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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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meinen Vater gefangen. Ich muss ihm um Mitternacht das Bernstein-Amulett ins Kindermoor bringen, ansonsten wird mein Vater sterben.«
    »Und wie sollte ich dir dabei helfen können?«, fragte Matt zweifelnd.
    »Du bist ein Mensch und deswegen der Einzige, über den Belial keine Macht hat. Wenn mir jemand gegen diesen Erzdämon beistehen kann, dann du.«
    »Aber damit verstößt du gegen deinen Schwur!«
    »Der ist mir vollkommen egal, Matt. Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe? Belial will meinen Vater töten, wenn ich ihm nicht das Amulett bringe!«
    Matt sah auf seine Armbanduhr. »Dann sollten wir keine Zeit mehr verlieren.«
    »Du hilfst mir?«
    Matt lächelte und zuckte mit den Schultern. »Wozu sind Freunde denn da?«
    »Aber dein Auftritt …«

    »Hast du nicht gesagt, es geht um Leben und Tod?«, unterbrach er sie und schob sie entschlossen durch die voll besetzten Zuschauerreihen. Fast wären sie dabei Miss Tinkelton in die Arme gelaufen, wenn Matt und Lilith nicht rechtzeitig in Deckung gegangen wären. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menschenmassen der Devilstreet, bis sie endlich am Ende einer ruhigen Gasse vor einem hohen Zaun angelangt waren.
    »Hier muss es sein!«, sagte Lilith und warf einen kritischen Blick nach oben. Der Zaun war höher, als sie erwartet hatte, er erstreckte sich in einer endlosen Reihe um das Dorf und seine Oberseite war mit einem Band spitzer Lanzen bestückt.
    Die Einwohner Bonesdales hatten tatsächlich an alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen gedacht, um die Insel nach Einbruch der Dunkelheit für Besucher öffnen zu können. Verständlich, dass sie hierbei insbesondere den Zugang zum Kindermoor abgeriegelt hatten, um zu vermeiden, dass Feierlustige oder Betrunkene dem Moor zu nahe kamen und das Halloweenfest für sie am Ende einen tödlichen Ausgang nahm.
    »So ein Mist!«, ärgerte sich Lilith.
    Matt rüttelte am Zaun. »Er scheint stabil genug zu sein, um unser Gewicht zu tragen. Theoretisch müssten wir drüberklettern können. Die Lanzen allerdings sehen mir nicht ungefährlich aus.«
    »Wir könnten unsere Jacken über die Spitzen der Lanzen legen«, schlug Lilith vor.
    Matt blickte bedauernd auf sein nobles Jackett, das er für seinen Bühnenauftritt trug. »Miss Tinkelton wird mir den Hals umdrehen, wenn ich das gute Stück mit einem Loch zurückbringe.«

    Er schwang das Jackett zielsicher nach oben, wo es direkt auf den Lanzen landete. Schon machte er sich daran, am Zaun hochzuklettern, als ihn Lilith zurückhielt.
    »Moment!« Sie horchte auf.
    Ihnen näherten sich Stimmen.
    Lilith zog Matt in den Schatten eines nahe gelegenen Hauseingangs. Auch das noch! Zwei Männer aus Bonesdale patrouillierten gemächlichen Schrittes am Zaun entlang. Anscheinend waren sie für die Sicherheit zuständig und achteten darauf, dass keiner der Besucher auf dumme Ideen kam. Matt und Lilith hielten den Atem an, als die beiden Männer den Teil des Zauns passierten, von dem Matts Jackett baumelte.
    »Die Luft ist rein«, wisperte Lilith und atmete erleichtert auf. »Sie haben nichts bemerkt. Los!«
    »Einen Augenblick.« Matt griff nach ihrem Arm. »Du hast nicht zufällig eine Taschenlampe dabei?« Er wies mit dem Kopf in Richtung des Moors. »Wenn das Moor tatsächlich so gefährlich ist, wie alle sagen, sollten wir dort nicht im Dunkeln herumspazieren.«
    Lilith stieß einen leisen Fluch aus. Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht!
    »Auf dem Fest sind an einigen Häusern Fackeln angebracht. Ein kleines Stück von hier habe ich die letzten beiden Fackeln gesehen.«
    Es widerstrebte Lilith zwar, wieder umzukehren, aber natürlich musste sie Matts Vorschlag zustimmen. »Gut, aber wir müssen uns beeilen – die Männer kommen sicherlich bald zurück.«

    Einige Minuten später standen sie mit den Fackeln vor dem Zaun. Nervös sah sich Lilith um. Wahrscheinlich wäre es klüger gewesen, zur Sicherheit den nächsten Patrouillengang abzuwarten, doch dafür reichte die Zeit nicht mehr aus.
    Sie schleuderten die Fackeln auf die andere Seite. Sogleich erhellten diese einen unebenen Pfad, der sich schon bald wieder in einer dunklen Wildnis verlor.
    Matt sah skeptisch nach oben. »Ich habe einen Kumpel in London, der hat einen Freund und der Bruder des Freundes ist mal über so einen Zaun geklettert, abgerutscht und wurde von einer der Lanzen aufgespießt.«
    Lilith warf ihm einen genervten Blick zu. »Ich weiß selbst, dass das gefährlich ist, auch ohne solche

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