Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
Vom Netzwerk:
bei Rebekka klopfen?«, fragte er. »Es besteht immerhin eine geringe Chance, dass sie schon fertig ist.«
    »Du wirst es nicht glauben, sie ist schon dort! Anscheinend konnte sie es kaum erwarten hinzukommen.«
    »Ich glaube, ich weiß, warum.«
    »Ich auch«, knurrte Lilith. »Weil sie im Mittelpunkt stehen möchte!«
    »Das ist sicher nicht der einzige Grund.« Matt schüttelte amüsiert den Kopf und blickte sich um. »Wo ist eigentlich Strychnin?«
    Lilith stöhnte auf, ihren kleinen Dämon hatte sie völlig vergessen. »STRYCHNIN?«, brüllte sie ganz undamenhaft. »Wo steckst du schon wieder?«
    »Ich komme, Eure Ladyschaft!« Er robbte unter dem Bett hervor, eine Staubfluse klebte ihm auf der Wange und in der Hand hielt er Matts iPod, den er unbemerkt entwendet hatte. Aus eigener Erfahrung wusste Lilith, dass ein Ohrstöpsel, der einmal in Kontakt mit seinem Ohrenschmalz gekommen war, für den Rest der Welt unbrauchbar geworden war.
    Strychnin watschelte hinter ihnen her und brachte das Kunststück fertig, gleichzeitig rhythmisch mit den Hüften zu wackeln. »Love is in the air, o-o-oh«, sang er verzückt.
    Matt wurde knallrot im Gesicht, während sie den Korridor entlangliefen. »Das ist nicht der Song, den ich vorhin gehört habe, ich schwöre! Meine Mutter hat einige ihrer alten Lieder aufgespielt, weil sie sich den Player manchmal ausleiht.«
    »Aha«, gab Lilith gespielt ungläubig zurück, woraufhin Matt ihr einen freundschaftlichen Schubs versetzte. Sie war wirklich froh, dass er – wenigstens fürs Erste – bei ihr bleiben würde.
    Im Salon standen die Vampire mit Gläsern in der Hand beieinander und unterhielten sich in gedämpftem Ton, während ein Streichquartett in der Ecke für die passende Hintergrundmusik sorgte. Tatsächlich war die Zahl der Gäste überschaubar, denn es waren nur etwa ein Dutzend Leute anwesend. André saß auf einem Sofa und war so sehr in ein Gespräch mit Rebekka vertieft, dass er Liliths und Matts Ankunft nicht einmal bemerkte. Auch er hatte sich mittlerweile umgezogen, wahrscheinlich war ihm die farbenfrohe Kleidung Chavaleens an der Oberfläche zu auffällig gewesen. Aurel hatte es sich auf Rebekkas Schoß gemütlich gemacht und Rebekka streichelte ihn mit stolzer Miene, was dieser sichtlich genoss. Die Auswahlkriterien, aufgrund derer Katzen einem Menschen ihre Gunst gewährten, waren Lilith absolut schleierhaft.
    Hinter einer Bar entdeckte sie Igor, und da Lilith unbedingt etwas mit ihm besprechen wollte, sagte sie zu Matt: »Ich hol uns schnell etwas zu trinken!«
    Sie trat vor den Tresen und betrachtete skeptisch die lange Reihe von Flaschen, die sich an der verspiegelten Wand aneinanderreihten.
    »Darf ich Ihnen einen Aperitif anbieten, junge Dame?«, fragte Igor.
    »Haben Sie auch etwas ohne Alkohol?«
    »Wie wäre es mit einem Eistee aus eigener Herstellung? Das Rezept ist von meinem Großvater und als Geheimzutat füge ich einen Sud aus rumänischen Tannennadeln hinzu.«
    »Das klingt interessant«, gab sie zaghaft zurück. »Machen Sie mir bitte zwei Gläser.«
    »Sehr wohl!« Mit zittriger Hand schenkte er eine grünliche Flüssigkeit in ein Kristallglas.
    »Igor, ich muss Ihnen ein Geständnis machen.« Sie beugte sich so weit wie möglich über den Tresen und flüsterte: »Die Sache ist mir etwas unangenehm: Im schwarzen Sofa in Vadims Salon ist ein Schlitz, für den ich die Verantwortung übernehmen muss.«
    Er blinzelte sie verständnislos an. »Was für ein Witz, junge Dame?«
    »Nein, kein Witz.« Sie sah sich nervös nach den anderen Gästen um. »Ein Schlitz.«
    »Wie Sie wünschen!« Igor nickte ergeben. »Gehen ein Vampir, ein Kraghul und ein Grottenolm durch einen Tunnel, fragt der Grottenolm: ›Na, habt ihr auch so einen Kohldampf?‹, worauf der Kraghul …«
    »Schon gut, schon gut!« Lilith winkte ab und nahm die Gläser entgegen. »Danke, Igor.«
    Sie ging zurück zu Matt, der sich gerade mit Nikolai unterhielt, und tröstete sich damit, dass die Alexandrescus momentan größere Sorgen hatten als ein aufgeschlitztes Sofa. Abgesehen davon schienen sie nicht unter Geldsorgen zu leiden, ganz im Gegensatz zu den Nocturi, die seltsamerweise immer knapp bei Kasse waren. Wenn die Vampire das nächste Mal die Magier um Hilfe baten, sollten die Nocturi im Gegenzug vielleicht deren Finanzberater anfordern.
    »Einen schönen guten Abend«, begrüßte Nikolai sie. »Ist dein Zimmer zu deiner Zufriedenheit?«
    »Natürlich, es ist fantastisch, ihr

Weitere Kostenlose Bücher