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Lilians Verfuehrung

Lilians Verfuehrung

Titel: Lilians Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Schneider
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Steintauben und tönernen Zapfen verziert war. Kitschig und altmodisch, aber zum Ambiente des Hauses passend .
    „Ich wünsche Ihnen ganz viel Freude hier, Lilian!“, rief Madame Petrowitsch hi nter ihr her. „Wenn Sie etwas brauchen, fragen Sie mich! Sie wissen ja, wo Sie mich finden.“
    Dann hörte sie die Tür in ihrem Rücken zufallen, während sie hinter Marc herging.
    Er sprach kein Wort auf dem Weg, führte sie zwei Treppen hinauf und anschließend durch einen langen Gang, von dem viele Türen abgingen. Auch hier oben zierten erotische Bilder und Gemälde die Wände, die sie jedoch nicht weiter begutachtete; helles Sonnenlicht fiel durch die großzügigen, gerundeten Sprossenfenster auf den polierten Boden.
    Am Ende des Flures blieb er stehen und stieß eine Tür auf.
    „Bitte, nach dir“, sagte er lächelnd. Lilian schob sich an ihm vorbei in das Zimmer und sah sich staunend um. Es war groß, hell, aber nur spartanisch eingerichtet. Das Beeindruckendste darin war das riesige Bett in der Mitte. Es war auf einem kleinen Podest mit zwei Stufen aufgestellt, hatte einen Himmel aus flatterndem, weißen Leinen und war mindestens doppelt so breit wie ein durchschnittliches französisches Bett.
    „Wow“, entfuhr ihr, und Marc lachte leise.
    „Nur das Nötigste. Es soll ja nichts ablenken von dem eigentlichen Zweck deines Besuches.“
    Lilian ließ sich auf die Matratze fallen und beobachtete, wie der blonde Mann ihren Koffer zum Kleiderschrank trug und dort abstellte.
    „Wie wäre es mit einem kleinen Drink zur Begrüßung?“, fragte er, und noch ehe sie antworten konnte, hatte er sich schon gebückt und öffnete einen Kühlschrank, der in einer Ecke stand.
    „Wie du siehst, ist in den Räumen alles sehr reduziert. Keine Fernseher - bis auf den im Kino unten, natürlich - keine Bücher, aber es gibt eine Bibliothek mit erotischer Literatur im Haus, und natürlich keine Computer oder so etwas.“
    Er öffnete gekonnt eine Champagnerflasche und schenkte ein Glas ein. Lilian sah, dass seine Finger etwas zitterten. Offenbar war er nervös. Gut so! Dann war sie die nicht die Einzige, die sich seltsam fühlte.
    „Du bist also mein Betreuer?“ Sie traute sich nicht, genauer nachzufragen, was das alles beinhaltete. Vielleicht würde er ihre Frage richtig deuten und sie genauer aufklären?
    „Keine Angst. Ich weiß, warum du hier bist, und werde alles tun, damit dir der Aufenthalt hier gefällt. Allerdings muss ich gestehen, dass du meine erste Schülerin bist, ich habe erst gestern hier angefangen .“
    Seine leicht gebräunten Wangen röteten sich, was sie sehr charmant fand. Ebenso wie die Tatsache, dass sie beide Novizen waren.
    Seine braunen Augen wirkten warm und weich, wie flüssige Schokolade. Sie waren sehr dunkel, was einen reizvollen Kontrast zu seinen hellen Haaren und dem kleinen Bärtchen bildete.
    Während sie einen Schluck von dem prickelnden Champagner nahm , machte er es sich neben ihr auf dem Bett bequem und fing an, sein Hemd aufzuknöpfen.
    Lilian erstarrte mit dem Glas an den Lippen und musterte den Mann neben ihr aus den Augenwinkeln . Er hatte doch wohl nicht vor, jetzt schon über sie herzufallen? Ihr Herz klopfte heftig gegen den Brustkorb, und ihre Finger wurden so feucht, dass sie fürchtete, das Glas könnte ihr aus der Hand rutschen. Sie umklammerte den dünnen Stiel fester und schloss kurz die Augen.
    „Marc, ich ...“
    „Keine Sorge“, flüsterte er. Plötzlich war sein Gesicht dicht an ihrem Körper, sie spürte seinen Atem an ihrer Wange. Ein Schauer lief über ihren Rücken, als sie den muskulösen Oberkörper unter dem geöffneten Hemd sah, den nur ein zarter blonder Flaum zierte. „Entspann dich.“
    Das Glas zitterte, als er es ihr aus der Hand nahm und auf dem Nachttisch abstellte. Dann war er wieder nah, sehr nah. Viel zu nah!
    Lilian sprang auf und zupfte hektisch an ihrer Bluse. In alter Gewohnheit hatte sie am Morgen eins ihrer Bürokostüme aus dem Schrank gezogen und übergestreift. Jetzt fühlte sie sich in diesem Aufzug so fehl am Platz wie ein Pinguin in der Sahara.
    „Ich würde mich gern etwas frisch machen, umziehen und so“, sagte sie schärfer als beabsichtigt.
    Marc grinste und lehnte sich auf seine Ellbogen gestützt zurück. Seine Bauchmuskeln zuckten unter dem Hemd, und Lilian fuhr sich unwillkürlich mit der Zunge über die Unterlippe.
    Himmel, was war denn mit ihr los? Sie reagierte doch sonst nicht so auf Männer, nicht einmal, wenn sie so

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