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Liliths Hexentanz

Liliths Hexentanz

Titel: Liliths Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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großer Not oder Lebensgefahr befand. Hier hatte er nichts getan. Nur zugeschaut, wie Smasch wütete, und ihm fiel ein, daß dieser Kampf auch anders verlaufen war als andere. Es hatte keine Schreie gegeben, kein Flehen um Hilfe. Die Hexen waren lautlos gestorben.
    Suko konnte ihre Körper sehen. Sie lagen verstreut auf dem Burghof, als hätte man sie weggeworfen. Es dunkelte immer mehr ein, so verschmolzen die Gestalten auch mit dem dunklen Untergrund des Bodens, als wollten sie ein Teil dessen werden.
    Nur Smasch bewegte sich noch. Seine helle Gestalt war deutlich auszumachen, als er zwischen den Leichen umherwanderte. Er schien seinen Triumph zu genießen, sonst hätte er so etwas nicht getan. Er schaute nach, er berührte die leblosen Körper, als wollte er prüfen, ob sie auch wirklich tot waren.
    Manche von ihnen hatte er gepackt und sie zerrissen. Da stimmte die Motorik der Bewegungen nicht mehr. Sie konnten nicht mehr normal gehen oder wenigstens die Arme bewegen. Alles war anders bei ihnen geworden. Das hatte Suko auch mitbekommen.
    Nur er lebte noch.
    Nicht daß er sich darüber gewundert hätte, aber er konnte sich nicht vorstellen, daß diesem hellhäutigen Killer seine Anwesenheit verborgen geblieben war.
    Dafür mußte es einen anderen Grund gegeben haben. Smasch hatte Zeit genug, sich um Suko zu kümmern. Er tat es nicht. Er wanderte statt dessen auch weiterhin durch den Burghof, nervös, sich immer wieder umschauend, als hätte er etwas vergessen.
    Es war auch wieder sehr still geworden. Suko glaubte auch, Stimmen zu hören, die ihn jenseits des Burghofs erreichten. Zumindest die Stimme einer Frau konnte er deutlich verstehen, bekam aber nicht heraus, wer da gesprochen hatte.
    Jane? Lilith? Wenn Jane es gewesen war, dann mußte sich auch John in der Nähe aufhalten. Dieser Gedanke turnte ihn an. Gemeinsam konnten sie es vielleicht schaffen, Smasch zu vernichten. Unbesiegbar war er sicherlich nicht, auch wenn es so ausgesehen hatte.
    Suko dachte auch darüber nach, ob er seine Freunde nicht warnen sollte. Smasch war beschäftigt. Er würde es kaum merken, wenn sich der Beobachter zurückzog.
    Er tat es nicht.
    Etwas geschah, mit dem Suko am allerwenigsten gerechnet hatte. Eine Täuschung war es nicht: Auf dem Burghof bewegten sich die Schatten!
    Sie krochen zur Seite, sie waren dabei, sich aufzustemmen. Sie, die eigentlich hätten tot sein müssen.
    Suko schluckte. Er war einiges gewohnt, er hatte auch mit vielem gerechnet, nicht aber mit dieser unerklärlichen Rückkehr dieser getöteten Hexen, die im Prinzip nicht tot waren, denn sie hatten sich in Zombies verwandelt.
    Lebende Leichen…
    Deshalb also, deshalb hatte er keine Schreie gehört. Wahrscheinlich waren sie schon zuvor Zombies gewesen, und Smasch hatte das nicht gewußt, denn er schaute ihnen jetzt zu. Suko glaubte auch erkennen zu können, daß er den Kopf schüttelte.
    Der Inspektor lächelte. Er dachte einen Schritt weiter. Lilith war es gelungen, ihren Feind reinzulegen. Sie hatte ihm ihre Dienerinnen geschickt, aber nicht bekanntgegeben, daß es keine Menschen, sondern lebende Leichen waren.
    Abgesehen von den drei Toten, die Jane und John auf dem Boot gefunden hatten. Da waren es normale Menschen gewesen, wenn auch Hexen. Hier hatte Lilith den gleichen Fehler nicht begangen.
    Und Suko dachte noch einen Schritt weiter. Er erinnerte sich an das Verlies, in dem er die sieben Herzen gesehen hatte. Sieben Zombiehexen waren es hier auf dem Burghof gewesen, aber sieben Herzen hatten im tiefen Keller gelegen und geschlagen, und das alles, ohne mit den entsprechenden Körpern in Verbindung zu stehen.
    Die listige Lilith…
    Suko konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er war gespannt, wie es weitergehen würde, denn Smasch mußte auf die neue Lage einfach reagieren.
    Er war so weit zurückgewichen, daß er seine Gegner hatte im Auge behalten können. Manche hatten es schwer, auf die Beine zu kommen, da ihre Gelenke eingerostet zu sein schienen. Sie taumelten, als sie endlich auf ihren Beinen standen, bewegten sich dabei in verschiedene Richtungen, suchten nach Halt, stützten sich gegenseitig ab, und sie wußten auch, wo sich Smasch aufhielt, denn sie drehten ihm ihre Gesichter zu.
    Es wurde kein Wort gesprochen. Nur die tappenden oder schleifenden Geräusche der Füße waren zu hören, wenn sie den Boden berührten, und Smasch schüttelte plötzlich mit einer wilden Bewegung den Kopf, als wollte er es nicht wahrhaben, was er da mit eigenen

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