Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
Vom Netzwerk:
auf eine Touristenattraktion zu treffen. Wobei angesichts der wenigen Besucher, die sich vor der Kasse sammelten, wohl kaum von einem nennenswerten Touristenmagnet die Rede sein konnte. Lilith wandte sich an Strychnin. »Wie es aussieht, musst du in den Rucksack, tut mir leid!«
    »Aber Ihr könntet mich als dämonisches Kuscheltier im Arm halten, Eure Ladyschaft, und behaupten, das sei der letzte Schrei in Großbritannien: Ein schmusiger Begleiter in allen Lebenslagen, der sogar auf Kommando furzen …«
    »Keine Widerrede!«, unterbrach sie ihn. »Wir gehen kein Risiko ein.«
    Maulend ließ sich Strychnin in den Rucksack verfrachten, doch leider war er nun so schwer, dass Lilith ihn kaum in die Höhe brachte. »Meine Güte, was wiegst du denn?«, keuchte sie.
    »Komm, ich nehme ihn«, bot Matt an und wuchtete sich den Rucksack scheinbar mühelos auf den Rücken.
    »Die Führung beginnt bald und wir werden uns an das Ende der Gruppe hängen«, erklärte André. »Nach ungefähr fünf Minuten erreichen wir die sogenannte Thronhalle und ihr solltet euch auf mein Zeichen bereithalten, um den vorgegebenen Weg zu verlassen. Lasst euer Gepäck im Auto, es wird später von unserer Dienerschaft …« Er hielt abrupt inne und zog scharf die Luft ein. Lilith folgte seinem Blick und entdeckte einen breitschultrigen Mann, der sich an der Kasse herumdrückte und voller Interesse einige unscheinbare Gesteinsproben im Schaufenster musterte. Dabei sah er mit seinen durchtrainierten Armen und seinem gebräunten, grobschlächtigen Gesicht nicht gerade wie ein typischer Hobby-Mineraloge aus. Seine schwarzen langen Haare waren mit einem Lederband im Nacken zusammengebunden und seine wachsame, angespannte Körperhaltung weckte in Lilith unangenehme Erinnerungen. Es dauerte einen Moment, bis ihr klar wurde, dass der Mann sie an Johnson erinnerte, den Vampir aus Bonesdale, der mit krankhafter Begeisterung Jagd auf Menschen gemacht und sie getötet hatte. Auch Johnson war wie ein Raubtier allzeit bereit gewesen, loszupreschen und sein ahnungsloses Opfer brutal niederzustrecken. Und dieser Mann an der Kasse strahlte dieselbe potenzielle Gefahr aus.
    »Ein Vanator«, raunte André ihnen zwischen zusammengebissenen Zähnen zu. Er blieb stehen und durchsuchte mit etwas übertriebener Gestik seine Taschen, als wäre er auf der Suche nach etwas Wichtigem. »Ich glaube, er hat uns noch nicht entdeckt. Schnell, zurück in den Wagen!«
    Rebekka stieß einen erstickten Schrei aus, wofür André sie wütend anfunkelte. »Ein Vanator?«, flüsterte sie leichenblass. »Bist du sicher?«
    Er nickte. »Er heißt Malo Grigore und ist der Cousin und die rechte Hand ihres Chefs Daiman Grigore«, sagte er grimmig. »Wir müssen so schnell wie möglich hier weg, vielleicht liegen noch mehr von ihnen auf der Lauer. Tut so, als ob wir etwas im Auto vergessen hätten, und benehmt euch so natürlich wie möglich!«
    Das war leichter gesagt als getan. Rebekka, Matt und Lilith rissen sich aus ihrer schockartigen Erstarrung und machten alle drei gleichzeitig kehrt, wobei sie sich gegenseitig anrempelten. Aus den Augenwinkeln sah Lilith, dass der Vanator den Kopf hob und mit gerunzelter Stirn zu ihnen herübersah. Obwohl Lilith am liebsten so schnell wie möglich zum Auto gerannt wäre, zwang sie sich, langsam zu gehen. Zum Glück waren sie nicht mehr weit davon entfernt …
    »Wieso ist dieser Malo Grigore hier, wenn ihr diesen Zugang kaum benutzt?«, fragte Matt.
    »Ich weiß es nicht!« André war seine Verwirrung deutlich anzusehen. »Noch nie wurde einer von ihnen an diesem Eingang gesichtet.«
    Sofort dachte Lilith an ihr Telefongespräch und wie André die Vermutung geäußert hatte, dass es einen Verräter unter den Vampiren gab. Doch jetzt war nicht die Zeit dafür, darüber zu diskutieren.
    Rebekka konnte sich einen Blick über die Schulter nicht verkneifen. »Er folgt uns!«
    Tatsächlich hatte der Vanator seinen Posten an der Kasse aufgegeben und lief mit großen Schritten auf den Parkplatz zu.
    »Nicht umsehen!« André packte Rebekka am Arm und zog sie eilig mit sich. Ihre Taktik, nicht aufzufallen, war offensichtlich nicht geglückt. Lilith riss die Autotür auf, während Matt sich schon hastig auf seinen Sitz fallen ließ. Er hatte nicht einmal den Rucksack abgenommen, was Strychnin mit einem unwilligen Quieken quittierte.
    André startete den Wagen und fuhr mit quietschenden Reifen vom Parkplatz, was Lilith beruhigt aufatmen ließ. Leider währte

Weitere Kostenlose Bücher