Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Röbke
Vom Netzwerk:
keinen blassen Schimmer habe, Pia.“
    „Wie?!“ Ihre Freundin sieht sie reichlich irritiert an.
    „Oh, anfangs habe ich noch versucht, Victor auszuhorchen“, erklärt Josie vergnügt, „aber seine Geheimniskrämerei hat nicht nur das gesamte Personal eingeschlossen, sondern ging schließlich sogar so weit, dass ich nicht einmal beim Kofferpacken ein Mitspracherecht hatte. – Ich habe also keine Ahnung, was er morgen mit mir vorhat; zuzutrauen wäre ihm so ziemlich alles, was man sich auch nur entfernt vorstellen kann.“
    Pia schaut ihre Freundin einen langen Augenblick lang forschend an, dann breitet sich ein irgendwie verdutztes Grinsen in ihrem Gesicht aus. „Und du liebst es, oder?“, fragt sie. Ihr Grinsen wird breiter.
    Josie nickt lächelnd und mit einem glücklichen Strahlen in den Augen. „Etwas anderes zu behaupten, wäre glatt gelogen.“, sagt sie freiheraus.
    „Dann ist ja gut.“, findet Pia. „Aber wobei soll ich nun so dringend helfen?“
    Josie räuspert sich ein bisschen umständlich. „Du musst mir beim Umziehen helfen; in dem Kleid schaffe ich das nicht allein.“, erklärt sie und zieht den Latexslip verlegen ein stückweit aus dem Dekolletee, um ihn gleich darauf wieder ins Korsett zu stopfen.
    „Oh!“, macht Pia verblüfft. „Darf ich fragen, wieso ausgerechnet jetzt?“
    „Na ja“, druckst Josie herum, während ihre Wangen nun doch zart erröten, „ehrlich gesagt weiß ich das noch nicht.“ Sie rückt ein bisschen näher und senkt die Stimme verschwörerisch und gesteht: „Aber ... Victor hat sich da sehr deutlich ausgedrückt.“
    „Wie?!“, hakt Pia empört nach, doch Josie beschwichtigt sie schnell mit einem Streicheln über ihren Arm und einem verlegenen Lächeln.
    „Er har mich Jungfer genannt.“, sagt sie. „Pia, ... ich glaube, ich muss dir da was erklären. – Aber lass uns dafür lieber irgendwohin gehen, wo wir ungestört sind.“
     
    Als sie schließlich lachend aus der Damentoilette kommen, wartet Victor bereits grinsend vor der Tür und während nun Pias Kichern noch ein bisschen lauter wird, errötet Josie zart und schluckt plötzlich schwer.
    „Wie es scheint, habt ihr euch gut amüsiert“, meint Victor freundlich, „was hat euch aufgehalten?“
    „Oh“, ergreift Pia lachend das Wort, „nur der etwas störrische Rock ... und diese extrem engen Toilettenkabinen.“
    Victor küsst Josie lächelnd auf die Stirn, während er ihre Hand nimmt. „Komm, Weib!“, fordert er weich. „Wir werden jetzt dein Strumpfband versteigern.“
    Josie schaut ihn irritiert an. „Was?“
    „Wir werden es für einen guten Zweck an den Meistbietenden verkaufen.“, erklärt er nüchtern. „Ich bin sehr gespannt, wie viel es bringen wird.“ Sein Ton ist vollkommen sachlich, doch seine dunklen Augen glitzern vor Vergnügen und Schalk, während Josies Augen sich zunehmend vor Entsetzen weiten. „Bist du mit einer Spende an Ignition Aid einverstanden?“, fragt er unbeeindruckt. „Ich finde es passend, zumal du ja demnächst meinen Posten im Stiftungsrat übernehmen wirst.“
    Josie hat sich ein wenig gefangen, auch wenn Pia gar nicht mehr aus dem mühsam unterdrückten Kichern herauszukommen scheint. „Ja, stimmt.“, meint sie beinahe mechanisch, Victor misstrauisch belauernd. „Ignition Aid kann jeden Penny gebrauchen.“
    Pia hat es tatsächlich geschafft, ihr Kichern abzustellen. „Entschuldigt“, mischt sie sich ins Gespräch ein, „aber wäre es nicht sinnvoller, Gebote festzulegen – sagen wir zehn Pfund – und das Geld direkt nach der Abgabe des Gebots einzusammeln? Das Strumpfband bekommt dann der, der als Letzter eins abgibt. – So kommt in der Regel mehr Geld zusammen.“
    In Victors Gesicht breitet sich ein schräges Grinsen aus und das Funkeln seiner Augen wird noch enthusiastischer. „Keine schlechte Idee.“, gibt er nachdenklich zu. „Aber zehn Pfund sind natürlich indiskutabel. Hmm... Bei der Dichte an High Society Prominenz, die sich im Moment noch im Saal befindet... Ich denke, 500 Pfund wären da angemessen. Vielleicht sogar in Form von Schuldscheinen, falls jemand nicht genug Bares dabei hat.“
    Josie sieht ihn mit erschrocken geweiteten Augen von unten her an. „Aber das zahlt doch keiner!“, entfährt es ihr entsetzt.
    „Darauf würde ich an deiner Stelle nicht wetten, Liliana, mein Herz!“, findet Victor in einer sehr seltsamen Mischung aus Ernsthaftigkeit und durchtriebenem Schabernack.
    Josie wird auf der Stelle feuerrot im

Weitere Kostenlose Bücher