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Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Panda ist kein Känguru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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Schwarzweißopard?«
    »Nein, das ist ein Pandajunges«, erklärte Lilli und zog die Decke zur Seite, damit die Raubkatzen Schnuffi besser sehen konnten. Lilli erschrak, als sie den kleinen Bären nun im Lampenlicht sah. Er wirkte völlig erschöpft und war so schwach, dass er nur mühsam den Kopf aufrecht halten und in Richtung der Raubkatzen schnuppern konnte. »Li? Gefahr?«, piepste er ängstlich.
    »Nein, schon gut«, beruhigte sie ihn. »Das sind Freunde.«
    »Wir sind Freunde?«, wiederholte Tigerlilli. »Oh! Gut! Dürfen wir mit ihm spielen?«
    Samira kam ans Gitter und schob ihre Jungen sanft zur Seite. »Lilli, was bringst du uns da? Einen neuen Nachbarn?«
    Lilli trat näher an das Gitter heran, holte tief Luft und erzählte den erstaunten Raubkatzen nun Schnuffis Geschichte. Sie endete mit den Worten: »Er braucht ganz dringend eine Ersatzmama. Eine Ersatzfamilie! Und da dachten wir an euch.« Sie blickte die Katzen flehend an. »Würdet ihr ihn bei euch aufnehmen?«
    »Klar!«, röhrte Lio, und seine Schwestern stimmten ebenfalls lauthals zu. Doch Shankar und Samira schwiegen.
    »Was ist er für einer?«, raunte Shankar. Sein Schwanz schwang unruhig hin und her.
    »Er ist ein Panda.«
    »Ein was?«
    »Ein … Moppel.«
    »Oh. Aha.« Shankar kam näher und schnüffelte durch die Gitterstäbe an dem Bärchen. »So was hab ich noch nie gesehen. Ist er ein Jäger?«
    »Nein, wenn er groß ist, frisst er hauptsächlich …« Lilli überlegte. »Blätter.«
    »Blätter?«, fragte Samira ungläubig. »Blätter kann man nicht essen.«
    »Doch, Tiere wie er schon.« Lilli biss sich auf die Unterlippe. Sie musste die beiden überzeugen! »Er ist ganz allein, und er braucht dringend Hilfe. Außerdem glaube ich, dass er Hunger hat. Samira, darf er bei dir trinken?« Lillis Hand krallte sich vor Anspannung in Schnuffis Decke. Jetzt kam es darauf an.
    Die Tigerin wiegte nachdenklich den Kopf. »Gut«, sagte sie dann. »Ich habe genug Milch für vier.«
    Lilli hätte am liebsten laut gejubelt. Aber sie war zu angespannt dazu. »Jesahja, könntest du für mich aufschließen?«, bat sie. Jesahja tat es sofort. Trixi stand abseits und verfolgte mit nur schlecht überspielter Angst, wie Lilli nun die Gittertür öffnete – hinter der ein riesiger Löwe und eine Tigerin mit messerscharfen Reißzähnen warteten.
    Lilli betrat das Gehege mit Schnuffi auf dem Arm. Die drei kleinen Liger wichen zur Seite, als sei ihnen der fremde Bär nun doch nicht mehr ganz geheuer. Shankar und Samira hingegen trotteten näher und betrachteten das Pandababy ernst. Da öffnete Schnuffi die Augen und erschreckte sich. Direkt vor seiner Nase waren ein gigantischer Löwenschädel und ein starrendes Tigergesicht! »Hoooh!«, gellte er.
    Shankar zuckte zurück.
    »Keine Angst, du großer Held.« Samira blickte ihren Löwen liebevoll an.
    »Angst? Ich? Quatsch!« Shankars Schwanz peitschte auf den Boden. »Ich wollte nur … äh … Platz machen. Kinder, guckt doch auch mal!« Suchend drehte er sich um.
    Lio, Shira und Tigerlilli kamen zögernd heran. »Wir sehen ja gar nichts!«, beschwerten sie sich und sprangen an Lilli hoch. Daraufhin bückte Lilli sich und legte den schnaufenden Schnuffi behutsam auf dem Boden ab. »Aber seid ganz vorsichtig mit ihm!«, bat sie die Ligerbande.
    Die drei tapsten auf leisen Pfoten heran und umringten das Pandakind neugierig. Schnuffi schaute die Katzengesichter mit großen Augen an und quäkte: »Die! Urgh!«
    Shira tippte ihn vorwitzig mit der Pfote an. »Hey, du! Warum machst du beim Atmen so komische Geräusche?«
    Tigerlilli versetzte Schnuffi einen Nasenstüber. »Spielst du mit uns?« Ihr Stupsen war für Lillis Geschmack ein klein wenig zu grob. »Vorsichtig!«, mahnte sie und hielt die kleine Raubkatze zurück. »Ich glaube, er muss erst mal etwas trinken, bevor er spielen kann.«
    Die Tigerin verstand. »Gut«, sagte Samira zustimmend und legte sich auf die Seite. »Zeit für Schmatzkatzen!«
    »Juhu!«, krähte Lio und stürzte zu seiner Mutter. Shira und Tigerlilli trappelten begeistert hinterdrein und drängelten sich an Samiras Bauch. Nach ein wenig Gerangel hatte jedes Katzenkind eine Zitze im Maul und saugte zufrieden. Shankar ließ sich neben ihnen nieder und schaute seinem Nachwuchs zu, behielt aber auch Lilli im Auge.
    Lilli hob Schnuffi hoch, brachte ihn zu der Tigerin und legte ihn achtsam an eine freie Zitze. »Trink«, sagte sie. »So wie die anderen!«
    Schnuffi blickte verwirrt um sich.

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