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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Himmel ragte.
    »Das ist nicht die normale Portalöffnung«, erklärte Regius. »Die Vampire mussten ihr Portal schon vor Jahren aus Sicherheitsgründen verlegen und nun kommen wir jedes Mal an einem anderen Ort raus.«
    Strychnin schnappte sich seinen Kinderkoffer. »Ab in den Urlaub«, rief er begeistert und stürzte sich auf die andere Seite. Rebekka folgte ihm, ohne zu zögern, während Matt mehrmals tief durchatmete, ehe er die Augen schloss und durch das Portal trat.
    Mildred drückte sie an sich. »Mach’s gut! Bitte ruf so bald wie möglich an, okay?«
    Lilith räusperte sich und schluckte den Kloß, der ihr in der Kehle saß, herunter. »Versprochen!«
    Während des Übergangs verspürte Lilith nicht einmal ein magisches Prickeln und trotzdem kam sie nur einen Schritt später wie von Zauberhand in einem anderen Land an. Tatsächlich befanden sie sich mitten auf einem Friedhof, die fröhlich bunten Tafeln an den Gräbern schienen eine gemalte Szene aus dem Leben der Verstorbenen abzubilden und darunter standen nicht nur Namen und Lebensdaten, sondern längere Texte geschrieben. Neben Rebekka tastete sich Matt gerade mit ungläubiger Miene ab, da er es anscheinend nicht fassen konnte, an einem Stück angekommen zu sein, während Strychnin gut gelaunt von Grab zu Grab hüpfte.
    Entgegen Arthurs Prophezeiung empfing sie kein Vampirsonderkommando und kein einziger Wächter stand mit gezückter Waffe bereit, um sie vor den Vanator zu beschützen.
    Neben einem transportablen Portal, das aus windschiefen Zeltstangen und Holzbrettern zusammengebaut war, erwartete sie allein André. Den dunklen Schatten unter seinen Augen zum Trotz breitete er die Arme aus und lächelte Lilith mit breitem Grinsen an. »Willkommen in Rumänien!«
    Weil das transportable Portal genau wie die anderen nur überirdisch funktionierte und André sie in sicherer Entfernung vor den Vanator in Empfang genommen hatte, mussten sie wie ganz normale Touristen mit dem Auto in die Wälder fahren, in denen Chavaleen lag. Lilith war sogar dankbar dafür, denn so sah sie wenigstens etwas von Rumänien, bevor sie den Rest ihres Aufenthaltes unter der Erde verbringen würde. Hoch auf den zerklüfteten Bergen thronten wehrhafte Burgen über den im Tal gelegenen Dörfern, und Lilith fiel auf, dass einige der Häuser Ähnlichkeit mit der Kirche beim Friedhof aufwiesen. Viele der schwarzen Dächer reichten fast bis zum Erdgeschoss, als hätten sich die Häuser ihr Dach so weit wie möglich über den Kopf gezogen, um sich vor jeglicher Gefahr von draußen zu schützen.
    Immer wieder überholte André Bauern auf rustikalen Holzkarren, die mit Heu beladen waren und von Eseln oder Pferden gezogen wurden. Neben den schlecht ausgebauten Seitenstraßen sah man ganze Familien auf den Feldern, wie sie mühselig ihr Land bearbeiteten. Lilith fühlte sich fast, als hätte sie einen Zeitsprung in die Vergangenheit gemacht. Die Stunden zogen sich dahin und immer seltener trafen sie auf Menschen, die Landschaft wurde ursprünglicher und feindseliger. Die romantischen Bachläufe hatten sich zu wild schäumenden Flüssen gewandelt, die tiefen Wälder erstreckten sich vor ihnen in einem endlosen dunklen Grün und erinnerten sie daran, dass sie jegliche Zivilisation weit hinter sich gelassen hatten. Matt und Lilith wechselten einen beklommenen Blick.
    »Wir sind bald da!«, durchbrach André die Stille.
    Er fuhr sich nervös durch sein schwarzes, dicht gelocktes Haar. Während der ganzen Fahrt war er auffallend schweigsam gewesen, obwohl Rebekka, die neben ihm auf der Beifahrerseite saß, all ihren Charme hatte spielen lassen.
    »Zuerst müssen wir wohlbehalten nach Chavaleen kommen, dann können wir über alles sprechen, auch über die Krankheit meines Vaters«, war alles, was er sagte, und die Sorge, die unausgesprochen in seinen Worten mitschwang, entging Lilith nicht. Zweifelte er etwa daran, dass sie Chavaleen ohne Zwischenfall erreichten?
    »Zu eurer Sicherheit werden wir einen Zugang benutzen, den wir nur selten verwenden, da er auf Dauer zu viel Aufmerksamkeit erregen würde. Doch heute machen wir eine Ausnahme, da wir hier keine Angst vor den Vanator haben müssen. Deswegen habe ich euch auch ohne Begleitschutz abgeholt, unsere Gruppe sollte so klein wie möglich sein.«
    Sie erreichten einen Schotterparkplatz und ein heruntergekommenes Schild warb für die Besichtigung der anliegenden Tropfsteinhöhle. Lilith hatte nicht erwartet, inmitten dieser Abgeschiedenheit

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