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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Ich bitte, dies zu entschuldigen!« Sie nickte ihnen vornehm zu, legte sich einige Trauben auf ihren Teller und entfernte sich.
    Betreten wandte sich Lilith Nikolai zu. »Tut mir leid, das lief wohl nicht so toll.«
    »Ich muss mich entschuldigen!«, widersprach ihr Nikolai. »Afina gehört nicht zu den umgänglichsten Frauen und ich hätte euch vorwarnen sollen. Als Nächstes wähle ich jemand Passenderes aus, versprochen!«
    Während er sich suchend im Raum umsah, trat Matt neben sie und raunte ihr ins Ohr: »Nun kannst du wenigstens sagen, dass du die schlimmste Begegnung schon hinter dir hast.«
    »Hoffentlich!«, seufzte Lilith.
    Sie hörte ein Kichern und in Erwartung der nächsten Katastrophe warf sie einen Blick auf Strychnin, neben dem nun ein blasses Mädchen mit langen blonden Locken stand. Sie starrte den Dämon fasziniert an, doch zugleich spiegelte sich in ihren Augen eine unendliche Traurigkeit, von der Lilith ahnte, dass sie das Mädchen Tag und Nacht begleite.
    »Willst du ein Ei?« Strychnin wackelte mit seinen Fingern vor ihrem Gesicht herum.
    Sie kicherte erneut und nahm sich ein Ei herunter, das sie wie einen Schatz in Händen hielt.
    Lilith spürte die besondere Aura, die das Mädchen umgab, und wenn sie nicht mitten unter Vampiren gewesen wäre, hätte sie schwören können, dass dieses Mädchen magische Kräfte besaß.
    »Ich kann sogar die Hautfarbe wechseln, willst du mal sehen?«, fragte Strychnin, woraufhin die Kleine begeistert nickte.
    »Meine Tochter Elodia scheint deinen Dämon zu mögen«, sagte ein Mann, der dem Mädchen gefolgt war. Seine blonden Haare wirkten zersaust, als habe er vergessen, sich zu kämmen, und unter seinen Augen lagen dunkle Schatten. »Zum ersten Mal seit langer Zeit sehe ich sie lächeln.«
    »Oh, Marius, du bist auch hier?«, rief Nikolai überrascht aus. »Ich hatte nicht erwartet, dass ihr unserer Einladung folgt. Wir alle hätten verstanden, wenn ihr nicht gekommen wärt.«
    »Danke, Nikolai, aber wie man an Elodia sieht, kann etwas Ablenkung durchaus hilfreich sein.« Er streichelte seiner Tochter, die immer noch verblüfft Strychnins Hautfarbenwechsel beobachtete, liebevoll über den Kopf.
    »Der Name Ihrer Tochter ist außergewöhnlich schön!«, bemerkte Matt freundlich. »Hat er etwas mit dem Namen der Höhle Eloda Lasi zu tun?«
    »Elodia bedeutet ›kleine Perle‹«, bestätigte der Vater. »Vor Elodias Geburt haben wir uns den Kopf über einen passenden Namen zerbrochen, doch als meine Frau sie zum ersten Mal in Händen hielt, wusste sie sofort, dass dieses wunderschöne kleine Wesen unsere Perle sein wird.« Seine Stimme hatte zu zittern begonnen und er flüchtete sich in ein lang gezogenes Räuspern. »Schön, dass dir der Name gefällt …« Er sah Matt fragend an und Nikolai erinnerte sich wieder an seine Pflichten als Gastgeber.
    »Entschuldigt, Lilith, Matt, das ist Marius Stefanescu! Er regelt die Belange des Stadtteils Ravenna, einem äußerst wichtigen Bezirk Chavaleens, der für die Lebensmittelversorgung zuständig ist. Seine Frau Valeria ist bedauerlicherweise diejenige, die kürzlich von den Vanator …« Er brach ab und schluckte schwer.
    »Getötet wurde«, beendete Marius tonlos den Satz. »Es war ein großer Schock für uns alle, doch am meisten hat es Elodia getroffen. Seit dem Tod ihrer Mutter spricht sie nicht mehr.«
    »Das tut mir leid«, sagte Lilith ehrlich betroffen. Sie erinnerte sich, wie sie vor ein paar Wochen von dem schrecklichen Mord erfahren hatte, und schon damals hatte sie kalte Wut auf die Vanator erfasst. Nun jedoch vor ihrem trauernden Kind und Ehemann zu stehen, gab dem Ganzen eine viel realere Bedeutung, die kaum zu ertragen war.
    Lilith ging in die Knie, um mit Elodia auf Augenhöhe zu sein. »Der Dämon mit den Eierfingern ist Strychnin und ich bin Lilith aus Bonesdale. Es freut mich, dich kennenzulernen!«
    Elodia blickte sie aus großen Augen an und nur ihr schüchternes Lächeln verriet, dass sie Lilith verstanden hatte. Ihr Blick fiel auf das Bernstein-Amulett um Liliths Hals und sie streckte zaghaft eine Hand danach aus, hielt jedoch mitten in der Bewegung inne.
    »Es leuchtet wie eine kleine Sonne, nicht?« Lilith öffnete den Verschluss und hielt die Kette in die Höhe, sodass Elodia den Bernstein besser sehen konnte. »Das Amulett hat mich vor fast einem Jahr zur Führerin der Nocturi erwählt und ich bin schon lange auf der Suche nach einer Assistentin. Möchtest du es einmal anlegen, um mich ein

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