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Liliane Susewind – Tiger küssen keine Löwen (German Edition)

Liliane Susewind – Tiger küssen keine Löwen (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Tiger küssen keine Löwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Stewner
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kommt Smoky denn hierher? Er verlässt doch die Wohnung nicht mehr …«
    »Das … also … das erklären wir dir später, Bao«, sagte Lilli. »Erst einmal muss ich mit Frau von Schmidt sprechen.«
    »Mit wem?«, fragte Frau Essig-Steinmeier mit hochgezogener Augenbraue, und Lilli erklärte kurz, dass die orangefarbene Katzendame Jesahja gehörte.
    Sodann wandte Lilli sich wieder an Frau von Schmidt. »Was machen Sie denn hier?«
    Die kleine Katze setzte sich hoheitsvoll. »Sir Smoky von Pong und meine Wenigkeit lustwandelten ein wenig durch den Zoo, als ich Ihren Hilferuf vernahm, Frau von Susewind. Ich sprang auf den Fenstersims und sah, dass Sie sich in Bedrängnis befanden.«
    Smoky schnurrte verzückt. »Sie sind eine solch furchtlose Abenteurerin, Madame de Schmidt. Grandios.«
    »Oh, wie reizend von Ihnen, Sir Smoky, ganz reizend.«
    Lilli unterbrach die beiden. »Und dann?«
    Frau von Schmidt rümpfte die Nase. »Wie ich sah, wollte sich ein aufdringlicher Riesenwurm Ihrer bemächtigen. Schamlos!« Sie schnupfte empört. »Obgleich ich eine ausgezeichnete Jägerin bin, sah ich mich jedoch nicht in der Lage, Ihnen persönlich behilflich zu sein. Der zahnige Wurm erschien mir mehr als ungehalten. Darüber hinaus hatten Sie ja eindeutig nach Graf Shankar und Frau Samira verlangt. Aus diesem Grunde bat ich Sir Smoky, mich einen Augenblick zu entschuldigen –«
    »Natürlich habe ich in diesem besonderen Falle bereitwillig einen Moment lang auf Ihre bezaubernde Gesellschaft verzichtet, Verehrteste«, warf Smoky ein. »Auch wenn mir dies äußerst schwerfiel, da ich –«
    »Und dann?«, ging Lilli abermals dazwischen.
    »Ich eilte zu Graf Shankar und Frau Samira, um ihnen von Ihrer misslichen Lage zu berichten.« Frau von Schmidt reckte verdrießlich das Kinn in die Höhe. »An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich den Grafen nach wie vor für ganz und gar unmöglich halte. Aber die außergewöhnliche Situation erforderte eben eine gewisse Toleranz meinerseits.«
    »Oh, was für ein großes Herz Sie haben, Madame!«, gurrte Smoky.
    Lilli zog die Stirn in Falten. Shankar und Samira hatten ihren Hilferuf gar nicht gehört? Am liebsten hätte sie Frau von Schmidt danach gefragt, doch die Direktorin, Finn und Herr Pong sollten nicht misstrauisch werden. Das, was die Katzen sagten, verstanden die drei zwar nicht, Lillis Worte hingegen schon.
    Frau von Schmidt beantwortete Lillis Frage jedoch bereits im nächsten Moment, ohne dass Lilli etwas gesagt hatte. »Die Wohnstätte von Graf Shankar und Frau Samira ist zwar nicht weit entfernt, doch Ihren Ruf vernahmen die beiden durchaus nicht, Frau von Susewind. Dazu hätten Sie sehr viel lauter schreien müssen.« Die Katze streckte sich, als wäre sie gerade aus einem Nickerchen erwacht. »Wäre es unangemessen unbescheiden, festzustellen, dass Sie ohne meine Hilfe von dem zahnhaften Kriechwesen verspeist worden wären?«
    »Nein, keinesfalls«, murmelte Lilli. »Ich danke Ihnen von ganzem Herzen.«
    »Wofür?«, fragte Jesahja, doch Lilli winkte ab und wechselte schnell das Thema.
    »Bao«, sagte sie, »ich habe vor einiger Zeit mit deinem Kater gesprochen, und er hat mir erklärt, dass er eure Wohnung nicht mehr verlässt, weil er schlecht sehen kann. Er läuft ständig gegen alle möglichen Hindernisse. Jesahjas Katze hat sich allerdings bereit erklärt, ihn zu begleiten, wenn er nach draußen geht, und wie du siehst, verstehen sich die beiden prächtig. Smoky war schon öfter mit ihr unterwegs.«
    Herr Pong schüttelte erstaunt den Kopf, ebenso Bao. »Das ist ganz schön verrückt.«
    Finn stimmte zu. »Ich habe noch nie zwei Katzen derart harmonisch zusammen herumlaufen sehen.«
    »Tiere verhalten sich oft ungewöhnlich, nachdem sie Liliane kennengelernt haben«, äußerte Frau Essig-Steinmeier. »Es scheint fast, als würden sie durch den Kontakt mit Liliane ein bisschen menschlicher werden.«
    Jesahja nickte. Dieses Phänomen hatte er auch schon beobachtet.
    Frau von Schmidt erhob sich. »Sir Smoky, lassen Sie uns unseren Ausflug fortsetzen und dem bestechend adretten Leoparden einen Besuch abstatten.«
    »Sehr gern, Madame, mit Vergnügen.« Smoky folgte Frau von Schmidt. »Die Gespräche mit Fürst Feodor sind wirklich ausnehmend erbaulich.«
    »Ganz erstaunlich erbaulich«, stimmte die Katze zu. »Was für eine vortreffliche Bekanntschaft, finden Sie nicht auch?«
    »In der Tat, Verehrteste, in der Tat.«
    »Auf Wiedersehen«, sagte Lilli zu

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