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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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Anämie.«
    Matt lachte freudlos auf. »Siehst du, ich kann mich nicht einmal zu einem Vampir wandeln, ich bin und bleibe nur ein Mensch, der eigentlich nichts in eurer Welt verloren hat.« Er blickte sie mit ernster Miene an. »Weißt du, meine Mutter sagt immer, in ihren Romanen sei die Lebenserwartung jeder Figur von Anfang an vorherbestimmt, sogar die Reihenfolge ihres Todes. Als Erstes erwischt es meistens den namenlosen Hilfsträger oder einen unwichtigen Wissenschaftler.«
    »Und du meinst, das ist in der Realität genauso?«
    »Ich weiß nicht, ich frage mich nur, was für eine Rolle ich spiele.« Er zog verunsichert die Schultern in die Höhe. »Ich bin kein Nocturi, kein Vampir und besitze keine übernatürlichen Fähigkeiten. Vielleicht bin ich nur der nette, schwächliche Trottel, der als Nächstes sterben wird?«
    »Also erstens muss hier überhaupt niemand sterben«, widersprach sie im Brustton der Überzeugung, »und zweitens nimmst du nicht die Rolle eines schwächlichen Trottels ein. Erinnerst du dich noch an die Nacht im Kindermoor mit Belial?«
    »Wie könnte ich die vergessen?« Er setzte ein schiefes Lächeln auf. »Es war das erste Mal, dass ich einem Erzdämon die Haare ausgerissen habe.«
    Liliths Blick fiel neben sich auf die Bettdecke, wo ihre Hand fast Matts berührte. Am liebsten hätte sie diese scheinbar so geringe Entfernung überwunden oder wenigstens ihr Gewicht verlagert, sodass ihre Finger aneinanderstoßen würden. Aber etwas hielt sie zurück – der Gedanke an Emma. Sie räusperte sich und fuhr fort: »Du hast damals selbst gesagt, dass du mir wie ein echter Held erst in letzter Sekunde zu Hilfe gekommen bist, als die Gefahr am größten war. Damit hast du großen Mut bewiesen, und seither warst du immer an meiner Seite, wenn es brenzlig wurde. Natürlich kann ich verstehen, wenn du nicht hierbleiben willst, weil es dir zu gefährlich ist, und ich möchte auch nicht, dass du dich unwohl fühlst. Aber du solltest wissen, dass ich froh wäre, wenn du bleibst. Ich brauche dich nämlich.«
    Matt warf ihr einen zweifelnden Blick zu. »Du brauchst mich? Wozu denn?«
    »Zum Beispiel um mir gegen meine böse Tante Rebekka beizustehen«, erwiderte sie inbrünstig. »Außerdem brauche ich jemanden, dem ich meine immens wichtigen Gedanken mitteilen kann.«
    »Und was für immens wichtige Gedanken wären das?«
    Lilith sah ein leichtes Schmunzeln auf seinen Lippen liegen. Was seine Frage betraf, musste sie nicht lange überlegen, denn diese Sache beschäftigte sie seit dem Gespräch mit André und Nikolai. »Ich frage mich, ob wir Vadims Halluzinationen nicht ernster nehmen sollten. Ein Herrscher der Vampire könnte genügend und sogar berechtigte Gründe finden, einen Verfolgungswahn zu entwickeln, doch Vadim kommt auf die völlig abwegige Idee, das Todesmal und einen wartenden Sensenmann zu sehen, obwohl er vorher noch nie Anzeichen von Wahnsinn gezeigt hat. Vielleicht ist es doch eine Art Zauber und ihm trachtet jemand nach dem Leben.«
    »Ein interessanter Gedanke«, stimmte Matt ihr zu. »Allerdings stellt sich dann die Frage nach dem möglichen Motiv. Wahrscheinlich hörst du das nicht gerne, aber mir fällt nur einer ein, der von Vadims Tod profitieren würde: André.«
    Lilith wandte ihm erstaunt den Kopf zu. »Warum sollte ich das nicht gerne hören?«
    »Nun ja, du scheinst André sehr zu mögen«, sagte er in seltsam bedeutungsvollem Tonfall.
    »Natürlich, wieso auch nicht?«, gab sie irritiert zurück. »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass er etwas mit der Krankheit seines Vaters zu tun hat, aber wir dürfen niemanden ausschließen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Vadim tatsächlich verrückt geworden ist, aber wir sollten trotzdem die Augen offen halten. Vielleicht entdecken wir in Vadims näherer Umgebung jemanden, der ebenfalls ein Motiv hätte.«
    »Dazu brauchen wir aber mehr Informationen über die anderen Adelsfamilien.« Matts Gesicht hellte sich auf. »Die zufällig alle gerade auf dem Weg zu einem Dinner sind. Hast du auch schon so großen Hunger wie ich?« Er stand auf und hielt ihr gentlemanlike den Arm hin. »Darf ich bitten, Mylady?«
    Lilith zog ihr Kleid über dem Knie in die Breite und deutete einen Knicks an. »Sehr gerne, Mylord!«
    Sie schritten gemeinsam zur Tür und Lilith hatte dabei das Gefühl, wie auf Wolken zu schweben. Wenn Matt seine Meinung wegen des Dinners geändert hatte, bedeutete das nicht, dass er hierbleiben wollte?
    »Sollen wir

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