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Liliane Susewind – Tiger küssen keine Löwen (German Edition)

Liliane Susewind – Tiger küssen keine Löwen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Tiger küssen keine Löwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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merkt.«
    Lilli hörte Jesahja mit wachsender Aufregung zu. »Sie könnten jede Nacht zusammen sein! Warum sind wir nicht eher darauf gekommen?«
    Jesahja lehnte sich erschöpft gegen die Mauer. Er war offensichtlich so schnell gelaufen, weil er es kaum erwarten konnte, Lilli von seiner Idee zu erzählen.
    »Lass uns Finn suchen.« Lilli klatschte begeistert in die Hände und rannte los. Jesahja stieß sich stöhnend von der Mauer ab und folgte ihr.
    Sie fanden Finn bei der Arbeit. Er stand vor dem Käfig des Leoparden. »Hallo ihr zwei«, sagte er, als er Lilli und Jesahja sah. »Feodor braucht dringend Abwechslung.«
    »Finn?«
    »Ja?«
    »Jesahja und ich haben uns da was für Shankar und Samira überlegt.«
    Finn warf Lilli einen vielsagenden Blick zu. »Was habt ihr denn jetzt schon wieder ausgebrütet?«
    Lilli und Jesahja erzählten ihm von ihrem Plan. Als sie geendet hatten, setzte Finn sich seufzend auf eine Stufe und ließ den Kopf in die Hände sinken. »Ihr beide kostet mich irgendwann nochmal den Job«, murmelte er. »Euer Plan ist echt abenteuerlich.«
    Lilli sah Finn fragend an. »Abenteuerlich ist doch was Gutes, oder?«
    Finn musste lachen. »Das kommt ganz darauf an. Eigentlich ist es verdammt gefährlich, einfach die Türen von Raubtierkäfigen offen stehen zu lassen. Die Raubkatzen wären total unbeaufsichtigt und könnten hinlaufen, wohin sie wollten – zu den Zebras, zu den Bergziegen oder zu irgendeiner anderen Beute. Und selbst, wenn sie kein anderes Tier anfallen würden, könnten sie trotzdem ein Riesenchaos veranstalten.«
    »Aber Shankar und Samira waren doch beim letzten Mal total brav und haben alles genau so gemacht, wie Lilli es ihnen gesagt hatte«, wandte Jesahja ein.
    »Das stimmt«, gab Finn zu und fuhr sich über das hellbraune Haar. Er sah Lilli und Jesahja ernst an. »Also gut, wir versuchen es heute Nacht einmal. Probeweise!«
    Lilli jauchzte auf und Jesahja schüttelte Finn überschwänglich die Hand. Gemeinsam gingen sie zu Samira und Shankar hinüber.
    Der Löwe stand auf dem Felsen und posierte für die Zoobesucher, doch dabei wirkte er auffallend lustlos. Als er zum Kampfteil seiner Show kam, schwang er seine Pranken nur langsam durch die Luft, und sein Brüllen klang nicht sonderlich gefährlich. »Pass auf. Zack. Ach was …« Müde schlurfte er wieder von seinem Felsen herunter. Dabei knurrte er: »Das muss für heute reichen.«
    Samira entdeckte Lilli und trat aus dem Schatten eines Strauches.
    Lilli lehnte sich gegen Samiras Gitter und raunte: »Wir haben einen Plan, der euch gefallen wird.«
    Finn ging unterdessen zu den Zoobesuchern, die vor Shankars Gehege standen. »Der Zoo schließt jetzt«, verkündete er und machte dabei eine Armbewegung in Richtung des Ausgangs. »Bitte verlassen Sie das Gelände.«
    Es war zwar erst fünf Minuten vor sechs, aber Lilli war froh, dass Finn die letzten Besucher fortschickte. So konnte sie in Ruhe mit Samira und Shankar sprechen.
    Sobald alle Zoobesucher verschwunden waren, erklärte Lilli dem Löwen und der Tigerin den Plan.
    Als Lilli fertig war, fragte Shankar: »Die Türen sind offen, aber man sieht es nicht?«
    »Ja, sie sind nur angelehnt. Wenn ihr dagegen drückt, gehen sie auf.«
    »Das ist ja toll!« Samiras Schwanz schlug hin und her.
    »Ihr dürft aber erst aus den Gehegen kommen, wenn alle Menschen fort sind.«
    Die Tigerin und der Löwe erklärten sich einverstanden.
    Finn ging zu den Käfigtüren, schloss sie auf und lehnte sie an. »Hoffentlich werde ich das nicht irgendwann ganz schrecklich bereuen«, murmelte er währenddessen.
    Lilli schärfte Shankar und Samira noch einmal ein, dass sie gegen Morgen, wenn es hell wurde, unbedingt in ihre Gehege zurückkehren mussten – noch bevor das Zoopersonal kam. Finn würde als Erster da sein und die Türen wieder abschließen.
    Shankar und Samira willigten ein, sich genau an die Regeln zu halten, und Lilli hatte keine Zweifel, dass sie das auch tun würden.

Die Königskobra
    Lilli und Jesahja wollten sich gerade zufrieden auf den Heimweg machen, da kam ihnen Trina entgegen.
    »Hey Dumpfbirne«, begrüßte die Blonde Lilli spöttelnd.
    Lilli zog eine Grimasse und Jesahjas Miene verfinsterte sich.
    Trina stellte sich den beiden breitbeinig in den Weg, und da sie ein ganzes Stück größer war, konnte sie auf Lilli hinabblicken, während sie verkündete: »Oberst Essig hat gesagt, du sollst nochmal kurz mit mir ins Reptilienhaus gehen. Da gibt es einen Problemfall, um den

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