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Lilith Parker: Insel Der Schatten

Lilith Parker: Insel Der Schatten

Titel: Lilith Parker: Insel Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Alraunensaft fest an sich gepresst. Jetzt konnte sie Mildred von ihren Träumen, in denen sie immer wieder Louise Parkers letzte Minuten erlebte, erzählen. Vielleicht konnte Mildred ihr sogar sagen, was dies zu bedeuten hatte, und ihr helfen, etwas gegen die Albträume zu unternehmen.

    Als sie in die Küche trat, empfing sie jedoch nur Stille und Dunkelheit. Lilith hielt einen Moment erstaunt inne, dann stöhnte sie auf und schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Die anderen mussten in der Zwischenzeit zum Kürbisausstechen ins Dorf gegangen sein. Daran hatte Lilith überhaupt nicht mehr gedacht. Ob sie hier auf ihre Rückkehr warten sollte? Nein, das konnte sie nicht. Dafür war sie viel zu aufgeregt. Sie beschloss, noch schnell etwas zu trinken, ehe sie wieder losradelte und zum Rathaus fuhr.
    Zielstrebig und ohne das Licht einzuschalten ging Lilith auf den Kühlschrank zu, sodass sie nicht bemerkte, wie sich hinter ihr ein Schatten aus der Dunkelheit löste. Erst als sie schon vor dem geöffneten Kühlschrank stand, eine Flasche Milch in der Hand, bemerkte sie einen eigentümlichen, unangenehmen Geruch. Es roch nach einem teuren Aftershave und … was war das nur?
    … Schwefel!
    Gerade als sie abrupt herumfahren wollte, legte sich ihr eine kalte Hand in den Nacken. Lilith ließ die Milchflasche mit einem lauten Knall zu Boden fallen.



 
 
»Def. Halloween: Der Legende nach wussten schon die alten Kelten, dass in der Nacht des 31. Oktobers die Verstorbenen ein letztes Mal in ihre Häuser und zu ihren Angehörigen zurückkehren, bevor sie ihre endgültige Reise ins Jenseits antreten. So stellten sie in dieser Nacht Lichter und Kerzen vor ihre Häuser, um den Verstorbenen den Weg zu weisen und böse Geister fernzuhalten. Auch heute noch gedenkt man jedes Jahr am 01.11., am sogenannten All Hallows’ Day , der Toten. Der Abend zuvor wurde All Hallows’ Even genannt, durch sprachlichen Gebrauch entwickelte sich daraus Halloween . Die Nacht der Toten, Geister und Dämonen. Die Nacht der Wiederkehr.«
    aus »Untote von A–Z. Umfassendes Nachschlagewerk paranormaler Wesen« von Professor Albertus von Knüttelsiel,
erschienen 1969
    H allo, Lilith«, wisperte ihr Nekrobas von hinten ins Ohr. »Freust du dich, mich wiederzusehen?« Er lachte leise und sein Atem streifte heiß über ihre Wange. Angeekelt drehte Lilith ihr Gesicht zur Seite. Sie sprang nach vorne, um sich seinem Griff zu entziehen, Glasscherben knirschten unter ihren Füßen, doch Nekrobas’ Hand krallte sich erbarmungslos in ihrem Nacken fest. Er zog Lilith mit einem Ruck zurück und schleuderte sie gegen die steinerne Spüle. Nur mit Mühe konnte Lilith einen Schmerzensschrei unterdrücken.
    »Habe ich dir wehgetan?« Seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Wie ungeschickt von mir!«

    Trotzig sah Lilith zu ihrem Gegner auf. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass Nekrobas verletzt war. Seine Haare fielen ihm wirr in die Stirn, verdeckten dabei jedoch kaum eine fingerbreite, dick verkrustete Platzwunde, die von einem schon verblassenden Hämatom umrandet war. Obwohl Nekrobas sich bemühte, sich nichts anmerken zu lassen, und er wie gewohnt in einen teuren schwarzen Anzug gehüllt war, war es unverkennbar, dass er seinen linken Arm seltsam verkrampft an die Rippen presste. Lilith fragte sich, wobei er sich diese Verletzungen zugezogen hatte. Ob er gestürzt war?
    »Lilith, Lilith, Lilith …« Nekrobas seufzte. »Ich hatte wirklich sehr viel Geduld mit dir, aber so langsam werde ich ärgerlich.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    Eigentlich war die Frage überflüssig. Lilith wusste, was ihn hergeführt hatte. Wahrscheinlich hatte er schon seit Tagen den Moment abgewartet, Lilith alleine in der Villa abpassen zu können. Aber sie hatte nicht vor, ihm zu geben, was er wollte.
    »Kannst du dir das immer noch nicht denken?«, fragte Nekrobas abfällig. »Du müsstest doch so langsam wissen, was ich haben möchte und was ich getan habe, um es zu bekommen.«
    Lilith zögerte, dann nickte sie. »Sie haben mein Zimmer durchsucht und sind in unser Haus in London eingebrochen.«
    »Stimmt, du bist gar nicht so naiv, wie ich dachte.« Nekrobas schnalzte zufrieden mit der Zunge. »Aber du hast noch etwas vergessen …«

    Lilith sah ihn verständnislos an. Was meinte er nur damit? Sie brauchte einen Moment, ehe sie begriff.
    »Sie … Sie sind die Malecorax, die mich und Emma verfolgt und angegriffen hat? Sie haben die

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