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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entstanden war. Er endete an der Wand, aber er sah trotzdem so aus, als hätte er überhaupt kein Ende.
    »Wolltest du nicht schießen, Sheila?«
    Die Frage nahm sie mehr als Hohn auf. Wer das so sagte, der war sich sicher, dass er eine Kugel überlebte.
    »Ja, ich...«
    »Dann tu es! Schieß auf mich. Bitte. Such dir eine Stelle aus. Mein Gesicht, meinen Körper...«
    Sheila schüttelte den Kopf.
    Corinna konnte nur lachen. »Du hast Angst, wie?«, flüsterte sie. »Ja, das musst du auch haben. Angst, meine Liebe, denn in wenigen Minuten wird dein jetziges Leben vorbei sein. Ich werde dich mit in meine Welt nehmen. In die neue Welt, in der meine Königin lebt. Und dieser Strahl ist der Zutritt.«
    Sheila beherrschte sich mühsam. »Zutritt zu Lilith’s Reich. Das glaube ich nicht.«
    »Oh doch, das musst du. Der Korridor ist ein Teil von mir. Er ist die Seele, die man mir genommen hat.«
    Sheila stand da und staunte. Sie merkte kaum, dass die Hände mit der Waffe nach unten sanken. An alles hatte sie gedacht, an so etwas jedoch nicht.
    »Seele?«, hauchte sie.
    »Ja, die Seele. Sie existiert noch. Sie ist die Verbindung zu Lilith’s Reich, in das wir beide dann eintauchen werden.«
    Sheila wich einen kleinen Schritt zurück. Nur so weit, dass sie sich halb drehen konnte, um das Ende richtig zu sehen. Auch jetzt kam sie von dem Gedanken nicht los, dass das Licht keine unbedingte Grenze gefunden hatte. Es strahlte hindurch. Es verlor sich vielleicht im Garten, aber das wollte sie ebenfalls nicht glauben, weil dieser Seelenstrahl mit dem normalen Licht nicht zu vergleichen war.
    »Du wirst mitkommen müssen, Sheila, weil er stärker ist. Niemand kann sich ihm entziehen. Wo er endet, beginnt eine andere Zeit. Dort fängt Lilith’s Welt an.«
    Sheila wusste nicht mehr, was sie dieser Person antworten sollte. Es war noch nichts passiert. Es gab auch keine direkte körperliche Gefahr. Sie dachte immer nur daran, dass Bill und Suko unterwegs waren und sie die Hexe so lange hinhalten musste. In dieser Zeit durfte es nicht zu einem Ritt auf dem Seelenstrahl kommen.
    »So und nicht anders kann man Verbindungen zwischen der Erde und der Hölle schaffen, Sheila. Und man kann die Personen zu sich in die Hölle holen, deren man sich entledigen will. Ist das endlich begreifbar für dich?«
    »Nein, du bluffst. Es ist keine Hölle zu sehen. Du... du... lenkst nur ab.«
    »Ja, das stimmt!«
    In diesem Moment griff Johnny ein. Er hatte lange genug gewartet und in der seitlichen Deckung des Schreibtischs alles gesehen. Er war nicht in Panik geraten und hatte einen für ihn und seine Mutter günstigen Zeitpunkt abgewartet.
    Langsam schob er sich in die Höhe. Dass ihr Sohn gelitten hatte, erkannte Sheila mit einem Blick. Sein Gesicht war nicht nur schweißnass, es war auch verzerrt. Johnny stand unter einer wahnsinnigen Anspannung, aber er riss sich ebenso zusammen wie seine Mutter und ging einen raschen Schritt zur Seite, um nicht von dem verdammten Seelenstrahl erwischt zu werden. Mit dem Rücken gegen eines der Bücherregale gelehnt, blieb er stehen.
    »Ach«, sagte die Hexe, »wen haben wir denn da? Klar, der Herr Sohn ist auch noch hier. Dich hätte ich beinahe vergessen, aber du hast es nicht anders gewollt. So wirst du ebenfalls einen Weg gehen, den du dir nie im Leben vorgestellt hast.«
    »Nein!«, rief Sheila scharf. »Lass ihn in Ruhe. Er hat dir nichts, aber auch gar nichts getan.«
    »Das sehe ich anders, meine Liebe.«
    »Hör auf damit!«
    Johnny mischte sich ein. »Ich will es sehen. Ich will sehen, ob du geblufft hast...«
    »Glaube mir!«
    »Nein, nichts glaube ich dir!«
    »Dein Sohn scheint sehr aufsässig zu sein, Sheila. Du hast ihn nicht gut erzogen.«
    Johnny ließ sich nicht beirren. Er wusste, dass er und seine Mutter jetzt Zusammenhalten mussten, und auch nur so konnten sie genügend Zeit gewinnen.
    Deshalb blieb er auch nicht an seinem Platz stehen und ging zu seiner Mutter.
    Das gefiel Sheila nicht. »Lass es gut sein, Johnny. Das ist noch immer mein Problem.«
    »Nein, Ma, nicht mehr...«
    »Was willst du?«
    »Gib mir die Waffe!«
    »Was?«
    »Ja, ich will sie!«
    Das scharfe Lachen klang in ihren Dialog. Corinna hatte es ausgestoßen.
    »Es wird immer besser, Sheila. Dein Sohn gefällt mir sogar. Ja, gib ihm deine Waffe.« Sie deutete mit der linken Hand auf die Beretta. »Es ist der letzte Beweis, der noch fehlt. Danach werde ich das Heft in die Hand nehmen. Und wenn er schießt, wird er auch den

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