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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Er hat sich euch unter falschem Namen vorgestellt, damit ihr nicht herausfindet, dass er der Sohn Zebuls ist.«
    »Müsste ich jetzt vor Schreck erbleichen?«
    Emma holte tief Luft, ehe sie sagte: »Zebul hat deine Mutter umgebracht, Lilith.«
    Nun erbleichte Lilith tatsächlich. »Aber Mildred meinte, dass keiner weiß, was in jener Nacht auf der Burg geschehen ist!«
    »Das stimmt theoretisch auch, aber meine Eltern haben mir erzählt, dass Zebul während des Kampfes im Schattenwald urplötzlich verschwunden war. Unter all den Malecorax war er der einzige Dämon, der in Menschengestalt erscheinen konnte. Ein Nocturi beobachtete, wie er sich vom Schlachtfeld in Richtung Nightfallcastle entfernte, doch der Kampf tobte zu hart und unerbittlich, als dass ihm jemand hätte folgen können. Wahrscheinlich hatte Zebul durch den Tod des Barons eine günstige Gelegenheit gewittert, das Bernstein-Amulett an sich zu nehmen. Er hatte recht, denn alle Nocturi befanden sich im Schattenwald, die Frau des Barons war schon seit Jahren tot, die Burg war verlassen. Es gab nur einen einzigen Menschen, der sich dem Erzdämon entgegenstellen konnte.«
    »Meine Mutter«, hauchte Lilith.

    »Seit dieser Nacht wurde Zebul nicht mehr gesehen«, fuhr Emma nach einer kurzen Pause fort. »Das Portal ins Schattenreich hatte sich geschlossen und die letzten dreizehn Jahre konnte kein Dämon in unsere Welt eintreten, außer sie wurden von uns gerufen. Erst jetzt, seit du …« Emma stockte.
    »Seit ich hier bin«, vollendete Lilith ihren Satz.
    Emma nickte. »Wenn Belial nun hier in Menschengestalt auftauchen kann, dann bedeutet das, dass es in der Welt der Dämonen einen Wechsel gegeben hat: Belial besitzt nun das Onyx-Amulett, er ist der neue Erzdämon. Damit ist er mit ungeheuren Kräften ausgestattet. Wenn er es wirklich darauf anlegt, haben wir seiner Macht nichts entgegenzusetzen.«
    Erneut erfasste Lilith ein Schwindelanfall und sie musste sich an der Lehne des Stuhls festklammern.
    Glücklicherweise starrte Emma gerade gedankenverloren auf das Buch.
    »Willst du mir damit sagen, dass ich gegen Nekrobas keine Chance haben werde?«, fragte Lilith gefasst.
    Emma sah auf und verzog das Gesicht. »Nicht unbedingt. Ich hätte vielleicht einen Plan. Allerdings ist er nicht besonders gut und es könnte gefährlich für dich und deinen Vater werden.«
    Lilith schaffte es, ein Grinsen aufzusetzen. »Wenn es weiter nichts ist! Es ist meine Spezialität, schlechte und ungeheuer gefährliche Pläne in die Tat umzusetzen. Mache ich täglich.«
    Emma nahm Lilith beim Wort. »Gut, dann müssen wir sofort los! Ich erzähle es dir unterwegs.« Sie klappte entschlossen das Buch zu. »Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.«

    Noch bevor sie in die Devilstreet kamen, empfingen sie schon die Klänge des Festes. Schaurige Grusellaute, Stimmengewirr, Gelächter, vereinzelt angestimmte Trinklieder und die Rufe der Händler vermischten sich zu einer einzigartigen Halloweensinfonie. Als sie um die Ecke bogen, blieb Lilith trotz all ihrer Probleme einen Moment lang überwältigt stehen. Die weiße Frau flog kreischend und haareraufend über die Menschenmassen, die Lichter unzähliger Kürbisse verbreiteten eine düstere Stimmung. Monster, Vampire, Hexen, berühmte Mörder, Zombiepiraten, Skelettmenschen und kürzlich Verstorbene standen beieinander, unterhielten sich und prosteten sich von Weitem zu. Jeder auf der Devilstreet war heute verkleidet, die Touristen waren allein dadurch auszumachen, dass ihre Kostüme nicht ganz so liebevoll und bis ins kleinste Detail realistisch gestaltet waren wie die der Einheimischen. Alle gemeinsam feierten sie heute Nacht ein großes Fest zu Ehren der Verstorbenen.
    »Okay, jetzt müssen wir uns trennen«, riss Emma sie wieder zurück in die Realität. »Wenn du hier entlanggehst, kommst du zum Kindermoor. Allerdings sind wegen der Touristen alle Nebenstraßen abgesperrt worden.«
    »Keine Sorge, ich werde schon einen Weg finden durchzukommen.«
    Emma legte ihr ihre Hand auf den Arm. »Mir ist überhaupt nicht wohl dabei, dich alleine zu Belial gehen zu lassen!«
    »Mach dir keine Sorgen. Ich bin vorsichtig!«, beruhigte Lilith sie.

    Außerdem habe ich nicht viel zu verlieren, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Schon wollte Emma sich ins Gedränge stürzen, als sie sich noch einmal umdrehte. »Sag mal, du trägst das Amulett aber nicht ununterbrochen, oder?«
    Lilith öffnete den Mund, änderte dann aber ihre Meinung, schluckte und

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