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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Carolee«, sagte Clare. »Ob die es auch okay finden, oder ob sie Änderungswünsche haben?«
    Sie kam nicht mehr dazu, denn von unten drang lautes Kriegsgeschrei zu ihnen herauf. »Scheint so, dass meine Jungs eingefallen sind. Eigentlich wollte ich sie bei Alva abholen und dann mit ihnen noch Pizza essen gehen, aber offenbar werden sie jetzt direkt hergebracht.«
    Es klang, als würde eine Büffelherde über die Prairie donnern, als die drei Kinder die Treppe heraufstürmten.
    »Mom! Mrs Ridenour und ihr Mann haben gesagt, dass sie auch Pizza essen wollen. Können wir uns vorher das Hotel ansehen?« Ihr ältester Sohn Harry warf sich ihr kurz in die Arme, um sogleich weiterzurennen.
    »Warte, warte!« Seine Mutter schlang einen Arm um Liam, ihren Zweitältesten, der ihr linkes Bein umklammert hielt, und hob den Jüngsten, Murphy, auf ihre Hüfte.
    Der Kleine gab ihr einen feuchten Kuss. »Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und Kekse gegessen und Domino gespielt und Ben und Yoda gefüttert, und Mr Ridenour hat jedem von uns zwei Dollar für den Megatouch geschenkt, weil wir so brav waren.«
    »Das freut mich sehr.«
    Liam legte seinen Kopf in den Nacken und sah flehend zu ihr auf. »Können wir jetzt gehen, Mom, und uns alles angucken?«
    »Aber nicht rennen und nichts anfassen!« Sie zauste Liams goldbraune Locken.
    »Dachte ich mir doch, dass ich die Rasselbande gehört habe.«
    »Grandma!« Die drei stürmten gleichzeitig auf Justine zu. Sie ging in die Hocke, zog die Kinder in die Arme und sah ihre zukünftige Schwiegertochter strahlend an.
    »Ich bin Großmutter. Etwas Schöneres gibt es für mich nicht«, sagte sie und gab jedem der Jungen einen Kuss.
    »Dürfen wir uns dein Hotel ansehen, Grandma?« Murphy schaute sie mit großen braunen Augen treuherzig an und setzte sein engelsgleiches Lächeln auf, dem niemand widerstehen konnte. »Bitte? Wir fassen auch nichts an.«
    »Ich geh mit ihnen herum«, sagte Beckett, der gerade zur Tür hereinkam. Am besten fangen wir oben an, damit wir Ry nicht in die Quere kommen, der den Ridenours gerade das Erdgeschoss zeigt. Aber sie tauchen sicher jeden Augenblick hier oben auf.«
    »Kommst du mit, Grandma? Bitte. Bitte.« Harry zog an Justines Hand.
    »Ist doch Ehrensache.«
    »Beck sagt, wenn alles fertig ist, dürfen wir hier übernachten.« Liam packte Justines andere Hand, während Murphy die Arme nach Beckett ausstreckte. »Und in einem von den großen Betten schlafen. Übernachtest du dann auch hier?«
    »Tu ich. In der ersten Nacht schlafen wir alle hier. Owen und Ryder werden ebenfalls da sein.«
    Als sich die kleine Gruppe zum Gehen wandte, lehnte Avery sich für einen kurzen Moment an Owen. »Ist das nicht ein schönes Bild? Einfach wunder-, wunderschön? Clare und die Jungs, Clare und Beckett, Clare und Beckett und die Jungs. Und deine Mutter mittendrin.« Theatralisch griff sie sich ans Herz. »Wenn ich sie alle so zusammen sehe, bin ich jedes Mal total gerührt.«
    »Ich betrachte es pragmatischer – es nimmt mir und Ry den Druck. War nur ein Witz«, erklärte er eilig, als sie ihre Augen argwöhnisch zusammenkniff. »Nein, Mom ist vollkommen verrückt nach den Kindern.«
    »Sie ist bestimmt eine tolle Großmutter.«
    »Ja, schade nur, dass Dad es nicht mehr erlebt. Er wäre mit Sicherheit ein begeisterter Großvater gewesen.«
    »Ich weiß.« Sie rieb ihm aufmunternd den Rücken. »Er konnte wirklich großartig mit Kindern umgehen. Ich erinnere mich noch genau daran, wie wir bei euch gegrillt haben und er mit uns herumtobte. Ich war total verrückt nach ihm. Und immer wenn er meinen Dad besuchte, hat er mich angegrinst und gefragt: ›Na, Rotschopf, was gibt’s Neues?‹« Sie stieß einen Seufzer aus. »Anscheinend bin ich heute Abend ziemlich sentimental.«
    »Für Dad hast du immer zur Familie gehört.«
    »Ach, Owen …«
    »Ehrlich. Dein Vater war für ihn fast so etwas wie ein Bruder, und deshalb betrachtete er dich ebenfalls als Familienmitglied. Er hat mir sogar irgendwann mal gesagt, ich müsse immer auf dich aufpassen.«
    »Nein, sollst du nicht.«
    »Doch.« Er zog leicht an ihren kurzen kupferroten Haaren, die sie mit geringem Erfolg wieder wie früher zu einem Pferdeschwanz zusammenzubinden versucht hatte. »Übrigens muss ich dich und die anderen noch loben: Ihr habt die Bibliothek super eingeräumt. Und schnell dazu.«
    »War schließlich auch hervorragend organisiert und vorbereitet«, entgegnete sie lachend und gab ihm einen Schubs.

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