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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geplant worden, und wir waren mit offenen Augen in die ebenfalls offen stehende Falle gelaufen.
    Mich hatten sie erwischt. Bill und Suko nicht. Allerdings konnte ich auf die nicht hoffen, denn ihnen war der Weg in diese Welt versperrt worden.
    Ich spürte den Blick Norma’s von der Seite her und drehte den Kopf. Ihre dunklen Augen funkelten im Restlicht, das uns aus der Höhle erreichte. Die Lippen hatten sich zu einem Lächeln der bestimmten Art in die Breite gezogen, und in den dunklen Pupillen schienen einige rote Funken zu tanzen.
    Sie drängte sich an mich, sodass ich ihre Haut spürte. Auch sie fühlte sich klamm und kalt an, aber ich hielt mich zurück und reagierte nicht auf ihre Berührung.
    »Es ist nicht gut, wenn wir hier stehen und warten. Du wirst doch sicherlich etwas von der Höhle sehen wollen.«
    »Lieber mehr von Lilith.«
    »Keine Sorge, sie wird noch kommen. Aber sie bestimmt den Zeitpunkt.«
    »Ich habe verstanden.«
    Es war wirklich nicht gut, wenn wir uns noch länger hier aufhielten.
    Außerdem wollte ich Kontakt mit den anderen Frauen bekommen, die von der Decke herabhingen und sich nicht rührten. Sie atmeten, aber sie stöhnten nicht, obwohl sich in ihren Schultern ein wahres Reißen bemerkbar machen musste.
    Ich folgte Norma wie ein gehorsamer Schüler seinem Lehrer. Wir gingen über einen leicht unebenen Steinboden aus Katzenköpfen hinweg. Überall herrschte der Geruch vor, der eingehüllt in dieses rötliche diffuse Licht war. Erst weit im Hintergrund wurde es aufgesaugt. Dort war die Welt finster. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich da einiges versteckt hielt, was ich nicht zu Gesicht bekommen sollte.
    Neben der am nächsten hängenden Frau blieb Norma stehen. Sie lächelte zu ihr hoch, und dieses Lächeln wurde sogar erwidert, was mich wiederum wunderte. Der Person schien es noch Spaß zu machen, in einer derartigen Lage zu hängen.
    »Sie werden die Prüfungen bestehen, John. Das weiß ich, sie können ihre Schmerzen überwinden. Sie werden vieles von Lilith lernen, um echte Hexen zu sein.«
    »Menschen ohne Seelen...«
    Norma Ray winkte ab. »Brauchen wir die denn?«
    »Jeder Mensch braucht eine Seele!«, verteidigte ich meine Meinung. »Sonst wäre er kein Mensch. Es ist der Atem des Allmächtigen.«
    Ich hatte mit dem letzten Wort wohl den falschen Ausdruck gewählt. Norma sprang einen Schritt zur Seite und nahm eine kampfbereite Haltung an. »Nichts hast du begriffen!«, fuhr sie mich an. »Nichts, überhaupt nichts, verdammt!«
    »Ich beharre darauf!«
    »Aber ich nicht. Es gibt nur einen Allmächtigen, und das ist Luzifer. Sonst keinen.«
    Ich provozierte sie weiter. »Wäre er allmächtig gewesen, hätte er nicht verloren.«
    Norma sah aus, als wollte sie mich fressen. Sie atmete heftig, und das Kleid dehnte sich an ihrem Körper unter diesen tiefen Atemzügen.
    »Nichts ist verloren, gar nichts. Es gibt immer wieder ein zweites Mal, verstehst du?«
    »Ja, das weiß ich. Aber auch da hat es Niederlagen gehagelt. Deine Freunde können sich anstellen, wie sie wollen. Noch haben sich die meisten Menschen ihnen nicht zugewandt. Im Gegenteil. Sie haben Angst vor derartigen Geschöpfen, und das schon über Jahrhunderte hinweg.«
    Norma hatte sich wieder gefangen. Sie sagte nichts mehr, schleuderte ihre dunklen Haare zurück und setzte ihren Weg fort. Sie sah wieder so aus, wie ich sie schon im Haus erlebt hatte. Wild, irgendwie auch sexy, selbst in dieser Welt.
    Die anderen Hexen hatten mich längst zur Kenntnis genommen. Sie hingen in ihren Fesseln und lachten leise, wenn ich sie anschaute. Manche bewegten sich auch. Sie drehten sich, und sie versuchten, mich mit ihren Beinen zu berühren.
    »Auf dich haben wir gewartet!«, hörte ich ihre für mich nicht eben erbaulichen Worte. »Es war wichtig, dass du gekommen bist. So haben wir Lilith’s Macht erlebt. Sie hat uns zeigen wollen, wie weit sie gehen kann...«
    »Ich freue mich auf ihn!«, rief eine blonde Frau aus dem Hintergrund. Sie schaukelte ihren Körper nach vorn, sodass ich sie besser sehen konnte.
    Es war die Kleinste und kaum bekleidet. Über ihre Brüste spannten sich zwei dunkle Streifen, die mich an querliegende Hosenträger erinnerten. Als Hose umbaumelte ihre Oberschenkel ein fetziges Etwas, das am Hinterteil sehr spannte. Ihre Gesicht war noch jung. Die Frau musste mit höchstens zwanzig Jahren in diesen verdammten Hexenzirkel hineingerutscht sein.
    Ich blieb neben ihr stehen. Norma hielt sich dicht hinter

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