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Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um

Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um

Titel: Liliane Susewind - So springt man nicht mit Pferden um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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ab. Wie am Tag zuvor trug sie eine Baseballkappe und Latzhosen. »Hallo Maus!«, rief sie, und ihr Akzent fiel Lilli noch mehr auf als zuvor. »Oh! Deine magische Freundin ist auch wieder da!«
    Lilli ächzte, und ihre Finger gruben sich tief in Frau von Schmidts Fell. Die Katze fauchte: »Wollen Sie mich zermalmen?« Sie wand sich hin und her. »Sofort absetzen!«
    Lilli ließ sie auf die Erde springen.
    »Da!«, rief Wolke. »Die Katze hat mit Lilli gesprochen!«
    Slavika und Tom lachten.
    »Nein, im Ernst! Es stimmt doch, Lilli, oder?«
    Lilli schluckte. »Ähm … ja.«
    Slavika und Tom lächelten nachsichtig.
    Währenddessen hielt Bonsai schnüffelnd die Nase in die Luft. »Was ist das, Lilli?«, wuffte er. »Kann ich da mal hinlaufen? Es riecht nach den Gestreiften im Zoo …«
    »Du meinst Zebras«, bemerkte Lilli ohne nachzudenken und hielt erschrocken inne, denn Slavika und Tom blickten sie amüsiert an. »Zebras?«, fragte Tom.
    Der Hund trippelte neugierig in Richtung der Ställe. Lilli wollte verhindern, dass er allein auf Erkundungstour ging. Deshalb rief sie: »Bonsai, stopp!«
    Bonsai blieb stehen und grummelte: »Och, schade …« Aber er beeilte sich, zu Lilli zurückzukommen.
    »Seht ihr?«, rief Wolke. »Der Hund versteht Lilli!«
    Tom verschränkte grinsend die Arme. »Gibt’s ja gar nicht! Ein Hund, der kommt, wenn man ihn ruft!«
    Wolke schaute Lilli flehend an, und Lilli gab sich einen Ruck. Wolke sollte nicht als Lügnerin dastehen. Mit hochrotem Gesicht wandte Lilli sich an Bonsai und Frau von Schmidt und fragte: »Könntet ihr mir einen Gefallen tun und abwechselnd über den Rücken des anderen springen?«
    Frau von Schmidt verzog das Gesicht. »Wie primitiv!«
    »Au ja!«, bellte Bonsai. »Komm, Schmidti! Lass uns rumhüpfen!« Aus dem Stand hopste der kleine Hund über den Rücken der Katzendame. »Jetzt du!«
    Frau von Schmidt blickte mürrisch drein, überlegte es sich dann aber und sprang mit einem flinken Satz über Bonsais Rücken. »Genügt dies, Madame? Oder wünschen Sie etwa, dass wir diese geistlose Betätigung wiederholen?«
    Lilli schaute prüfend in Toms und Slavikas verblüffte Gesichter. »Nein, danke. Das genügt schon.«
    »Das ist in der Tat beeindruckend«, murmelte Slavika.
    Da hörten sie Hufgetrappel. Annabell kam über den Hof auf sie zu. Sie führte Merlin an einem Halfter. Sobald der große Schimmel Lilli entdeckte, wieherte er freudig: »Lilli-i-i! Da bist du ja wieder!« Er machte einen Satz auf Lilli zu. Annabell versuchte, ihn festzuhalten, aber Merlin riss sich los und stürmte heran. »Hallo! Hey! Na? Wollen wir wieder ausreiten?«, quietschte er im Laufen.
    »Ui!«, keuchte Bonsai und wich ein paar Schritte zurück. »Ein Riesenzebra!«
    Sobald Merlin bei Lilli war, wuschelte er aufgeregt mit seinem weichen Maul durch Lillis roten Lockenkopf. »Lilli …«
    Lilli kicherte. »Hallo Merlin. Ich würde gern wieder mit dir ausreiten.«
    »Oh, ja! Jetzt? Oder gleich? Besser jetzt gleich!«
    Lilli wollte gerade Slavika fragen, ob das ginge, doch das nachdenkliche Gesicht der braunhaarigen Frau hielt sie ab. »Merlin scheint dich sehr zu mögen …«, stellte sie fest.
    Annabell kam heran. »Was ist denn mit ihm los?« Sie griff nach Merlins Halfter, um den umhertänzelnden Schimmel zur Ruhe zu bringen. »Warum führt er sich so auf?«
    Slavika sagte leise: »Ich glaube, das liegt an Lilli.«
    »Ja!«, pflichtete Wolke ihr bei. »Ich habe euch doch gesagt, dass sie mit Tieren sprechen kann!«
    Annabell, Slavika und Tom starrten Lilli nun forschend an und schienen sich zu fragen, ob Wolke recht haben könnte.

    »Ich … also … ich habe eine Gabe«, stammelte Lilli.
    »Weiß ich doch«, erwiderte Merlin ungeduldig. »Können wir jetzt losreiten?«
    Annabell sah Lilli aus zusammengekniffenen Augen an. »Was hat Merlin gerade geschnaubt?«
    »Er möchte, dass wir so schnell wie möglich losreiten.«
    »Um das zu erkennen, braucht man keine besondere Gabe.« Offenbar glaubte Annabell Lilli noch nicht. Dann schien sie eine Idee zu haben. »Wo kommen Merlin und ich gerade her?«
    Lilli fragte den Schimmel. Merlin antwortete sofort. »Ich war mit dem gelbhaarigen Frauchen beim Im Kreis laufen .«
    Lilli übersetzte. Annabells Gesicht wurde kreideweiß. »Das stimmt …«, stieß sie hervor. »Ich habe ihn longiert.«
    »Was ist denn longieren ?«, fragte Lilli.
    »Ich habe ihn an einer Longe, also an einem langen Seil, im Kreis laufen lassen«, erwiderte Annabell

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