    Die Äffchen auf dem Dach wandten sich vorsichtig um. Es waren Pu und Schnu.
    »Hallo.« Lilli trat näher an den Käfig heran.
    »Wir haben allen gesagt, dass sie dich nicht sehen dürfen!«,

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