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Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition)

Titel: Lilith Parker, und das Blutstein-Amulett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Wilk
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sich wortlos gegen den Tisch und nahm mit einer erschöpften Geste die Brille ab. »Seine Kräfte schwinden von Stunde zu Stunde, und die Momente, in denen er wach und sein Geist klar ist, werden immer weniger. Ich hätte nicht gedacht, wie sehr es schmerzt, einen geliebten Menschen derart dahinsiechen zu sehen.«
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Es tut mir so leid«, sagte Lilith mitfühlend. »Wenn ich euch irgendwie helfen kann …«
    »Danke, das ist lieb von dir.« Er schenkte ihr ein trauriges Lächeln. »Aber Rebekka tut alles, was in ihrer Macht steht, und ich schätze, André hätte die vergangene Nacht ohne sie nicht so tapfer und gefasst überstanden. Wenn Vaters letzter Moment gekommen ist, hat sie versprochen, ihm mithilfe ihrer Fähigkeiten die Angst und den Schmerz zu nehmen, was sowohl uns als auch Vater sehr beruhigt.«
    »Rebekka ist bei Vadim?«, entfuhr es Lilith verblüfft.
    Sie war davon ausgegangen, dass Rebekka seit gestern Morgen trübselig in ihrem Zimmer herumsaß und niemanden sprechen wollte, dabei war sie, ohne ein Wort darüber zu verlieren, schnurstracks zu André zurückgegangen! Bewegte Rebekka tatsächlich die reine Nächstenliebe dazu oder bezweckte sie etwas damit?
    »Rebekka hat wohl vergessen, mich darüber zu informieren«, erklärte sie Nikolai ihre Überraschung. »Ansonsten hätte ich euch natürlich ebenfalls unterstützt, ich wollte mich dir und André nur nicht aufzwingen und eure letzten gemeinsamen Augenblicke mit eurem Vater stören. Ich hoffe, ihr seid nicht enttäuscht, dass ich nicht auch an Vadims Bett gewacht habe?«
    »Keineswegs!«, versicherte er ihr, setzte seine Brille auf und wandte sich wieder seiner Suche zu. »Aber genau wie Rebekka muss ich dir das Versprechen abnehmen, keine Details über euren Besuch bei meinem Vater zu verlieren. Unter den gegebenen Umständen haben wir zwar mittlerweile verlauten lassen, dass Vater ernsthaft erkrankt ist, doch offiziell liegt es an seinem schwachen Herzen und nicht an …na, du weißt schon. Wir vertrauen euch beiden!«
    Froh, wenigstens in diesem Punkt den beiden Brüdern helfen zu können, nickte Lilith eifrig. »Natürlich verspreche ich das! Ihr könnt euch auf mein Schweigen verlassen.«
    Sie griff nach einer Petrischale auf dem Tisch und betrachtete skeptisch den schwarz gepunkteten Inhalt. »Was ist denn das?«
    »Nur ein altes Experiment mit Mikroorganismen, die ich in einer der tieferen Höhlen entdeckt habe«, winkte Nikolai ab. »Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Mikroorganismen, die sich hier unten gebildet haben, der Schlüssel zur Heilung von Krankheiten sind.«
    »Seht ihr das nicht etwas zu optimistisch?« Sie legte die Petrischale vorsichtig wieder zurück und wischte sich die Finger an ihrer Jeans ab. »Vielleicht sind diese Mikroorganismen auch der Schlüssel zu einer ganz neuen Krankheit?«
    Sie nahm eines der Bücher in die Hand und blätterte darin herum. Da es in Laluschâr geschrieben war, dauerte es etwas länger, bis sie begriff, dass darin die verschiedenen Tötungsarten beschrieben waren, mit denen man Angehörige aus der Welt der Untoten dazu bringen konnte, aus dem Leben zu scheiden. So starben Vampire durch Feuer, zu wenig oder kontaminiertes Fremdblut sowie Anhalten des Herzens, ob mit einem Pflock oder durch einen Stromschlag, spielte dabei keine Rolle.
    »Sirenen können nur getötet werden, wenn man ihnen die Stimmbänder herausreißt …«, las Lilith schockiert und warf das Buch angeekelt von sich. Sofort gaukelte ihre Fantasie ihr das Bild vor, wie Belial mit hasserfüllter Miene nach Mildreds Kehle griff und … Nein, Lilith schüttelte den Kopf, um den Gedanken loszuwerden. In Bonesdale war sicher alles in bester Ordnung!
    »Wie schützt ihr euch eigentlich vor den Dämonenkräften?«, fragte sie, um sich abzulenken. »Seid ihr auch so anfällig dafür wie die Nocturi?«
    »Zum Glück nicht, da wir nicht so viele menschliche Gene in uns tragen wie ihr, reicht uns eine magische Schutzrune.« Er hob sein Haar und beugte sich vor, sodass Lilith hinter seinem linken Ohr eine blutrote Tätowierung erkennen konnte. »Jede Familie hat ihr eigenes Zeichen, das seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitervererbt wird.«
    »Wow!«, entfuhr es Lilith, ein wenig neidisch, dass sich die Vampire so einfach der dämonischen Beeinflussung entziehen konnten.
    Nikolai stemmte die Hände in die Hüften. »Hier ist das Notizbuch ebenfalls nicht, jetzt bleibt nur

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