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Lilientraeume

Lilientraeume

Titel: Lilientraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit Clare noch mal die Sache besprechen.«
    »Okay, das hätten wir.« Owen klappte sein Notizbuch auf. »Und jetzt zum Mittagessen. Sagt mir, was ihr wollt. Dann geb ich die Bestellung drüben auf.«
    Noch während er die Liste schrieb, drang das Knallen der Champagnerkorken aus der Küche an sein Ohr. Er sah seine Familie grinsend an. »Willkommen in unserem Hotel.«

8
    A very hatte sich angeboten, Hopes Küche im Dachgeschoss des Hotels einzuräumen. Küchen mochte sie und hielt sie in Ordnung, vor allem wenn alles so neu war wie hier. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob die Freundin am Ende nicht doch komplett umräumen würde.
    »Deine Wohnung ist echt toll. Es macht richtig Spaß, hier herumzuwerkeln«, rief sie Hope zu, die gerade im Bad ihre Kosmetiksachen verstaute. »Schade nur, dass Clare nicht kommen konnte.«
    »So ist das eben, wenn man Kinder hat.«
    »Stimmt. Wünschst du dir eigentlich welche?«
    »Sicher. Irgendwann. Und du?«
    »Auf jeden Fall. Vor allem wenn ich mir Clare und ihre Jungs anschaue. Da kann man schon neidisch werden.« Avery schob die erste Besteckschublade zu und nahm sich die nächste vor. »Aber es ist nun mal Tradition, vorher zu heiraten – und da liegt das Problem.«
    »Du bist viel zu romantisch, um eine Hochzeit als Problem zu betrachten.«
    »In Bezug auf andere kann man leicht romantisch sein, weil man selbst kein Wagnis eingeht. Wie dem auch sei: Für dich fängt erst mal ein anderes Abenteuer an – neuer Job, neue Wohnung. Hast du eigentlich keine Angst, wenn du jetzt zunächst ganz alleine in dem Gebäude schlafen wirst? Ich meine, bevor die ersten Gäste kommen.«
    »Nein.« Hope streckte den Kopf durch die Badezimmertür. »Trotzdem fände ich es nett, wenn du mir heute Abend Gesellschaft leisten würdest. Du darfst dir sogar ein Gästezimmer aussuchen.«
    »Wahnsinn!« Triumphierend reckte Avery Gabeln und Löffel in die Luft. »Ich dachte schon, du fragst mich nie. Ist das auch bestimmt okay?«
    »Hundertprozentig. Justine hat mich sowieso gebeten, bis zur Eröffnung alle Zimmer zu testen. Nicht dass sich erst später irgendwelche Probleme mit Abflüssen, Elektrizität, den Matratzen oder was weiß ich zeigen. Allerdings zieh ich es vor, heute in meiner eigenen Wohnung zu schlafen – schließlich ist es meine erste Nacht hier. Und wenn du magst, bist du mein allererster Gast.«
    »Ich hab mich schon entschieden: für ›Titania und Oberon‹. Dann könnte ich diese grandiose Kupferwanne einweihen. Oder, nein, warte. ›Jane und Rochester‹. Dort hätte ich einen Kamin und eine Kupferwanne. Oder …«
    Hope kam lachend aus dem Bad. »Die Qual der Wahl – ein echtes Problem, nicht wahr?«
    »Aber ein sehr angenehmes. Vielleicht sollte ich einfach auslosen, denn Nieten sind ohnehin nicht dabei. Hat Owen bereits ein Zimmer für den Eröffnungsabend ausgewählt?«
    »›Nick und Nora‹.«
    »Gut, dann muss ich über diesen Raum nicht weiter nachdenken. Ich geh mal davon aus, dass ich wahrscheinlich mit ihm dort übernachten werde. Bis dahin sollten wir eigentlich so weit sein.«
    »Ach ja?«
    »Ja. Wir lassen uns bloß noch ein wenig Zeit. Um ganz sicherzugehen, dass es nicht nur eine verrückte Laune ist.« Nachdenklich schob sie eine Schublade zu und drehte sich zu ihrer Freundin um. »So fühlt es sich allerdings nicht an.«
    »Weshalb sollte es auch? Er ist ein toller Kerl: attraktiv, intelligent, nett, und ihr zwei kommt prima miteinander aus.«
    »Genau deshalb hab ich ja Angst. Was ist, wenn unsere Beziehung Schaden leidet, weil wir plötzlich miteinander schlafen? Oder ganz in die Brüche geht? Zumindest wird es unser Verhältnis nachhaltig verändern – selbst wenn es gutgeht, ist es nie mehr so wie früher. So unbeschwert.«
    »Ach was, damit kommt ihr bestimmt wunderbar klar.«
    »Das hoffe ich sehr. Ich muss übrigens in dem Zusammenhang noch etwas mit dir besprechen. Dazu sollte ich vielleicht erklären, was letzte Nacht passiert ist …«
    Hope stemmte die Fäuste in die Hüften und sah die Freundin forschend an. »Hast du etwa bereits mit ihm geschlafen und mir noch nichts davon erzählt?«
    »Nein. Fast wäre es dazu gekommen, und dabei hat alles damit angefangen, dass er mir eine Rolle Tesafilm geliehen hat.« Avery brach ab, als sie Hopes verständnisloses Gesicht sah. »Ach egal, das alles ist eigentlich uninteressant. Nur als wir beschlossen, nicht zu mir nach oben zu gehen – wir saßen nämlich unten im Restaurant … Vergiss es, das

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