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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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erwiderte sein Lächeln. »Dann passen wir ab sofort gegenseitig aufeinander auf«, schlug sie vor. »Dagegen hat Mildred sicher nichts einzuwenden.«
    »Kommt ihr endlich?«, rief Rebekka ihnen vom geöffneten Tor aus zu. Die Geräusche einer Stadt mit dem geschäftigen Treiben und vielstimmigen Gemurmel zahlreicher Einwohner drangen zu ihnen in die Halle.
    Die beiden schlossen eilig zu ihr auf, während André schon stolz die Arme ausgebreitet hatte. »Willkommen in Chavaleen!«

5. Kapitel

»Def. Kraghul, allgemein: gefährliche Tierart, der Familie der → Ghuls angehörig. Genau wie diese sind die Kraghuls degenerierte Aasfresser, was sie jedoch nicht hindert, ihre Opfer grausam zu töten und langsam ausbluten zu lassen. Da sie fern des Sonnenlichts hauptsächlich unterirdisch in Katakomben und Höhlen leben, besitzt ihre Haut eine grauweiße Färbung mit einer feuchten, wächsernen Oberfläche. Hervorstechend sind ihre Haarlosigkeit, die vielreihigen Fangzähne und die spitzen Krallen, mit denen es ihnen möglich ist, Wände hochzulaufen und an der Decke hängend auf ihre Opfer zu lauern. Leben in Symbiose mit den → Draculakäfern, die sich im Inneren des Kraghuls absetzen und von deren Blut nähren. Die Aminosäuren, die von den Käfern während des Verdauungsprozesses ausgeschieden werden, sind für den Kraghul lebenswichtig. Die wuselnden Bewegungen des Draculakäfers zeichnen sich unter der Haut der Kraghuls deutlich ab.«
    aus »Untote von A–Z.
Umfassendes Nachschlagewerk paranormaler Wesen«
von Professor Albertus von Knüttelsiel, erschienen 1969
    D urch sanft erleuchtete Verbindungsgänge erreichten sie mehrere Hallen, die so gewaltige Ausmaße hatten, dass Lilith sich in Erinnerung rufen musste, sich in einer Stadt unter der Erde zu befinden. André erzählte ihnen, dass Chavaleen aus sieben Bezirken bestand, die jeweils von einer der sieben Adelsfamilien regiert wurden. Mittlerweile waren sie in Eloda Lasi angelangt, der größten Höhle, die auch »Perle der Dunkelheit« genannt wurde und das Herzstück Chavaleens bildete. In fast zwanzig Metern Höhe erstreckte sich über ihnen eine kuppelartige Decke aus beleuchteten Quarzkristallen wie ein milchig weißer Winterhimmel und manchmal funkelte es, als seien Sterne im Kristall eingeschlossen. Lilith gelang es kaum, sich von diesem bezaubernden Anblick loszureißen. Die Wände der Höhle waren zudem auch prachtvolle Fassaden, die den Vergleich mit Schlössern oder Adelshäusern über der Erde keineswegs scheuen brauchten, im Gegenteil. Die jeweiligen Wohnungen waren über Wendeltreppen und Balustraden erreichbar und Bildhauer hatten die Steinfassaden liebevoll mit Ornamenten, Ranken und Fresken versehen. Überall waren goldene und silberne Verzierungen eingearbeitet und es gab unzählige Spiegel, die jeden noch so kleinen Lichtstrahl aufsaugten und um ein Vielfaches verstärkt reflektierten.
    »Die Höhlenwohnungen haben sogar Fensterscheiben«, stellte Matt überrascht fest.
    »Ansonsten hätte man kaum seine Privatsphäre«, erklärte André. »Bei dieser Geräuschkulisse würde man wohl kein Auge zumachen.«
    Tatsächlich war die Luft erfüllt von unzähligen Stimmen und Geräuschen. Im Mittelpunkt der Höhle reihte sich ein Haus an das andere, und nach dem dort herrschenden Trubel zu urteilen, spielte sich in diesen Straßen das gesellschaftliche Leben der Vampire ab.
    Strychnin, der wieder erwacht und aus dem Rucksack befreit worden war, gab sich keine Mühe, seine Entzückung zu verbergen. »Ich bin im Dämonenhimmel«, jauchzte er. »Katzen! Überall wimmelt es von Katzen. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen.«
    André maß ihn mit stechendem Blick. »Du hast doch nicht vor, dich an ihnen zu vergreifen, Dämon? Das würde ich dir nicht raten, denn wir lieben diese edlen Geschöpfe. Sie sind uns sehr ähnlich, was man schon allein an ihren Fangzähnen erkennen kann. Des Weiteren sind sie Nachttiere, flink, geschickt, majestätisch und intelligent, genau wie Vampire.«
    »Und nicht zu vergessen: bescheiden«, murmelte Matt ironisch, während Strychnin einen Flunsch zog.
    »Jetzt erreichen wir den Hadesboulevard, der direkt zum Nebikon führt, das ist seit Jahrhunderten der Regierungssitz des Vampirführers«, verkündete André. »Hier im Hadesboulevard gibt es die meisten Geschäfte und Restaurants der Stadt. Das Haus mit der cremefarbenen Kuppel ist ein Theater und nicht weit davon entfernt ist ein Kino.«
    »Ein Kino!« Matt pfiff

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