Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
Vom Netzwerk:
reagiert.
    Leise seufzend setzt Victor sie ab und nimmt ihr die Augenbinde vom Gesicht, bevor er sie fest in seine Arme schließt. Josie atmet ein wenig auf und erwidert seine Umarmung einfach. „Wahrscheinlich kann ich schon froh sein, dass du nicht nackt rumläufst.“, murmelt sie seufzend, während sie sachte über sein Hemd streicht.
    „Du machst dir vollkommen überflüssige Sorgen.“, lacht Victor leise und haucht ihr einen Kuss auf die Stirn. „Michael, Dr. Spellman, findet meinen Gesundheitszustand ‚schon unverschämt gut’ – und das war ein wörtliches Zitat.“
    „Kann ich dir das einfach glauben oder muss ich ihn anrufen?“, fragt Josie trocken zurück und blinzelt ihn von unten her an. Sie befinden sich auf der großen Terrasse hinter dem Haus und es ist inzwischen dunkel, sodass Josie sich schnell an die Lichtverhältnisse gewöhnt hat.
    „Würde ich dich wegen so was anlügen?“ kontert Victor lachend.
    Josie schaut ihn einen Moment lang forschend an und grinst dann. „Ja, würdest du.“, behauptet sie frech. „Wenn du es für nötig halten würdest ... und zwar ohne mit der Wimper zu zucken.“
    „Stimmt.“, gibt Victor breit grinsend zu. „Aber dann hätte es heute auch ein anderes Spiel gegeben.“ Zärtlich streichelt er ihr über die Wange und fügt ein wenig ernster hinzu: „Wenn ich so schonungslos deine Grenzen austeste, muss ich im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte sein. Alles andere wäre zu riskant. Heute bin ich sogar ein wenig über diese Grenzen hinausgegangen; noch zwei, drei Schläge mehr und du hättest tatsächlich dein Safeword benutzen müssen.“
    Josie zuckt mit den Schultern und lehnt sich schwer an seine Brust. „Möglich“, sagt sie leise und pustet hörbar die Luft aus den Lungen. „ich weiß es nicht wirklich. Ich war vor allem verwirrt. Vor allem die letzten Schläge haben scheußlich wehgetan, aber andererseits...“ Sie seufzt schwer in seine Brust.
    „Schon gut.“, meint Victor sanft und streichelt zärtlich ihren Rücken. „Das ist völlig normal. Du fragst dich, wie etwas so Schmerzhaftes so intensive Lustgefühle auslösen kann. Es ist alles eine Frage der Interpretation ... und es ist wirklich erstaunlich, wie lange es dauern kann, bis das Ganze kippt und der Schmerz als Alarmsignal die Oberhand gewinnt.“ Lächelnd hebt er ihr Kinn, um ihr in die Augen zu schauen. „Ich danke dir für deine Kooperation, Kleines.“
    Josie zuckt verlegen die Achseln und schluckt trocken, dann legt sie den Kopf seufzend wieder an seine Brust.
    „Wir sollten dich jetzt endlich aufwärmen gehen.“, meint Victor. „Du bist verständlicherweise erschöpft. Ich hoffe, Jeffrey hat das Badewasser nicht zu heiß einlaufen lassen...“
    Den Arm fürsorglich um ihre Schultern gelegt, betritt er mit ihr das Haus.
     
    Eine knappe Viertelstunde später sitzt sie neben Victor in der großen Wanne seines Badezimmers. Eigentlich hat sie gedacht, dass es zumindest zu Anfang wenig angenehm würde, mit all den Striemen auf ihrem Körper, doch es hat nur ein klein wenig gebrannt, als Victor ihr ins warme Wasser geholfen hat ... und das auch nur an ein paar kleineren Stellen. Leise seufzend schließt sie die Augen und versucht, sich ein wenig in dem milchig trüben Wasser treiben zu lassen, bis Victor nachdrücklich ihre Schultern ergreift und sie zu sich auf den Schoß zieht.
    „In deinem Zustand ist es keine gute Idee, in der Wanne zu dösen.“, findet er. Lächelnd nimmt er zwei Champagnergläser vom Rand des kleinen Pools und reicht eines davon Josie. Dann drückt er einen Knopf, worauf das Wasser zu sprudeln beginnt. Sie stoßen an und nehmen einen Schluck, während Josie einen nachdenklichen Blick auf das milchtrübe Wasser wirft und es zwischen den Fingern der freien Hand hindurch fließen lässt.
    „Jeffrey hat Buttermilch und Honig ins Badewasser gegeben“, beantwortet er ihre ungestellte Frage, „das wird deine Haut ein wenig beruhigen.“
    Eine Weile ist es still zwischen den Beiden, das Blubbern des Wassers lullt Josies Gedanken allmählich ein.
    „Kannst du dich an die Nacht erinnern, als ich dir diese Spielbeziehung vorgeschlagen habe?“, fragt Victor plötzlich leise.
    „Natürlich.“, antwortet Josie lächelnd. „Sogar ziemlich gut.“
    „Ich hab dir damals gesagt, dass ich dich sehr ins Herz geschlossen habe.“, fährt er zögernd fort.
    Josie dreht sich lächelnd zu ihm herum. „Und dass du nicht wüsstest, ob da mehr

Weitere Kostenlose Bücher