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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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sollten erst noch mehr über diese Pandageschichte herausbekommen, bevor wir ernsthaft über so was nachdenken.«
    »Ja, das sollten wir machen.« Lilli schaute ebenfalls zur Küche, denn die Erwachsenen waren nur schwer zu überhören. Ihre Oma wünschte sich Schokopudding zum Nachtisch, ihr Vater wollte Erdbeeren mit Vanilleeis, und Lillis Mutter sagte immer wieder, dass das alles viel zu viele Kalorien hätte.
    »Ich könnte mir vorstellen, dass der Computer von deiner Oma noch an ist«, bemerkte Jesahja.
    Es war keine weitere Absprache nötig. Wie auf ein unsichtbares Kommando hin erhoben Lilli und Jesahja sich gleichzeitig. Lilli legte Bonsai, der aufschreckte und »Alarm?!« wuffte, auf dem Sofa ab, damit er weiterschlafen konnte. Dann schlichen sie aus dem Wohnzimmer und die Treppe hoch zum Arbeitszimmer von Oma Susewind. Hier war es immer ein wenig chaotisch. Da Oma nichts lieber tat, als Dinge zu reparieren, musste man in ihrem Zimmer jedes Mal über zahllose Geräte, Kabel, Werkzeug und jede Menge technischen Krimskrams hinwegsteigen, wenn man zum Schreibtisch am Fenster wollte. Lilli und Jesahja wateten jedoch geübt auf Zehenspitzen durch das Chaos.
    Der Computer lief tatsächlich noch. Jesahja setzte sich an den Tisch, und Lilli sah ihm über die Schulter dabei zu, wie er ins Internet ging und »Pandababy Zupplingen« eingab. Sofort erschienen zahllose Ergebnisse. Jesahja klickte auf einen Zeitungsbericht, begann zu lesen und murmelte: »Bla bla bla, das wissen wir alles schon … Hier!
Warum das Baby von seiner Mutter verstoßen wurde, ist den Pflegern ein Rätsel. Es scheint keine Erklärung für das Verhalten der Bärin zu geben …
bla bla bla …« Er überflog die nächsten Zeilen. »
Die Pfleger ziehen Schnuffi mit der Flasche auf …«
    »Schnuffi?«, wiederholte Lilli.
    »Das scheint sein Name zu sein.« Jesahja überflog den Bericht weiter. »Hier:
Das Pandababy leidet an einer Störung der Atemwege und schnauft geräuschvoll beim Ein- und Ausatmen. Aus diesem Grund tauften die Pfleger des Tierparks den Kleinen auf den Namen Schnuffi …«
    Lilli hörte verwundert zu. »Störung der Atemwege?«
    Jesahja nickte, lehnte sich zurück und überlegte. »Es gibt zwei Probleme«, fasste er mit Denkergesicht zusammen. »Problem eins: Das Baby ist sehr schwach. Problem zwei: Die Pandamutter will es nicht haben.« Lilli konnte sein Gehirn förmlich rattern hören. »Bei Problem eins, also dem Schnaufen und der Schwäche, kann nur ein Tierarzt etwas machen. Aber bei Problem zwei könntest du helfen. Wenn du mit der Mutter sprichst, nimmt sie ihr Kind vielleicht wieder zurück.«
    Lilli dachte über Jesahjas Worte nach. Natürlich hatte er recht. Wie schaffte er es nur immer so schnell, die Dinge in seinem Kopf zu ordnen?
    Da blickte sie Jesahja wieder über die Schulter. »Was machst du da?«, fragte sie erstaunt.
    »Ich gucke nach Zugverbindungen.«
    Lilli kniff die Augen zusammen. »Züge nach Zupplingen!«
    »Morgen Vormittag fährt jede halbe Stunde ein Zug.«
    »Aber meine Mutter hat es uns doch verboten!« Lilli drehte aufgeregt eine ihrer Locken um den Zeigefinger.
    Jesahja wandte sich zerknirscht zu ihr um. »Ich wollte nur mal nachsehen … für den Fall, dass wir doch …«
    Im nächsten Augenblick rief Lillis Oma sie zum Essen. Schweigend gingen sie nach unten und aßen mit Lillis Familie zu Abend. Es gab Pfannkuchen mit Salat – und zum Nachtisch Schokopudding.
     
    In dieser Nacht wachte Lilli aus einem Albtraum auf. Sie hatte von dem Pandababy geträumt, von Schnuffi. Der Kleine hatte mit seiner piepsigen Stimme immer wieder »Angst! Huh!« geschrien.
    Schweißgebadet sprang Lilli auf und stolperte über Bonsai, der wie immer vor ihrem Bett schlief. Doch Lilli hatte keine Zeit, sich bei dem Hund zu entschuldigen. Im Dunkeln hastete sie über den Flur zu Jesahjas Zimmer.
    Jesahja schreckte aus dem Schlaf. »Was ist los?«
    Lilli antwortete mit kalkweißem Gesicht: »Egal, welchen Ärger wir bekommen – wir fahren morgen nach Zupplingen.«



Tierpark Zupplingen
    »Lilli, du isst ja gar nichts!«, bemerkte Lillis Oma am darauffolgenden Morgen beim Frühstück.
    »Ich hab keinen richtigen Hunger …« Lilli hatte ihre Cornflakes nur in der Schüssel hin und her geschoben. Sie war nervös. Gleich wollten Jesahja und sie nach Zupplingen fahren. Was sollten sie bloß ihrer Familie sagen?
    Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Lillis Mutter stand auf und sagte: »Ich fahre noch mal zum

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