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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich geirrt habe. Sag es bitte!«
    »Du weißt es selbst«, murmelte ich.
    Sie wartete mit ihrer Antwort, die dann nur aus einem Nicken bestand.
    Ich gab ihr Zeit, die Hand lag noch immer auf ihrer Schulter. Nach einer Weile drückte Jane ihren Körper zurück, so daß ich sie spüren konnte.
    »Das Leben geht weiter«, sagte sie leise, »auch wenn es noch so schrecklich ist. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich empfunden habe, als ich das dort unten sah.«
    »Doch, ich kann es. Auch mir ist es nicht anders ergangen, aber wir beide werden…«
    »Diesmal irrst du dich, John.«
    Durch das Schaukeln des Bootes gerieten unsere Körper immer wieder in einen engen Kontakt. »Es war anders als bei dir, John, bestimmt anders. Ich spürte nicht nur das Entsetzen, das packte mich wie ein Sturmwind, da war auch noch etwas anderes in meinem Innern.«
    »Was denn?«
    »Wenn ich dir das genau sagen könnte. Es ist wirklich schwer. Soll ich von einer Botschaft sprechen?«
    »Das mußt du wissen, Jane.«
    »Ja«, sagte sie nickend. »Es war eine Botschaft, die mich erreichte. Irgend jemand hat mich erwischt. Eine Person, die genau weiß, daß in mir noch latente Hexenkräfte vorhanden sind. Sie hat es eben auf diese ungewöhnliche Art und Weise versucht. Ich habe es sehr deutlich spüren können, es war wie ein Stromstoß.«
    »Konntest du diese Nachricht entziffern?«
    »Nein. Aber ich fühlte mich plötzlich wieder zu diesen Personen hingezogen.«
    »Zu den Toten?«
    »Zu ihnen und zu den Lebenden. Es war beinahe wie früher, als ich noch auf der anderen Seite stand. Aber doch anders. Ich hatte das dringende Bedürfnis, ihnen helfen zu müssen.«
    »Auch noch jetzt?«
    Sie hob die Schultern und schabte dabei an meinem Körper entlang.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber der Kontakt war vorhanden?«
    »Das schon.«
    »Hast du dir auch Gedanken darüber gemacht, wer es hätte gewesen sein können?«
    »Nein, das ging zu schnell. Außerdem hat es mich erschreckt. Ich wollte zunächst mit dir darüber reden. Du siehst die Dinge möglicherweise neutraler…«
    »Da kämen einige in Frage.«
    Sie lachte etwas bitter auf. »Ja, meine ehemaligen Schwestern, die ja auch heute noch sehr zahlreich sind. Sie haben mich um Hilfe gebeten, das weißt du auch durch den Telefonanruf. Sie befinden sich in großer Gefahr und kommen selbst nicht mehr zurecht. Wenn wir das so sehen, stellt sich automatisch die nächste Frage. Vor was haben sie Angst? Oder anders gefragt: Vor wem haben sie Angst?«
    »Ich kann es dir nicht sagen«, antwortete ich, ließ eine Pause verstreichen und kam auf meine eigentlichen Absichten zu sprechen.
    »Auch wenn es nicht gut ist, dich daran zu erinnern, aber hast du dich unten in der Kabine genauer umgesehen?«
    »Nicht so genau.« Sie atmete schwer in der Erinnerung daran. »Ich kann mich zumindest nicht an alle Details erinnern.«
    »Es ist auch nicht wichtig. Ich denke da nur an eines. An diese Schmiererei an der Wand.«
    »Die habe ich gesehen, John.«
    »Auch gelesen?«
    »Wahrscheinlich, aber ich habe es vergessen.«
    »Ich werde es dir erzählen, Jane«, sagte ich. »Es war ein Wort, und es war auch für mich neu. Oder kannst du mit dem Begriff Hexenfresser etwas anfangen?«
    »Bitte?« Ich wiederholte das Wort.
    Jane Collins mußte sich zunächst räuspern. »Nein«, gab sie zu, »das habe ich noch nie gehört. Weder in der heutigen Zeit noch damals, als ich richtig zu ihnen gehörte.«
    »Ich auch nicht. Es ist mir ebenfalls neu.«
    »Aber du bist sicher, daß du es dort an der Wand gelesen hast?«
    »Ja, mit Blut geschrieben, Jane. Es war ein Schock für mich. Zuerst. Dann aber begann ich nachzudenken und gelangte zu dem Entschluß, daß sich hier jemand selbst geoutet hat. Dieser Killer, dieses Untier ist ein Hexenfresser. Er hat sie getötet, er hat es auf seine Art und Weise getan. Wir können davon ausgehen, daß wir ihn zu jagen haben.«
    »Um den Hexen zu helfen?«
    »Wenn du es so siehst, ja.«
    »Aber sie sind ebenfalls Günstlinge der Hölle. Ich habe doch erlebt, wie sie sich auf die Seite des Teufels geschlagen haben.«
    »Das war damals, Jane.«
    »Und was willst du heute damit sagen?«
    »Daß sich die Zeiten durchaus geändert haben. Ich weiß nicht, ob noch alle Hexen dem Höllenherrscher zugetan sind, denn mittlerweile ist ja eine Person erschienen, mit der wir nie gerechnet haben. Sie will die Macht über die Frauen bekommen, und sie existiert bereits seit Urzeiten. Muß ich dir den Namen

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