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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Optimismus?«
    »Darauf, dass du schon immer eine kleine Schwäche für sie hattest.«
    »Stimmt vielleicht sogar …«
    »Und das dürfte auf Gegenseitigkeit beruhen. Sonst hätte sie sich bestimmt schon vor Jahren an mich rangemacht.« Grinsend biss Ryder ein Stück von dem Blätterteig ab. »Also find endlich raus, ob mehr dahintersteckt. Was kann schon groß passieren?«
    »Was, wenn’s nicht so läuft? Dann ist es aus und vorbei mit unserer Freundschaft. Das ist es, was mich zurückschrecken lässt.«
    Ryder schüttelte den Kopf und gab D.B. das letzte Viertel seiner ersten Hühnchentasche, ehe er sich umgehend die zweite nahm. »Wir reden hier von Avery. Vielleicht läuft es tatsächlich nicht so, wie du es dir wünschst . Aber eure Freundschaft wird deshalb ganz sicher nicht den Bach runtergehen.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil ihr beide euch seit Ewigkeiten kennt und vertraut. Und viel zu sehr aneinander hängt. Unter Umständen wird es vorübergehend mal ein bisschen schwierig, doch das kriegt ihr sicher in den Griff. Aber bis es so weit ist, wünsch ich dir viel Spaß, wenn du mit unserem heißen Rotschopf in die Kiste springst.«
    Owen tauchte einen Taco in die Salsa. »Jedenfalls kichert sie nicht blöd.«
    »Das ist eindeutig ein zusätzlicher Grund, mit ihr ins Bett zu gehen.«
    Owen lachte. »Als ob alles so einfach wäre.«
    Ryder streckte seinen Arm in Richtung Kühlschrank aus und griff nach zwei neuen Flaschen Bier. »Denk drüber nach, falls es dich beruhigt – nur beeil dich damit ein bisschen. Sonst ist es vielleicht zu spät.«
    Er befolgte den Rat seines Bruders nicht und verschob die Entscheidung ständig. Redete sich ein, nicht die richtige Muße zu haben. Während der ganzen auf das Gespräch folgenden Woche stürzte er sich in die letzten Arbeiten, die im Hotel anfielen. Er sägte und pinselte, hängte Spiegel auf, packte Kisten aus, baute Lampen zusammen, nahm Lieferungen entgegen und schleppte unzählige Möbel die Treppen hinauf.
    Irgendwann passte ihn seine Mutter ab und zog ihn durch die Tür des E&D. »Ich hab ein kleines Gemälde aufgetrieben, das perfekt in dieses Bad passt. Hier, häng es bitte gleich auf.«
    »Aber wir wollten die Bilder doch erst aufhängen, wenn …«
    »Das gilt nicht für dieses Zimmer. Wir haben alles zusammen, und da wäre es doch albern zu warten. Den Spiegel dahin, bitte.« Sie wies auf die schmale Wand zwischen den beiden Balkontüren. »Und ins Bad dieses entzückende Bild und die gerahmten Häkelarbeiten deiner Großmutter. Wie gut, dass wir alles aufgehoben haben.« Sie betrat das Bad und klopfte an die Wand.
    »Hope bringt gleich noch die anderen Utensilien für das Bad einschließlich Handtüchern. Dann haben wir endlich einen Raum, der komplett ist.«
    »Ich dachte, das ›Penthouse‹ …«
    »Da fehlen noch ein paar Bilder, und deshalb ist es nicht wirklich fertig. Im Gegensatz zu diesem Zimmer.«
    Sie trat vor das Bett, dessen Kopf- und Fußteil mit lavendelfarbenem Brokat bezogen waren. »Während du das Bild aufhängst, kümmere ich mich um die Bettwäsche.«
    »Bis zur Eröffnungsparty sind es noch drei Wochen …«, fing er an, doch sie bedachte ihn mit ihrem keinen Widerspruch duldenden Blick.
    »Okay, okay.«
    Er gab auf und machte sich an die Arbeit. Unter strenger mütterlicher Überwachung. »Ein bisschen tiefer, höher, ein Stückchen nach rechts, nein, nach links.« Ohne solches Hin und Her lief es bei Justine nie ab. Wie immer allerdings hatte sie einen sicheren Blick bewiesen: Das kleine Gemälde mit den weichen Pastelltönen war wie geschaffen für den Raum, nicht zuletzt weil es so typisch englisch wirkte und aus der viktorianischen Zeit stammte wie das literarische Liebespaar, dem das Zimmer gewidmet war.
    Kaum hing das Bild, kam Hope und brachte in einem Wäschekorb die restlichen Dekogegenstände für das Zimmer sowie die Sachen fürs Bad, einschließlich der dicken Frotteetücher. Sie schaute sich im Raum um.
    »Sie sind einfach perfekt«, erklärte Hope und deutete auf die gerahmten Häkeldeckchen.
    »Das sind sie.« Justine, die gerade die Bettdecke glatt strich, hielt inne und richtete sich auf. »Und bestimmt würde unsere Grandma sich freuen, dass sie hier einen so schönen Platz gefunden haben. Genau wie die Häkelarbeiten von Averys Großmutter im J&R.«
    »Ich finde es großartig, dass du auch solche Dinge für die Ausstattung der Zimmer heranziehst. Das macht es irgendwie persönlicher. Ganz abgesehen davon

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